Regalkontrolle?

  • Hallo allerseits,
    bin hier zwar schon fast zwei Jahre angemeldet, hab aber erst vor kurzem wieder hierhergefunden. Aber freut mich, daß es das Forum noch gibt und weiter wächst. Ich hab da auch gleich mal eine wichtige Frage zum Thema "Einstellen und Regalkontrolle".


    Vorab: Ich arbeite in einer mittelgroßen Bibliothek in der Nähe von Stuttgart, in der Hauptstelle haben wir ca. 90.000 ME und um die 500.000 Ausleihen pro Jahr, Tendenz steigend. Personell sind wir soweit gut besetzt, aber es ist natürlich, wie überall, zu wenig. ;)


    Vor ungefähr einem Jahr fing bei uns eine Diskussion um die Regalkontrolle beim Einstellen an, die auch bis heute anhält, weil es den Bibls nie ordentlich genug ist. Was der Auslöser war und was seitdem alles vorgefallen ist, möchte ich vorerst hier nicht mal breit treten. Kommt evtl. später noch....
    Aber ich würde sehr gern hören, wie ihr das in eurer Bibliothek handhabt, einfach um ein bißchen vergleichen zu können und meine Chefin und ihre Bibls auch mal wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen.


    Wie oft stellt ihr täglich ein? Nur einmal morgens oder auch nochmal nachmittag oder gar laufend?
    Macht ihr überhaupt richtig Regalkontrolle oder stellt ihr nur das wieder richtig, was ihr eben zufällig entdeckt?
    Und wenn Regalkontrolle gemacht wird, macht ihr das auch täglich oder wöchentlich?
    Und dann noch: Wenn richtig viel zurückgekommen ist + Urlaubszeit + Krankheit, d.h. wenig Personal, helfen bei euch die Bibliothekare dann beim Einstellen?


    Ach ja, Regalkontrolle heißt bei uns, wir gehen Regalbrett für Regalbrett hochkonzentriert durch, daß auch jedes einzelne Buch an seinem richtigen Platz steht. ;)


    Ich hoffe auf viele Antworten, damit ich was zum vergleichen hab. Vielen herzlichen Dank schonmal!

  • Hey



    also bei uns wird laufend eingestellt, wir haben drei etagen. unten is die ausleihteke und der av bereich, da stellen wenn zeit is neben bei die mitarbeiter die an der theke eingeteilt is ein. Dann haben wir auf jeder etage ein beratungsplatz und auch dort stellt dann der jewalige BIB ein der dort ist. allerdings gibt es auch dort manchmal ein paar bibs die sich weigern,aber das sind nur wenige.



    Morgs stellen nur assistenten oder azubis ein(ausgelernte famis gibs bei uns nich) es gibt einige BIB die helfen, andere nich. Zur regalordnung kann ich nur sagn, das das bei unsso gehandhabt wird, beim einstellen immer fünf nach links schaun und fünf nach rechts, damit deckt man viel ab.


    in kleineren einrichtung is es so das alle einstellen. außerdem gib ein tag in der woche, wo alle regale durchgesehn werden.

  • Hallo,



    ich arbeite in einer recht kleinen Bibliothek, wir sind auch nur zwei Mitarbeiter und 2 Aushilfen. Da trotz der geringen Größe sehr viel zu tun ist, kommen mein Kollege und ich nicht dazu einzustellen. Wir sammeln dann die Rückgaben den Tag über und nachmittags werden die Bücher von der Aushilfe eingestellt. Sie macht dann aber auch nicht täglich eine intensive Regalkontrolle sondern bringt nur das in Ordnung was sie gerade sieht. Da wir keinen Bibliothekare haben erübrigt sich die Frage ob diese mit einstellen. In meiner Ausbildungsbibliothek, die eine kleine Spezialbib einer Behörde war haben jeden morgen ausschließlich die Azubis eingestellt.

  • Danke schonmal für eure Antworten.


    Aber es ist schon das Vertrauen in die Leute da, die einstellen?


