Fernweiterbildung mit 40-Stunden-Arbeitswoche?

  • Hallo,


    ich hab kürzlich gelesen, dass der Durchschnitt ca. 10 h/Woche
    für die Nacharbeitung, fürs Lernen und Hausarbeiten investiert. Somit
    müsste man das doch auch gut mit einer Vollzeitstelle schaffen, oder?
    Macht jemand von euch die Fernweiterbildung
    mit 40 Wochenarbeitsstunden? Ich überlege nämlich, die ganz Sache allein in die Hand zu nehmen und alles auf eigene Kosten zu
    tragen. Versuche schon seit fast einem Jahr, das ganze Geschehen um die Genehmigung von "oben" und so in Gang zu kriegen, nur wird immer nur um
    den heißen Brei geredet ..es müsse wohl noch von höherer Stelle
    abgesegnet werden und bla bla bla ;[ (kennt ihr vllt auch).
    Und wenn mit 40 h, wie macht ihr das mit den Präsenztagen? (Bildungs-)Urlaub?


    LG Claudia

  • Ich kenne eine Kollegin, die seit fast 3 Jahren die Fernweiterbildung macht und eine Arbeitswoche von 38,5 Stunden hat. Ich muss dazu sagen, dass sie schon während der Ausbildungszeit eine Einser-Kandidatin war, der alles leicht viel. Ich hatte sie auch mal zu dem Thema Fernweiterbildung befragt. Sie meinte, wenn sie nicht die Zahlung und somit auch die Erwartung durch den Arbeitgeber hätte, hätte sie evtl. schon aufgehört. Es ist eben doch, spätestens in der Mitte der Weiterbildung eine ziemliche Belastung, weil viele Themen gleichzeitig behandelt werden und dann entsprechend dazu etwas vorbereitet (Hausarbeiten o.ä.) werden muss. Die 10 Stunden pro Woche durchschnittlich (davon hörte ich auch auf dem letzten Bibliothekartag von einer Referentin), kommen schon hin für diesen Aufwand, denke ich.

    "The doors of wisdom are never shut."

    “Let your bookcases and your shelves be your gardens and your pleasure-grounds. Pluck the fruit that grows therein, gather the roses, the spices, and the myrrh.” - Judah Ibn Tibbon

  • Ja, darüber zerbreche ich mir auch schon länger den Kopf: halte ich die 4 Jahre durch, wenn der Arbeitgeber nicht hinter mir steht??? Im Moment bin ich natürlich ziemlich motiviert, nur was ist in 2-3 Jahren... :verwirrt:

  • @Claudia: Darüber denke ich momentan auch..wenn ich unbefristet übernommen werde, dann möchte ich gern ein bis zwei Jahre arbeiten & dann mit der Fernweiterbildung beginnen (natürlich Archivrichtung),
    aber wird das wirklich so hart werden, werde ich es durchziehen..ich werd es selbst bezahlen müssen..aber 120€ im Monat gehen klar finde ich..


    Schwieriges Thema :D

  • @Claudia: Darüber denke ich momentan auch..wenn ich unbefristet übernommen werde, dann möchte ich gern ein bis zwei Jahre arbeiten & dann mit der Fernweiterbildung beginnen (natürlich Archivrichtung),
    aber wird das wirklich so hart werden, werde ich es durchziehen..ich werd es selbst bezahlen müssen..aber 120€ im Monat gehen klar finde ich..


    Schwieriges Thema :D


    das finanzielle stellt für mich auch kein problem dar. ich arbeite jetzt seit ca. 2,5 jahren fest und wie du schon sagtest, die 120 € bleiben am monatsende auf jedenfall übrig :daumen2: nur wenn man seine 40h/woche arbeitet und dann noch mal ca. 10h für die fernweiterbildung "opfert", ist das auf die dauer nicht zu viel? mit 20-30 h wären man ja ungefähr in der jetzigen situation und müsste kaum auf freitzeitaktivitäten u.ä. verzichten.

