Kontrolle von CD/DVD-Hüllen

  • Hallo,


    also, es geht um folgendes:


    Ihr alle kennt das sicher: Tagtäglich kommen CDs zurück, deren Hüllen Sprünge aufweisen oder komplett kaputt sind. Und bei den DVDs (nicht die orignalen Hüllen, sondern die schwarzen Hüllen von der ekz, in denen sich extra die DVD-Discs befinden) ist die Folie eingerissen oder ähnliches.


    Wir haben das jetzt so gelöst:
    Bei Ausleihe werden alle Hüllen kontrolliert (Vorder- und Rückseite), defekte Hüllen werden gleich ausgetauscht oder es wird eine Notiz mit einer Bemerkung in die Hülle gelegt.
    Alle kaputen Hüllen müssen mit 1€ beglichen werden (oder der Kunde nimmt die Hülle nochmal mit und wechselt sie selbst aus). Kaputt sind die Hüllen bei uns, wenn sie einen oder mehrer Sprünge aufweisen, die durch die komplette Plastikschicht des Deckels oder der Rückseite gehen. Auch ein nicht mehr funktionstüchtiger Einsatzkranz wird als kaputt anerkannt.


    Nun aber das Problem: Jeder Mitarbeiter denkt natürlich anders darüber, für den einen ist die Hülle kaputt, für den anderen ist die Hülle noch in Ordnung. (ganz zu schweigen davon, das leider nicht jeder Mitarbeiter die Hüllen auch KOMPLETT kontrolliert).


    Jetzt wollte ich mal wissen wie ihr das macht? Wie geht ihr bei dem Problem CD-Hüllen um? Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, die mir helfen lästige Diskussionen mit den Kunden aus der Welt zu schaffen. (siehe Standardtsatz Nr.1: "Das war schon so!")

    Männer sind anders. Frauen auch.

  • Also...


    ich schaue bei der Ausleihe immer in jede CD rein, ob auch tatsächlich eine drinne ist. Damit kann ich gleich feststellen ob die CD-Hülle an den unteren Seiten schon beschädigt ist. Wenn dem so ist, dann kommt ein Zettel rein: mit verschiedenen Möglichkeiten u.a. bei der Ausleihe beschädigt. Und dann ganz wichtig die Mediennummer drauf, sonst behalten die Leser die Zettel (echt wahr) und tun sie einfach irgendwo wieder rein, wo die Hülle auch "zerstört" wurde. Und sagen dann: das war bei der Ausleihe schon so!


    Als kaputt zählt bei uns:
    - kompletter Riss durch die Hülle
    - Ecken abgebrochen / "Scharnier" abgebrochen
    dafür muss dann 0,50 € pro Hülle gezahlt werden


    Davon kommen die Leser wenn:
    - Inlay kaputt ist, dann legen wir es zur Seite und beim Verteilen wird dies dann ausgetauscht
    - wenn nur geringfügige Kratzer drauf sind


    Aber ich muss dich wahrscheinlich enttäuschen: es werden nie alle Mitarbeiter alles gleichen sehen. Für Dich (so wie auch für mich) ist immer alles ganz klar und es wird einfach nach Anweisung gearbeitet.... :)


    Wie gross ist Eure Bibliothek? Wie sehen Eure Zettel aus? Haste mal nen Bild. Würde mich interessieren!


    Gruss
    old_school

  • Danke für deine Antwort.


    Eigentlich macht ihr es dann fast genau so wie wir. :)
    Aber ja das stimmt, is schwierig da eine Einheit reinzubringen und dafür zu sorgen, dass es alle Mitarbeiter gleich machen. :(


    Unsere BIB umfasst derzeit ca. 55.000 Medien. Auf unserer Homepage kannste sie dir gerne mal ansehn: www.mediathek-neckarsulm.de


    Die Zettel sind recht einfach gehalten. Kleine Zettel auf denen "Hülle defekt" steht und genügend Platz, damit der Mitarbeiter unterschreiben und das Datum hinmachen kan. Das wars schon. :)

    Männer sind anders. Frauen auch.

