RFID-Selbstverbuchung

  • Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen!


    Es würde mich doch schon sehr interessieren, inwieweit hier im Forum Famis angemeldet sind, welche, wie auch ich in einer Bibliothek mit der sog. "RFID"-Selbstver-(bzw. natürlich auch Rück-)buchung arbeiten.
    Wie sehen da Eure erfahrungen, besonders in Bezug auf die "andersartigkeit" des täglichen Arbeitens aus, usw.


    Bei mir in der Bibliothek befinden wir uns zur Zeit noch in der "Testphase", da wir erst im April diesen Jahres mit der Selbstverbuchung gestartet sind.


    Über den ein oder anderen Beitrag würde ich mich sehr freuen

  • http://www.ekz.de/2173.html


    Da kannst du es nachlesen ;) ... also in einer kleinen Stadt wie Bad Mergentheimkönnen wir usn so was leider nicht leisten, aber in meiner Heimatstadt Reutlingen wird zur Zeit auf RFID umgestellt. Vll kann uns old_school ja bald was dazu sagen die arbeitet nämlich in RT ;) Mich würds auch sehr interessieren :)

    Wenn du siehst wen einige Mädchen heiraten, weißt du wie sehr sie es hassen müssen ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

    • Offizieller Beitrag

    RFID: Die Medien in der Bibliothek bekommen statt eines Barcodes einen Chip eingeklebt. Dieses kleine "Wundergerät" birgt alle relevanten Datensätze in sich und machte eine sogenannte "Stapelverbuchung" möglich. D.h. es muss nicht jedes Buch einzeln eingescannt werden sondern es kann ein ganzer Stapel auf einmal eingelesen werden. Außerdem macht es die Selbstverbuchung durch den Leser einfacher. Der Leser braucht nicht an eine Theke zukommen sondern kann an einem speziellen Gerät seine Medien selber entleihen.
    Ein Manko ist aber die geringe Diebstahlsicherung. Mit einem einfachen Stück Alufolie, über den Chip gelegt, kann ein Alarm an der Sicherungsanlage umgangen werden. :pfeif: :hehe: Da für den aufmerksamen Leser schnell ersichtlich ist, wo sich der Chip verbirgt, ist ein Diebstahl von einzelnen Medien sehr schnell möglich. :teufel4:
    Außerdem kann bei der Möglichkeit der Selbstverbuchung auch keine Kontrolle auf Vollständigkeit (z.B. bei Medienpaketen) und Zustand erfolgen.
    Und von der möglichen Personaleinsparung will ich gar nicht erst reden. :schreien:
    Ich sehe dieses ganze neue System noch mit einem gehörigen Schuss Skepsis an. :skeptisch:


    Hier noch ein Artikel: http://www.bibliotheca-rfid.co…dokumente/BIT_ARTICLE.pdf

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Also ich weiß das die Bibliothek der HTW Dresden damit arbeitet...
    Kann aber net mehr Infos geben, sorry. Arbeite dort nicht ;)

    Wir Sachsen wir sind helle, das weiß die ganze Welt und sind wir mal nicht helle, dann haben wir uns verstellt! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Kristin ()

  • Die Stadtbibliothek Giessen nutzt das auch. die sind auch noch in der Testphase.
    Da wird erstmal alles nur geklebt. da die Bibliothek bald ein neues Gebäude bekommen soll, machen die das jetzt noch nicht fest.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Kristin
    Also ich weiß das die Bibliothek der HTW Dresden damit arbeitet...
    Kann aber net mehr Infos geben, sorry. Arbeite dort nicht ;)


    Das scheint an Uni und FH-Bibliotheken weit verbreitet zu sein, die Bibliothek HTW Mittweida nutzt das auch, liegt vielleicht daran, dass das eine wirtschaftlich-technische FH ist *g*

  • Ich hab diese Selbstverbuchungsanlagen schon mal bei meinem Praktikum in England gesehen und denke, dass sie nur für bestimmte Bibliotheken sinnvoll sind. Da man nicht weiß, wie lange so ein Chip haltbar ist und der Diebstahlschutz ja auch umgangen werden kann (siehe Beitrag von Susi), ist es meiner Meinung nach eher nichts für Bibliotheken mit großem (teilweise wertvollem) Altbestand, bei dem die Ausleihquote von einzelnen Medien eh nicht so hoch ist. Da wäre das Kaufen und anbringen der Chips zu kostenaufwendig denk ich mal. Aber für Lehrbuchsammlungen, FH-Bibliotheken u.ä., größere Öffentliche Bibliotheken könnte ich es mir schon vorstellen.