    • Offizieller Beitrag

    @Claudia
    Schon mal dran gedacht die Arbeitszeit zu verringern? Ich glaube du kannst das beantragen...musst mal im Tarifvertrag schauen.
    Ich an euer Stelle würde euch überlegen, wie ihr lernt und wie gut ihr zwei Stunden pro Tag (bspw mit Wochenende weniger) wegstecken könnt.
    Mir wärs zuviel. Ich brauche noch sowas wie eine regelmässige Freizeit, nur schon damit ich meine sozialen KOntakte halten kann und mal Kopf abstellen kann.
    Weil man muss schon ein Mensch, der sehr gute Nerven und Durchhaltevermögen haben um sowas durchzuziehen -
    und letztendlich auch einen verständnisvollen Partner/Partnerin und Freunde im Umfeld.

  • Teilzeit kann Claudia beantragen, wenn das Arbeitsverhältnis seit mind. 6 Monaten besteht, außer betriebliche Gründe sprechen dagegen.
    Außerdem muss Sie die Teilzeitbeschäftigung mindestens 3 Monate beantragen, bevor sie eintreten soll.
    Wenn der Arbeitgeber nicht wenigstens 1 Monat vor Eintritt der Teilzeitbeschäftigung den Wunsch des Arbeitnehmers schriftlich ablehnt, gilt Dieser als genehmigt.


    Ansonsten kann ich zu dem Thema nur beitragen:
    Ich habe zwar keine 4 Jahre Fernweiterbildung hinter mir, sondern nur 2, aber ich habe nebenbei auch Vollzeit (40 h) + Samstags + Abenddienst (bis 21 Uhr) gearbeitet bzw. arbeite ich immer noch.
    Ich denke, dass eine Fernweiterbildung mit einer Vollzeitstelle durchaus machbar ist, auch ohne auf den Kinobesuch am Freitagabend oder Urlaub zu verzichten.


    Ich habe nach der Arbeit immer 1-2 Stunden in die Erarbeitung der Skripte investiert, aber es gab auch Tage an denen ich nichts gemacht habe, aber dafür auch Tage, an denen ich nach der Arbeit noch 2-3 Stunden gelernt habe. Dies war aber meist nur ein paar Wochen vor den Prüfungen der Fall. Ansonsten habe ich nach Feierabend die Skripte durchgelesen, mir gleich Stichpunkte dazu gemacht (Ich kann mit reinen Texten nicht lernen) und so das Wichtigste rausgeschrieben. Dann gab es immer Einsendeaufgaben, für die man Credits bekommen hat. Auch die wollten geschrieben werden. Manchmal saß ich so auch vor dem Abenddienst noch 2-3 Stunden am PC bzw. auch am Abend nach dem Dienst.
    Ich kann mich auch erinnern, dass ich für meine Ausbildereignungsprüfung noch in meinem Urlaub in Trier gelernt habe, weil die mündliche Prüfung an meinem letzten Urlaubstag war.


    Es gab sicherlich stressige Zeiten, aber auch Tage, an denen man auch mal nichts machen musste. Ich habe es jedenfalls nicht so empfunden, als wenn ich gar keine Freizeit mehr gehabt hätte.

  • Vielleicht sollten wir erstmal klären, um welche Fernweiterbildung es konkret gehen soll. Was ich berichtet hatte, bezog sich auf die Erfahrung einer Kollegin, die die 4-jährige Bibliotheksfernweiterbildung in Potsdam (BIB-KAuB: FaMI-Weiterbildung ) macht und dann ihre Bachelorarbeit schreibt.
    Ich habe heute auch grad gehört, dass man davon nur wenige Präsenzphasen verpassen darf.


    Vielleicht ist es bei anderen Fernweiterbildungen, wie die Ausbildereignungsprüfung nicht ganz so schwierig.

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  • Vielleicht sollten wir erstmal klären, um welche Fernweiterbildung es konkret gehen soll. Was ich berichtet hatte, bezog sich auf die Erfahrung einer Kollegin, die die 4-jährige Bibliotheksfernweiterbildung in Potsdam (BIB-KAuB: FaMI-Weiterbildung ) macht und dann ihre Bachelorarbeit schreibt.
    Ich habe heute auch grad gehört, dass man davon nur wenige Präsenzphasen verpassen darf.