  • Hallo,


    wir bewahren die CDs natürlich auch getrennt von den Hüllen auf, hinter der Ausleihtheke. Zum Sortieren nehmen wir noch altmodische ;-), aber durchaus praktische Buchkarten, die in den Aufbewahrungshüllen stecken. Auf diesen Buchkarten vermerken wir handschriftlich, wenn CD oder Hülle Schäden aufweisen, die die Funktionstüchtigkeit aber nicht beeinträchtigen.
    Kommt ein Leser und man merkt, dass die Hülle kapputt ist, reicht in der Regel ein skeptischer Blick und die Bitte, beim nächsten Mal eine neue Hülle mitzubringen.
    In einer Kleinstadt wie der unsrigen funktioniert die Vorgehensweise eigentliicht ganz gut. ;)
    Außerdem können wir noch auf ein gewisses Kontingent an Leerhüllen zurückgreifen, die uns nach dem Schließen eines Musikgeschäftes und von verschiedenen Lesern geschenkt wurden. Gerade aus Zeiten, als Rohlinge in den handelsüblichen CD-Hüllen steckten und noch nicht in Slim-Cases oder auf Spindeln verkauft wurden, wussten die Leute gar nicht wohin mit den ganzen Hüllen.


    Schwieriger wirds da schon, wenn die CDs an sich gelitten haben. Was mich interessieren würde, hat schon mal jemand Erfahrungen mit dem CD-Reparaturdienst Peter Haase (www.peter-haase.de) gemacht? Dort kann man angeblich Medien, die nicht mehr laufen, einschicken. Bezahlen muss man nur im Erfolgsfall, also wenn sie wieder funktioniert, 99 c pro CD. Klingt eigentlich ganz gut.


    v.G.Daniel

    Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabeihaben für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine kleine Schlange dabeihaben.


    (W.C. Fields)

    Einmal editiert, zuletzt von aichlinn ()

  • Es wird halt immer kontrolliert und sollte ein Schaden an einer CD-Hülle festgestellet werden, wird diese halt ausgewechselt. Ein Sprung entsteht durch ganz normalen Gebrauch und kann jeden mal passieren. In Rechnung werden Schäden generell nie gestellt.

  • hi,


    ich arbeite in ner Kinder- und Jugendbibliothek, wo die Kinder leider nicht immer so mit den CDs und ihren Hüllen umgehen, wie man sich das wünscht. Wir schauen schon bei jeder zurückgekommenen CD nach, ob die Hülle beschädigt ist. Sofern noch kein "Hülle kaputt"-Aufkleber darauf klebt (ich weiß, ziemlich schwammig ausgedrückt, doch meine Kollegin und haben die gleichen Ansichten hinsichtlich des Beschädigungsgrades) muss der Leser 1€ zahlen. Sollte er gleich eine neue Hülle mitbringen, kommt er so davon ;o) Ist die CD irgendwann totaler Schrott, wird sie ausgetauscht.
    Bestimmt nicht die beste Lösung, doch bei uns klappt das ganz gut (auch der oben schon erwähnte strenge Blick nützt!!).


    Hoffe ich konnte dir ein bissl helfen ...

    Wenn Judo einfach wäre
    würde es Fußball heißen ...

  • Also wir bewahren unsere CDs nicht getrennt von den Hüllen hinter der Theke auf ... dafür haben wir schlicht keinen Platz. Aber wir müssen ja eh die Hülle aufmachen um zu verbuchen also können wir gleich kontrollieren, ob die CD(s) drin sind. Also wenn Hüllen so kaputt sind das wir sie komplett ersetzen müssen verlangen wir ca. 1 € je nach Situation. Wenn es nur ein kleiner Riss ist ca 50 Cent. aber auch das wird je nach Fall entschieden. Wir verlangen insgesammt recht selten was. Kommt auch drauf an wie alt die CD ist.
    Kleinere Schäden werden nicht sofort ersetzt. Es wir eben ein Klebezettel mit Datum reingemacht auf dem der Schaden genannt wird damit man weiß, dass derjenige der die CD jetzt ausleiht den Schaden nicht verursacht hat.

    Wenn du siehst wen einige Mädchen heiraten, weißt du wie sehr sie es hassen müssen ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

  • Hui... hört sich ja kompliziert an...


    Also bei uns sind die CD auch schon ausleihfertig im Regal (sprich nicht getrennt nach CD und Hülle, oder so was...) - für was anderes hätten wir weder Platz, noch Zeit...


    Wenn ne CD kaputt is, sei es Hülle oder CD selbst, kommt sie (wie alle anderen Medien auch) zuerst in unsere Reparatur-Kiste an der Ausleihtheke. Ein (täglich wechselnder - je nach Dienstplan) Mitarbeiter hat die Aufgabe diese Kisten bei Bedarf zu leeren und die kaputten Sachen zu verteilen. Zweigstellen-Medien in die Zweigstellen Kisten; Bücher zur Überprüfung ins Reparatur-Regal; ...


    ...CDs zu der Mitarbeiterin, die eben die CDs repariert. Die kuckt sich die jetzt also an, tauscht den Teil der Hülle aus, der defekt ist, oder schickt die zerkrazten CDs in die CD-Clinik (in München, glaub ich).


    Der Kunde bekommt von dem Ganzen nichts mit... Alle Medien, die zurückkommen, werden angenommen. Vorausgesetzt sie sind vollständig! Fehlende Cover werden aber bestraft... 3,00 € :D Und wenn ne CD fehlt, nehmen wirs gar nicht zurück... muss koplett ersetzt werden - zum Einkaufspreis... genauso Bücher die, offensichtlich nicht durch ständigen Gebrauch, sondern zum Beispiel eine ausgelaufene Saftflasche, oder ein wildgewordenes Kleinkind misshandelt wurden ;)


    Jaja... so ist das in Würzburg... weil - mal ganz ehrlich dass ne CD-Hülle bricht, geht doch echt schnell... ohne dass man da konkret dran schuld sein müsste...

    Wer früher stirbt ist länger tot :yeeh:

    Einmal editiert, zuletzt von zara Schaaf ()

  • Zitat

    Original von aichlinn
    Was mich interessieren würde, hat schon mal jemand Erfahrungen mit dem CD-Reparaturdienst Peter Haase (www.peter-haase.de) gemacht? Dort kann man angeblich Medien, die nicht mehr laufen, einschicken. Bezahlen muss man nur im Erfolgsfall, also wenn sie wieder funktioniert, 99 c pro CD. Klingt eigentlich ganz gut.


    v.G.Daniel


    Hallo,
    wir machen das regelmäßig und sind auch ganz zufrieden. Wir sammeln immer einige CDs und DVDs an, meistens so um die 100 Stück. Nach nicht mal einer Woche kommen die dann wieder zurück und die Scheibe sieht aus wie neu.
    Was aber leider keine Garantie dafür ist, daß man sie auch wieder ohne Probleme abspielen kann. Das muss dann wohl am Gerät liegen. Wenn es dementsprechend empfindlich ist, kann man eine reparierte DVD trotzdem nicht anschauen.
    Wir halten auch immer fest, wie oft wir einen Film oder CD schon abschleifen liessen, weil irgendwann lohnt sich das einfach nicht mehr.


    Und was defekte Hüllen angeht, kontrollieren wir die bei der Ausleihe. Wenn die da schon defekt sind, wird eine Vormerkung auf ein internes Leihkonto namens Reparatur gemacht.
    Wenn dann eine defekte Hülle abgegeben wird und es ist keine Vormerkung drauf, muss der Leser diese eben ersetzen oder 1.- Euro bezahlen.

    • Offizieller Beitrag

    So genau auf defekte Hüllen zu achten ist bei uns gar nicht möglich. Wir haben aufgrund chronischen Personalmangels schon genug mit der Verbuchung und der Kontrolle der Vollständigkeit zu tun. Außerdem schließe ich mich zara schaaf an: Solche Hüllen gehen eben schnell kaputt und manchmal kann der Leser selbst gar nichts dafür. Bei besonders schweren Schäden jedoch (CD stark verkratzt, Sprünge in der Scheibe, Hülle komplett zerstört) wird zunächst nachgesehen, wie alt die CD ist. Bei einem Medium, das schon 10 Jahre oder älter ist, kommt der Leser meist ungeschoren davon. Bei neuen Medien sind wir da schon strenger. Unvollständige Sachen (CD fehlt, Cover fehlt) werden dem Leser wieder mitgegeben. Findet er das Fehlende gar nicht mehr, läuft der Vorgang wie oben.
    Ob der Leser eine Strafe zahlen oder das Medium ersetzen muss, liegt dann beim jeweiligen Bibliothekar, der für die jeweilige Sachgruppe verantwortlich ist.
    Leider fallen viele Schäden an Hülle oder CD erst später auf. Deswegen lässt sich manchmal auch gar nicht mehr sagen, wer der letzte Entleiher war. Wir haben zusätzlich noch eine extra Abteilung "Medienreparatur/Medienkontrolle" in der Hüllen ausgetausch, CD's gereinigt und die AV-Medien beim Leservermerk "defekt, hängt, Bild- / Tonstörung" auf ihre Funktion überprüft werden. Oft liegt es nämlich gar nicht an der CD/DVD sondern an den Geräten der Kunden.


    Zur Aufbewahrung: Wir haben die Medien in einer Diebstahlsicherung "Safer" drin, die gibt es in verschiedenen Größen für Bibliotheken zu kaufen, sind robust und können nur mit einer besonderen Vorrichtung an der Theke geöffnet werden. Das ist einfacher, als einen großen AV-Bestand in Hülle und Scheibe zu zerlegen und getrennt aufzubewahren.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und bestätigen, dass die Meinungen der Kollegen beim Thema Ersatz oft arg auseinander gehen. So ließ ein/e Kollege/in sogar Kassetten-Hüllen ersetzen. Ist an und für sich ja eigentlich richtig. Da Kassetten bei uns allerdings auf der "Aussonderungsliste" stehen finde ich das dann doch arg übertrieben.


    Generell werden defekte Raster im Inneren der Cd nach Möglichkeit direkt nach der Rückgabe gewechselt, und zwar ohne Kommentar. Bei tiefen Rissen in der Hülle oder abgebrochenen Deckeln muss eine Ersatzhülle mitgebracht werden. Mittlerweile dürfen wir sogar keine Slimcases mehr annehmen, sondern müssen auf "normale" Hüllen bestehen.


    Beim Fehlen von CDs werden die Medien natürlich nicht zurückgenommen. Fehlt allerdings "nur" das Booklet oder ist unvollständig wird von Fall zu Fall unterschieden. Mal muss beispielsweise Strafe gezahlt werden, mal das Booklet aus anderen Quellen bezogen und kopiert werden.


    Wie man sieht weichen die Meinungen bei uns sehr voneinader ab, weshalb viele Leser mittlerweile selbst bei kleinsten Kratzern auf der Hülle, teilweise verständlicher Weise, auf "nach Rückgabe Reparatur"-Zettel bestehen, weil sie: "soetwas letztes mal ersetzen mussten". :)

  • Vor RFID haben wir von jedem Leser pro kaputter Hülle, also beim Aufmachen fällt einem alles entgegen, 0,50 EUR verlangt!


    Jetzt ist es nicht mehr so. In der Sortiermaschine können die Dinge auch kaputt gehen. Leider müssen wir jetzt auch viel mehr CD-Hüllen austauschen, innen und aussen.


    Wenn CDs an der Theke zurückkommen, legen wir einen Zettel rein, der signalisiert, dass die Hülle defekt ist und wird dann anschliessend wenn Zeit ist, von einer anderen Kollegin ausgetauscht oder von einem selber, wenn Zeit is!


    Nach wie vor verlange ich 0,50 EUR, wenn die Hülle direkt vor meinen Augen kaputt ging.


    Aber immerhin ist man jetzt das leidige Thema los: Wer hat die Hülle zerdeppert????
    Niemand!!! Das war schon so!!!


    Gruss
    old_school