Online-Bibliothekare. Gefährdung unserer Zukunftsperspektiven?

    • Offizieller Beitrag

    SZ vom 04.01.10


    http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/32112


    Ich glaube, das könnte ein echtes Problem für die wissenschaftlichen Bibliotheken werden! :(


    Edit Admin: Bitte nicht komplette Texte aus Online-Publikationen einfügen, immer den Link nutzen, könnte sonst Probleme bzgl. Urheberrecht geben! :)

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Denke ich nicht. In meiner WB gibt es Texte und Bücher, die teilweise einmalig sind. Sowas haben die nicht und wegen sowas kommen die Nutzer auch grad erst. Außerdem werden die sicher auch nicht hochspezialisierte Literatur haben. Und wie schauts den aus mit den Urheberrechten. Es ist ja schon eine Art Open Access, wenn ich online kostenlos lese. Viele digitalen Online-Angebote sind ja trotzdem nach dem Pay-per-View-Prinzip aufgebaut. Geben diese Autoren für gerade diese Seite dann ihr Buch frei? Ich denke nicht...

    Es gibt viele schreckliche Anblicke im Multiversum. Doch für eine Seele, die an den subtilen Rhythmus einer Bibliothek gewöhnt ist, existiert kein schrecklicherer Anblick als ein Loch dort, wo sich eigentlich ein Buch befinden sollte.

  • Hallo Ihr. Ich musste gerade zwei Mal kräftig schlucken, als ich diesen Artikel sah.


    In der neusten Ausgabe "Das Magazin der Deutschen Bahn" (Nr. 03/2010) wird ein Artikel (S. 14 oben) abgebildet, in dem es um drei junge Männer geht, die Fachbücher komplett für Studenten online stellen und einem damit den "lästigen Gang zur Bibliothek" ersparen wollen. Nimmt uns das nicht auch etwas unserer Zukunftsperspektive?


    Hier mal die genannte Internetseite der drei Herren. ( www.paperc.de )


    Was denkt Ihr dazu? Sind nicht durch solche Ideen Arbeitsplätze gefährdet, oder gibt es wohl doch noch genug Studenten, die die Quellen ihrer Informationen in der Hand halten wollen?



    Lovely,
    Schneewittchen :baby:

    Wer schreibt, der bleibt.
    (Spruch einer Freundin von mir, die sich leider nicht mehr meldet... )

    ま ま
    あなたが恋しいです

  • Hab ich letztens auch gelesen in der Bahn und kann dazu nur sagen: DOOF

    Es gibt viele schreckliche Anblicke im Multiversum. Doch für eine Seele, die an den subtilen Rhythmus einer Bibliothek gewöhnt ist, existiert kein schrecklicherer Anblick als ein Loch dort, wo sich eigentlich ein Buch befinden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Susannchen, mach weiter mit deinen so simplen und treffenden Bemerkungen zu allerei Dingen auf dieser Welt und ich fange dich an zu beten.... :anbet:
    Tempel oder Kirche?

  • Heiliger Berg =)

    Es gibt viele schreckliche Anblicke im Multiversum. Doch für eine Seele, die an den subtilen Rhythmus einer Bibliothek gewöhnt ist, existiert kein schrecklicherer Anblick als ein Loch dort, wo sich eigentlich ein Buch befinden sollte.

  • Jepp, aber des Matterhorn hätts auch schon getan, denn den Toblerone-Vorbild-Berg sein Heiligtum zu nennen is schon toll... ;)

    Es gibt viele schreckliche Anblicke im Multiversum. Doch für eine Seele, die an den subtilen Rhythmus einer Bibliothek gewöhnt ist, existiert kein schrecklicherer Anblick als ein Loch dort, wo sich eigentlich ein Buch befinden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    *Brummel*
    Und das sagt sie nachdem unter dem grössten Muskelkater das Zeugs zu ihr geschleppt habe *brummel*


    Ich denke die jungen Herren werden zwangsläufig gegen das Urheberrecht und gegen die Anti-Open-Access-Fraktion (ver-)stossen...