    Vielleicht ist es bei anderen Fernweiterbildungen, wie die Ausbildereignungsprüfung nicht ganz so schwierig.


    genau diese über potsdam meinte ich auch :daumen2:

  • Vielleicht sollten wir erstmal klären, um welche Fernweiterbildung es konkret gehen soll. Was ich berichtet hatte, bezog sich auf die Erfahrung einer Kollegin, die die 4-jährige Bibliotheksfernweiterbildung in Potsdam (BIB-KAuB: FaMI-Weiterbildung ) macht und dann ihre Bachelorarbeit schreibt.
    Ich habe heute auch grad gehört, dass man davon nur wenige Präsenzphasen verpassen darf.


    Vielleicht ist es bei anderen Fernweiterbildungen, wie die Ausbildereignungsprüfung nicht ganz so schwierig.

    Das die Rede von der Fernweiterbildung in Potsdam war, dachte ich mir bei einer Dauer von 4 Jahren auch. Daher ich schrieb ich ja auch, dass ich mich mit meinen Erfahrungen nur auf eine Dauer von 2 Jahren beziehen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jana.P ()

  • claudia1506


    Das Pensum von Potsdam ist auf Vollzeitkräfte & (vorausgesetzter) Berufstätigkeit ausgerichtet. Nach einigen "Beschwerden" der ersten Jahrgänge über das hohe/nicht praktikable Pensum, wurden hier Änderungen vorgenommen. Dies dürfte der Vorteil der jetzigen Jahrgänge sein. Nach dem Vortrag auf dem Bibliothekarstag scheint es machbar - Lernen ist ja immer eine sehr individuelle Sache ... und so unterschiedlich wie die Menschen; Du weißt schon, was ich meine.


    Ich hätte meinen Arbeitgeber gar nicht informieren müssen - hättest Du dies tun müssen?
    Ich habe es (zwar auch) getan, aber mit dem Hintergrund, Bildungsurlaub beantragen zu können und auf jeden Fall, ohne Stress mit den KollegInnen (den man dann auch nichts sagen dürfte), an den Präsenztagen "frei" kriegen zu können. Mein Arbeitgeber steht dem allerdings auch positiv gegenüber ..., man weiß dies manchmal erst hinterher.


    Trotzdem, vielleicht als Tipp für diejenigen, die mit einer Weiterbildung spekulieren u. die Komplikationen mit Chef u./o. KollegInnen befürchten: klären, ob man es anzeigen muß!!! Z.B. über Gewerkschaft, Betriebsrat, Bildungsministerium ...

    Einmal editiert, zuletzt von Gast3767 ()

  • Wenn sie das Pensum leicht gesenkt hätten, wäre das ja gut. Die Kollegin von der ich hörte, gehörte auch mit fast zu den ersten Jahrgängen. Dann ist es jetzt vielleicht besser. Ich werde mich mal bei denjenigen umhören, die später begonnen haben.

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  • @sally


    Ich habe Kontakt zu jemanden, die jetzt gerade ihren Bachelor beendet hat. Sie hatte Infos von ihren Vorgängern u. Dozenten. Am Anfang war es wie ein "Versuchsballon". Die Dozenten, die ja auch z.T. die Vollzeitstudenten unterrichten, haben mitunter "vergessen", dass ihre Fernstudenten ja noch arbeiten müssen u. sie ihre Lernangebote anders verpacken/aufbereiten müssen. Didaktik war hier noch ein Fremdwort. Aber nach vielen Klagen ... einerseits und Dazulernen ... andererseits > jetzt läuft es wohl realistisch(er) ab.
    Ich denke, dass es logischerweise am Anfang eines solchen Großprojektes immer Probleme > Lösungen > Umstellungen gibt. Ein unterschätzter Punkt von Seiten der Lernenden war/ist der Englisch-Anteil. ???, wer soll das vorab schon richtig einschätzen können.
    Zugegeben, ich möchte auch nicht beim Startschuss dabeigewesen sein.


    Ich lausche gerne anderen Erfahrungen ... Es gibt bestimmt viele, verschiedene Meinungen dazu.
    Bangemachen gilt nicht - wir sind ja schon angenommen & motivationsbedürftig!