    Bei uns hat sich das mittlerweile so hochgeschaukelt, daß wir (O-Ton) "wie die Klofrauen" in einer Tabelle mit Datum und Kürzel abzeichnen sollen, welche Sachgruppen wer und wann eingestellt hat. Also von Vertrauen keine Spur. :(

  • @ Laineth


    Zitat

    Bei uns hat sich das mittlerweile so hochgeschaukelt, daß wir (O-Ton) "wie die Klofrauen" in einer Tabelle mit Datum und Kürzel abzeichnen sollen, welche Sachgruppen wer und wann eingestellt hat. Also von Vertrauen keine Spur. :(


    Liste führen, was soll das denn? Kontrolliern, wer was richtig oder falsch eingestellt hat? :daumenrunter: In der ÖB wo ich war (war übrigens eine Großstadtbibl.), wurde morgens eingestellt, nachmittags "ausgeworfen" und 1x in der Woche "fein" eingestellt. In meiner Anfangszeit wurde nachmittags noch richtig eingstellt, aber: es haben sich etliche Leser bei der Direx sich beschwerd, das da immer irgendweilche Leute rumlaufen und an den Regalen sind (naja arbeiten) und Sie (angeblich) nicht an die Bücher kamen. Darauf hin wurde das Einstellen nachmittags von der Direxebene untersagt!!!


    Vllt. ein Tip zur Diskussion: Wenn Bibl. mit helfen einstellen, lernen die Ihre Gruppen (Sachgebiete) besser kennen, wissen was da ist, was "läuft", sehen mit der Zeit was "toter" Bestand ist, sehen wie die Medien aussehen (Abgänge oder doch neu kaufen?). Im Katalog sieht es ja immer sehr gut aus, aber wenn ich was in der Hand habe, dann denke ich manchmal: "Igit, kann das nicht mal neu gekauft werden!?" Natürlich gibt es immer wieder Bibl. (ob jung oder alt ist egal) die meckern, aber wenn man dann denen was in die Hand gibt (seit zBp. 5 Jahren nicht mehr entliehen und noch die Ausg. von 1975), sehen die vieles ein... (habe es selber teilw. bis auf die Spitze getrieben)


    Ich hoffe, du kannst was damit anfangen... :blume:


    Favole:


    Assis. und Famis sind übrigens das gleiche. Wir haben (ich bin Bibl. Ass.) 2 Jahre gelernt und die Famis lernen 3 Jahre, die Arbeit ist die gleiche (ich mache keine Unterschiede zwischen beiden Berufsbezeichnungen). ;)

  • Oh, das hört sich böse an!!!


    Bei uns war es so, dass jeden Tag eingestellt wurde. Immer morgens, immer VOR den Ausleihen und NIE während der Öffnungszeiten. Das war tabu!!! Bei uns hat auch jeder eingestellt, von den Azubis (sowieso) bis hin zu den Bibliothekaren ... selbst wenn mal super viel zurückgekommen ist, war man in einer Stunde fertig, weil die Gebiete einfach so gut aufgeteilt waren.
    Bei uns hat jeder eine eigene Sachgruppe oder eben auch mehrere Sachgruppen, die er jeden Tag einstellt. So kann man "seinen" Themenbereich gut kennenlernen und man sieht sofort, wenn was falsch steht und man weiß ganz schnell, wo es hinkommt! Für Urlaubs- oder Krankheitsfälle gab es dann Vertreter, die das gemacht haben. Diese Verteilungen wurden schiftlich festgehalten und es hat IMMER gut geklappt.

  • @ Bücherwurm:
    Ja, genau. Die Bibls kontrollieren uns dann. Aber nur an den Tagen, an denen auch ganz genau Regalkontrolle gemacht wurde. Bis jetzt lief das aber meist so, daß diejenige ans Regal zitiert und dort mehr oder weniger zusammengestaucht wurde. Und das natürlich während den Öffnungszeiten vor den Lesern! Zur Zeit ists echt nicht mehr schön hier.... :(
    Vor dieser genauen Liste hatten wir auch die Sachgruppen aufgeteilt, daß jeder seine feste Gruppe hatte. Aber laut unseren Bibls klappt das ja nicht. Aber wir hatten damit absolut keine Probleme.


    Was das einstellen nachmittags angeht, hört sich das ja gut von euch beiden an, Bücherwurm und Modina.
    Wenn wir in einem Jahr wieder in unser umgebautes Haus umziehen, wollen meine Chefin und ihre Bibls auch, daß wir dann auch nachmittags noch einstellen. Was ich ehrlich gesagt auch störend finde, wenn Leser zwischen den Regalen rumspringen. ;) Da komm ich evtl. auch nicht an jedes Regal ran....

  • Laineth


    Zitat

    Bis jetzt lief das aber meist so, daß diejenige ans Regal zitiert und dort mehr oder weniger zusammengestaucht wurde. Und das natürlich während den Öffnungszeiten vor den Lesern! Zur Zeit ists echt nicht mehr schön hier....


