Ist die Sacherschließung Aufgabe des Fami

  • In einigen Stellenausschreibungen steht in den Anforderungen auch sachliche Erschließung. Meinem Kenntnisstand nach ist dies eine Aufgabe des gehobenen Dienstes (bsp. für die BibliothekarInnen). Während meiner Ausbildung wurde das Thema nur kurz angeschnitten. Hat jemand von euch/Ihnen Erfahrungen in diesem Bereich gemacht? Die sachliche Erschließung sehe ich als höherwertige Tätigkeit an. Gibt es dazu irgendwelche Regelungen oder Richtlinien des BIB? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

  • Mit sachlicher Erschliessung ist der Inhalt einer Monographie gemeint, bei uns macht dies der höhere Dienst, sprich eine wissenschaftliche Tätigkeit. Der hD entscheidet darüber welche Bücher erworben werden und inhaltlich in unser Aufgabengebiet passen. Die Vergabe von Schlagwörtern findet bei uns allerdings nicht staat.

  • Mit Sacherschließung meine ich
    1. verbale Sacherschließung bsp. Vergabe von Schlagwörtern, die den Inhalt eines Buches möglichst genau umreißen/beschreiben.
    2. Vergabe einer Notation/Systemstelle beispielsweise eine Ziffer/Zahlenkombination wie R 00/ für Religionswissenschaften und weitere Untergruppen wie bespielsweise Christliche Religion etc.
    Was aufgenommen wird entscheidet der gehobene oder höhere "Wissenschaftliche" Bibliotheksdienst. Das ist auch bei uns so.

  • Also wir sind zwar keine Wissenschaftliche Einrichtung aber wir verschlagworten auch und das machen bei uns neben den "höher gestellten" auch die Famis. Ziemlich häufig sogar.

    Wenn du siehst wen einige Mädchen heiraten, weißt du wie sehr sie es hassen müssen ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

  • Bei uns im Archiv ist Verzeichnung, Inhaltliche Erschließung und Verschlagwortung unsere Hauptaufgabe. Hier macht das eigentlich fast jeder, der höhere Dienst macht aber nur die wichtigen Sachen z. B. bestimmte Urkunden oder Privatarchive....
    Der Rest jedoch bleibt an den Angestellten hängen....

    Vorausgesetzt das Universum ist unendlich und die Zeit ist unbegrenzt, dann ist alles möglich.
    Das bedeutet: Alles ist unvermeidlich, auch das, was unmöglich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Richtlinien gibt es da meines Wissens nicht. Da muss jede Bibliothek selber entscheiden, ob sie die Verschlagwortung nur von Bibliothekaren bzw. gehobenen und höheren Dienst machen lässt. Also in meiner Ausbildung war auch Verschlagwortung und Signaturvergabe ein wichtiger Aspeskt und wir haben auch Bibliotheksassistenten und FaMI, die auch Sacherschließung machen. (Ich habe übrigens in einer größeren ÖB gelernt). Allerdingsfinde ich sowieso, dass man in der Ausbildung etwas mehr vermitteölt bekommen sollte, als nur das nötigste und vorgeschriebene. Ich zumindest bekam im letzten Lehrjahr einige Einblicke in die Bibliothekarische Arbeit von Medienauswahl bis Beratungsdienst und Sachgebietsleitung. Und ich bin darüber sehr froh. Die Ansprüche des Arbeitsmarktes an den FaMI werden vermutlich relativ schnell steigen und ein guter Ausbilder berücksichtigt das und lässt seine Schützlinge auch mal über den Tellerrand blicken.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Am Ende isses doch kein Hexenwerk ;)


    Das schaffen auch Famis und Assistenten. Die tun immer so als wenn das wunder was wäre...


    So bald Du in der Erwerbung eingesetzt wirst und Deine Bibliothek und Deine Leser besser kennst, ist auch die Sacherschliessung nicht mehr so schwierig.


    Und wer kennt das nicht, dass die Sacherschliessung oftmals nach dem Geschmack des Lektors ist??? ;)


    In manchen Bibliotheken sind Famis / Assistenten dafür zuständig. Umso grösser die Bibliothek um so genauer die Hierachie, oder?