  • Das denk ich auch, da bei sowas immer erst mal der Aufstand geprobt wird und die Jungs auch einfach mal keine gesetzliche wie auch verständlich Grundlage haben...

    Es gibt viele schreckliche Anblicke im Multiversum. Doch für eine Seele, die an den subtilen Rhythmus einer Bibliothek gewöhnt ist, existiert kein schrecklicherer Anblick als ein Loch dort, wo sich eigentlich ein Buch befinden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Habe dieses Thema mit dem Thema "PaperC" zusammengefügt, da es ja um das selbe Problem geht.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Hab' mir gerade mal den Artikel zu Gemüte gezogen.


    Leider liegen die Argumente auf der Hand und es erleichtert den Studierenden einiges.
    Und trotzdem, wie kann man da so egoistisch sein und vielleicht Arbeitsplätze in der Zukunft wissentlich "vernichten" ?
    Außerdem muss man sich des ganzem klar sein, wenn man ein Studium beginnen will, das man Zeit brauch und Geld (gibt halt nichts umsonst auf dieser Welt) und auch mal im Stress ist. Obwohl man sich den Stress ja so gut wie immer selbst macht.


    :baby:

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    (Spruch einer Freundin von mir, die sich leider nicht mehr meldet... )

    ま ま
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    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube dass das weniger etwas mit Egoismus zu tun hat. Es ist nur menschlich die Dinge aus seiner eigenen Perspektive zu betrachten. Natürlich versuchen diese jungen Studenten sich und ihren Kollegen das Studium zu erleichtern und die Argumente sind ja wirklich zutreffend.
    Wenn ich nicht zufällig im Bibliothekssektor tätig wäre, würde ich diese Entwicklung vielleicht auch toll finden. So teile ich deine Befürchtungen und habe echte Angst, dass wir vielleicht wirklich irgendwann überflüssig werden. Aber da hilft es wenig, auf die engagierten Entwickler solcher Projekte zu schimpfen. Sondern das deutsche Bibliothekswesen sollte eher überlegen, wie die Argumente gegen die konventionelle Bibliothek aus der Welt geschafft werden können.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


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    (Sprichwort der Xhosa)

  • ...... Aber da hilft es wenig, auf die engagierten Entwickler solcher Projekte zu schimpfen. Sondern das deutsche Bibliothekswesen sollte eher überlegen, wie die Argumente gegen die konventionelle Bibliothek aus der Welt geschafft werden können.

    Ja, da hast Du wohl recht. Gerade deswegen sollte man solche Info's mit den Bibliotheken teilen und sich vielleicht mal zusammensetzen und sich etwas überlegen,... So ein überregionales Bibliotheksprijekt wäre bestimmt mal toll. Ich selbst arbeite ja im Archiv und kann sagen "Geht mich ja nichts an." Aber ich habe so viele Bekannte, die in Bibliotheken arbeiten, da will ich auch, das es weiterhin auch so bleiben kann. Vielleicht hat ja jemand die Möglichkeit sowas bei sich im Geschäft anzuregen?


    :baby:

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  • Aber Mädels, ihr wisst doch: Was macht die Regierung, wenn man es leichter haben könnte? Sie macht es schwerer. Das ist so und wird noch eine Weile so bleiben. Und die Verlage haben da schließlich auch noch ein Wörtchen mitzureden, die werden sich die Aktion von ein paar dahergelaufenen Studenten nicht gefallen lassen. Außerdem gibt es ja das Urheberrecht das uns ja schon das Leben schwer macht. Das wird auf die Studis dann genauso angewandt. Da wette ich mit. Sonst könnte ja jeder kommen und Bücher ins Netz stellen...

    Es gibt viele schreckliche Anblicke im Multiversum. Doch für eine Seele, die an den subtilen Rhythmus einer Bibliothek gewöhnt ist, existiert kein schrecklicherer Anblick als ein Loch dort, wo sich eigentlich ein Buch befinden sollte.

  • gerade wegen solche sachen bin ich froh, dass wir jetzt auch e-leihe machen und das kostenlos anbieten können. wird auch sehr gut angenommen...

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes