ZitatOriginal von FaMI4u
Und eine "Generalistenausbildung" beim Fachwirt halte ich für utopisch...
Beim Fachwirt für Informationsdienste geht es nicht um eine Generalistenausbildung, darum geht es nur in der einschlägigen Vokabellyrik der Contras ("Allround-Ausbildung", "Schmalspurqualifikation" etc.), und die stammt aus der Zeit, als das Curriculum noch nicht vorlag!
Um was geht es also? Um eine Aufstiegsfortbildung. Und die fängt bekanntlich nicht bei Null an. Die fachlichen Anteile lernt man während der Ausbildung und vertieft bzw. erweitert sie dann im Beruf. Der Fachwirt setzt hier an, indem er diesen Fachmenschen - ob ausgebildet oder quereingestiegen - anbietet, ihr Kompetenzspektrum handlungsspezifisch und handlungsübergreifend zu erweitern. Und zwar als eine Möglichkeit für Menschen, die keine Studierfähigkeit besitzen.
Das soll jetzt bitte nicht so verstanden werden, dass ein FaMI FR Bildagentur in Medizinischer Dokumentation fit gemacht wird, um sich anschließend auf Leitungsfunktionen im Medizinische Controlling einer Klinik bewerben zu können - das wäre utopisch. Und das beabsichtigten Verdi und DIHK auch nicht.
Also: meines Erachtens zeigt sich die Erweiterung des Kompetenzspektrums nicht nur im Handlungsübergreifenden Teil der Aufstiegsfortbildung - den der BIB und der VdA bekanntermaßen wenig sexy finden -, sondern gerade auch im Handlungsspezifischen Teil. Ich verweise hier nochmals auf meinen Artikel in der mdi).
Die Botschaft dürfte doch in etwa lauten: liebe Leute, macht Euch zunächst in Eurem Bereich fit; wenn das der Fall ist, schaut Ihr bitte mal über den Tellerrand, wie's in den anderen ABD-Bereichen aussieht (was zur Profilschärfung beiträgt); und wenn Ihr da mitreden könnt, vertieft Ihr Eure BWL etc.-Kenntnisse: »Management und Kommunikation«, »Personalauswahl, -führung und -entwicklung«, »Kostenmanagement« und »Projektmanagement«. Geht das etwa am Markt vorbei? Natürlich gibt's im Öffentlichen Dienst Strukturen, gegen die man nicht ankommt. Aber keiner zwingt Euch, den Fachwirt aus dem (bescheidenen) Portfolio der Weiterbildungsmöglichkeiten zu wählen. Wem er nach reiflicher Überlegung als geeignet erscheint, weil er ihm nachweislich oder zumindest wahrscheinlich nützlich sein wird, möge die Weiterbildung angehen. Alle anderen eben nicht. Eigentlich ganz einfach.
Und mal ganz nebenbei: was spräche eigentlich gegen Generalisten? Ein Generalist ist doch gerade kein Dilettant