Studie zum Gesundheitssystem
Insolvenzgefahr bei Krankenhäusern steigt
Die Insolvenzwahrscheinlichkeit der Krankenhäuser in Deutschland nimmt laut einem Zeitungsbericht rasant zu. Sie liege schon jetzt über dem statistischen Durchschnitt der Gesamtwirtschaft, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" und zitiert dabei eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Unternehmensberatung Admed GmbH. Sollte sich an den Strukturen und der Verwaltung der 2221 deutschen Kliniken nichts ändern, könnte die Zahl der Konkurse bis Jahr 2008 prozentual so hoch steigen, wie sonst nur in der Bauwirtschaft.
Krankenhäuser im Westen am Stärksten bedroht
Der Westen sei dabei stärker bedroht als der Osten und private Kliniken weniger als öffentlich-rechtliche. Das Ergebnis zeige auch, dass die Dichte der Gesundheitsversorgung abnehmen wird. 21 Prozent der Kliniken befinden sich der Studie zufolge bereits heute im "roten Bereich", bis 2008 dürften es 26 Prozent aller Kliniken sein.
Zunehmende Verschuldung
Diese Häuser hätten "erhebliche Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme", die für notwendige Modernisierungsmaßnahmen nötig ist. Der Anstieg sei "im wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Krankenhäuser sich wegen des erwarteten Rückzugs der öffentlichen Hand zunehmend verschulden müssen".
In der Studie sind erstmals Krankenhäuser systematisch auf ihre "Insolvenzwahrscheinlichkeit" hin untersucht worden. Datengrundlage der umfangreichen Untersuchung waren die Jahresbilanzen ab 1999 und zusätzliche einsehbare Daten von 212 repräsentativ ausgesuchten Kliniken.
Stand: 13.11.2004 17:42 Uhr