    Aber trotzdem kann ich mich nicht so wirklich dafür begeistern. Immerhin geht da ja auch ein stückweit der Kundenkontakt verloren. Aber ich glaube nicht, dass wirklich Personal abgebaut werden kann. Es gibt immer noch Leute, die lieber an die Ausleihtheke gehen und sich bedienen lassen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Statistik: Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können. – Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humorist


    ... dass diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist. - G. W. F. Hegel (Inschrift an der Fassade des Stuttgarter Hauptbahnhofs)


    Der schlimmste Fehler, den man im Leben machen kann, ist ständig zu befürchten, dass man einen macht. – Elbert Hubbard (1856-1915), The Note Book


    »Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben schon soviel mit sowenig solange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewältigen.« (Internetfund)


    Erstaunlich, dass Leute mit wenig Ahnung viel Meinung haben.

  • Hallo Allerseits!
    Wir in der FH-Bibl. in Wilhelmshaven nutzen auch die RFID-Sicherung.
    Als ich das damals kennengelernt habe, fand ich das sehr interessant und praktisch. Mittlerweile allerdings gibt es mehrer Nachteile. Wir besitzen zwar zwei Selbstverbuchungsanlangen, aber ein wirkliches Zeitersparnis, bzw Arbeitsplatzersparnis ist es nicht wirklich. Es treten immer wieder Probleme auf, wie mit Lesesaalex. die nicht entleihbar sind, wenn die Mitgliedschaft ausläuft, wenn mehr Bücher verbuchen werden wollen als erlaubt, die codierung falsch ist usw. Dazu kommt noch das erklären der Anlage. Es können an der Anlage auch nur Medien entliehen werden - keine Rückgaben. Zumindest ist es bei uns so. Ein weiterer grosser Nachteil ist es für uns Bibl.hauptsächlich, dass angeblich mehrere Ex. gleichzeitig gelesen werden können, was aber nicht der Fall ist. Man muss manchmal das Buch richtig hin und her schieben, bis er das liest. Fehler beim Einlesen sowie Codieren können natürlich auch vorkommen.
    Und die Sicherungsanlage springt auch nur an wenn sie lust hat. -.-
    Wie einige von euch schon sagen: In einigen grossen Bibliotheken mag sich das lohnen, aber in der kleineren empfehle ich zumindest noch den guten alten Barcode ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hört sich ja nicht so gut an, was du da schreibst, Honig-Fliege...
    Bei uns an der HAW in Hamburg wird demnächst eine solche Selbstverbuchungsanlage eingeführt...
    Ich bin ja mal gespannt, was so alles auf uns zukommt... Ich bin da eher sehr misstrauisch... :skeptisch:

    • Offizieller Beitrag

    Auch auf Gefahr hin, dass ich jetzt einen Doppelpost mache, aber ich muss hierzu einfach noch einmal meinen Senf abgeben:


    Wir haben jetzt seit mehreren Monaten eine Selbstverbuchungsanglage bei uns in der einen Bibliothek.
    Wir haben kaum Probleme damit und ich selber bin angenehm überrascht, wie einfach die Pflege und Handhabung doch ist.
    Allerdings merke ich doch, dass einige Studenten sich an die Maschine nicht rantrauen und lieber zu uns an die Ausleihe kommen. :) Ist ja auch kein Problem. Die Anlage soll ja nur dazu da sein, dass die Studenten nicht ellenlang anstehen müssen, wenn es bei uns mal etwas voller an der Ausleihe ist.


    Fazit: Ich hab bisher nur gute Erfahrungen mit der Selbstverbuchungsanlage gemacht. :)

    • Offizieller Beitrag

    Also... ^^° Ich hab damals wohl was missverstanden... Wir haben eine ganz normale Selbstverbuchungsanlage OHNE RFID.


    Aber ich versuche dennoch mal ein paar Vorteile von RFID zu nennen. ^^


    • man kann ganze Stapel von Bücher einfach so verbuchen
    • verschwundene Bücher können ganz leicht aufgespürt werden aufgrund eines Sensors
    • Somit können gestohlene Medien oder verstellte Medien leichter wieder gefunden werden
    • das Verbuchen mittels RFID soll sehr viel schneller gehen


    Joa... Das ist so das an Vorteilen, was mir jetzt dazu eingefallen ist. ^^
    Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich habe erfahren, dass die Stadtbücherei Regensburg schon mal eine Selbstverbuchungsanlage hatte, die sich aber nicht bewährt hat. Auch von RFID halten die Kollegen und unser Leiter wenig, eben aufgrund dieser Erfahrungen.


    1. Die Diebstahlquote hatte stark zugenommen!
    2. Die Medien wurden teilweise in einem erbärmlichen Zustand zurückgebracht und nicht immer war eine Rückverfolgung erfolgreich!
    3. Medienpakete, Hörbücher oder DVDs wurden unvollständig zurückgegeben! Dieses Problem lässt sich nicht mit einem Chip auf jedem Teil beheben, da der RFID die Disk in ihrer Funktion beeinträchtigen kann.
    4. Viele Leser kamen mit dem neuen System nicht zurecht. Die Kundenzufriedenheit hatte stark abgenommen, da sich die Leser alleingelassen und schlechter beraten fühlten!

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • So liebe Forennutzer und Mitleidende unter RFID ;)
    Endlich habe ich wieder mehr Zeit und auch mal die Muße mich hier im Forum wieder zu betätigen. Ich werden nun wieder aktiver hier teilnehmen. :)


    Mein Bericht:
    RFID läuft nun seit Oktober 2007 in der Stabi RT und einigen Zweigstellen.
    Im Grunde genommen ist es nicht schlecht, wenn es funktioniert.


    Nachteile:


    - Aussenrückgabeautomat fällt in regelmässigen Abständen aus, vorzugsweise am Wochenende oder am späten Abend. Gerade da wo es wichtig wäre und auch angepriesen wurde. (edit: is nach diversen Updates sehr viel besser geworden)


    - Innen-Rückgabeautomaten fallen häufig aus - Fehlermeldungen:
    - Medium kann nicht verarbeitet werden (warum auch immer)
    - Medium ist zu gross (stimmt aber nicht!)
    - Medium ist unvollständig (ist aber ganz sicher vollständig)


    - Ausleihe: manche Leser stellen sich nach wie vor wie die ersten Menschen an. Und das nach 8 Monaten der Einführung. Ende vom Lied, ich stehe hin und erkläre es wieder, schneller wäre es gewesen sie hätten an der Theke ausgeliehen.


    - Zweigstellen: dauert zum Teil sehr lange bis endlich die Medien aus der Hauptstelle und den anderen Zweigstellen zurückgebucht sind. Zum Teil viele Ungereimtheiten und komische Vorgänge, die ICH schlecht nachvollziehen kann.


    - Liest Medien zum Teil doppelt oder noch mehr ein oder gar nicht. Bei grösseren Mengen muss man alles durchzählen und die Titel überprüfen.


    - AV-Medien-Kontrolle, Medien aus den Bins an der Sortiermaschine holen... da kann man ganz schön unter Druck kommen, wenn an der Theke viel los ist und der Bin bis zum Rand gefüllt ist :(


    Vorteile (ja die gibt es auch):


    - wenn die Verbuchung klappt geht es schneller
    - Leser sind flexibler, gerade am Rückgabeautomaten "ausserhalb der Öffnungszeiten" (edit)

    Einmal editiert, zuletzt von old_school ()

  • Ich habe ein Praktikum in der Moosacher Stadtbibliothek gemacht und ich fand das viel einfacher als jedes Medium einzeln auszuleihen. Es gab nur zwei Dinge die mich gestört haben: 1. Warum lesen die Leute nicht was an den Ausleihterminals steht? (würde uns ne Menge Erklärungszeit ersparen!!!!) :aergerlich2: 2. Das zurück geben der Bücher dauer zu lange! Ein Automat ist echt zu wenig! Und nur ein Buch zurück geben aber 8 verbuchen können? Was is den das??????????????? nerv :aergerlich:

    Es ist wie es ist, du bist was du bist, du lebst mit den Freuden und lebst mit den Leiden, ob bitter, ob süß, was immer du fühlst, das hier ist dein Leben und du kannst entscheiden! :yeeh:


    Ihr lacht über mich weil ich anders bin, aber ich lache über euch, DENN IHR SEID ALLE GLEICH!!!!!!!!!!!!!!!
    :auslachen:

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe ein Praktikum in der Moosacher Stadtbibliothek gemacht und ich fand das viel einfacher als jedes Medium einzeln auszuleihen. Es gab nur zwei Dinge die mich gestört haben: 1. Warum lesen die Leute nicht was an den Ausleihterminals steht? (würde uns ne Menge Erklärungszeit ersparen!!!!) :aergerlich2: 2. Das zurück geben der Bücher dauer zu lange! Ein Automat ist echt zu wenig! Und nur ein Buch zurück geben aber 8 verbuchen können? Was is den das??????????????? nerv :aergerlich:


    zu 1.) Das ist ja ein allgemeines Problem, dass Aushänge etc. nicht durchgelesen werden... Ist echt nervig... Aber wenn wir keine Aushänge machen würden, dann würden die Fragen so ablaufen: "Wäre ja toll, wenn mal Aushänge gemacht werden würden."


    zu 2.) ô.o Das find ich auch. Aber vielleicht gibt es bei der Rückgabe noch zu viele technische Probleme, um sowas einzuführen?