    Sorry, aber wenn Ihr morgens eingestellt habt, und während der Öffnungszeit werden von den Bibl. die Regale kontrolliert: Die Leser sind da, und machen nunmal unordnung, das zeigt doch nur: Eure Bibl. läuft! Wenn schon am Regal kontrollieren, dann doch bitte vor der Öffnungszeit und den Anschiss nicht vor den Lesern geben!!! Was gibt das den für ein Bild gegenüber den Lesern?


    In meiner alten ÖB waren wir in Teams (vergleichbar mit der Einteilung für Sachgruppen) eingeteilt. Das hat funktioniert, den einem mußte man mehr helfen als den anderen (Romane und Kinder/Jugend laufen nunmal sehr gut!) weniger.


    Ich kann eigentlich nur hoffen, das Ihr die Diskussion nicht abbrecht, und wenn es bedeutet auf Konfrontation zu gehen... Im ersten Schritt würde ich mal zur Direx gehen und versuchen mit denen zu reden (nicht gleich alles blockieren, hört sich ja schon so an, als wenn die Linien bei Euch festgefahren sind):


    Wenn schon kontrollieren, dann vor den Öffnungszeiten, und keinen Anschiß vor den Lesern!!!

  • Ja, die Linien sind mittlerweile wirklich festgefahren.
    Anfangs dachte ich immer, na gut, dann teilen wir z.B. die Sachgruppen genau auf und einigen uns auf einen Tag, an dem Regalkontrolle gemacht wird. Ich bin jetzt keine, die sich gleich irgendwie weigert und geh eben Kompromisse ein.
    Als dann aber vor kurzem die Tabelle zum abzeichnen kam, war bei mir auch Schluss. Und ich weigere mich bis heute, dort mein Kürzel hinzuschreiben. Datum ja, aber kein Kürzel.


    Demnächst hab ich Mitarbeitergespräch, da werd ich das nochmal ansprechen.


    Letzte Woche kam es dann auch noch so weit, daß die Bibls offiziell besprochen haben, daß sie uns kontrollieren sollen, um uns "Rückmeldungen" geben zu können und diese Kontrolle ebenfalls in dieser Tabelle abzeichnen sollen.
    Ich denke eben, wenn die Zeit haben, uns zu kontrollieren, dann können sie uns auch mal helfen, wenn wirklich viel zum einstellen ist....

  • Laineth

    Ich denke eben, wenn die Zeit haben, uns zu kontrollieren, dann können sie uns auch mal helfen, wenn wirklich viel zum einstellen ist....

    Das ist die Grundeinstellung :daumen2:


    Demnächst hab ich Mitarbeitergespräch, da werd ich das nochmal ansprechen.


    Würde mich mal interessieren, wie das Gespräch gelaufen ist! Gib dann einfach mal Rückmeldung im Forum (drück dir schon mal die Daumen das das Gespräch positiv verläuft) :blume:

  • wir machen die feinsortierung ca 2 mal die woche. dabei helfen auch die bibliothekare mit. einstellen machen wir den großteil immer morgens, wenn noch zu ist. das machen dann vier kolleginnen von mir. während der öffnungszeit ist dann auch noch immer eine da und stellt die im laufe des tages zurückgekommenen medien wieder ein, damit sie schnell wieder entliehen werden können. dadurch. dass nur eine person dann noch einstellt, sind die kunden auch nicht genervt davon.

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Laineth:
    Ich arbeite in einer Bibliothek die vergleichbar groß ist (ca. 80 000 Medien)...
    Wir haben an werktagen 7 öffnungsstunden (von 11-18 uhr) und stellen zu festen zeiten ein (11:30,13:00,15:00 und kurz vor 17:00)...jeder stellt alles ein, allerdings nur bbliotheksassistenten und famis....
    bei der regalkontrolle hat jeder seine bereiche, die er regelmäßig kontrolliert...zudem machen wir jeden morgen "glatt", räumen also jedes regal grob auf...
    damit fahren wir eigentlich sehr gut
    lg

    "Bücher müssen schwer sein, weil die ganze Welt in ihnen steckt"
    Tintenherz (Cornelia Funke)


    Mein Standartspruch, wenn die Leser jammern, weil sie so viele schwere Bücher schleppen müssen!!!
    PS: http://www.literaturschock.de/fanshop.php
    Da macht shoppen Spass!!