Liebe Forenmitglieder,
mein Name ist Philipp, ich bin 22 Jahre alt und wohne in Niedersachsen. Bevor ich mich meinen Fragen widme, möchte ich erst einmal ein großes Kompliment an die Administration dieser Plattform aussprechen. Es ist alles sehr übersichtlich und man findet sich sehr schnell zurecht. Also schon einmal vielen Dank dafür und bitte weiter so, denn für Jugendliche und junge Erwachsene wie mich, sind solche Foren wirklich wertvoll.
(nachfolgend gebe ich einen kurzen Überblick zu meiner aktuellen Situation und wie ich schließlich auf den Beruf des FaMI aufmerksam geworden bin; die Fragen folgen im Anschluss an die kurze Situationsbeschreibung weiter unten)
Ich habe bis 2012 die gymnasiale Oberstufe besucht mit dem Ziel mein Abitur machen zu wollen, doch leider kam es am Ende nicht mehr dazu, da ich mich in meinem jugendlichen Leichtsinn für ein vorzeitiges Ende meiner Schullaufbahn entschied, um eine schulische Ausbildung zum Physiotherapeuten zu beginnen, die ich aus gesundheitlichen Gründen einhergehend mit meiner Schwerbehinderung (GdB 50) vorzeitig einstellen musste.
Danach folgten Jahre der Verzweiflung und der Selbstfindungsprobleme. Ich habe noch eine Berufsausbildung zum Bürokaufmann begonnen, die ich nach einem Jahr abgebrochen habe, und danach folgte noch ein halbes Jahr die Ausbildung zum Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, die ich ebenfalls abgebrochen habe. Keines von beiden gab mir das Gefühl mich gefunden zu haben, geschweige denn Spaß an meiner Tätigkeit zu haben. An dieser Stelle sei schon einmal vorweg gesagt, dass es nicht an der Arbeit im Büro bzw. vor dem Computer lag, denn das war einer der wenigen Aspekte die mir Spaß gemacht haben, so absurd das auch klingen mag.
Jedenfalls habe ich im vergangenen Jahr einen Punkt erreicht, an dem ich mir gesagt habe, dass es so nicht weitergehen kann und beschlossen bei 0 anzufangen. Ich habe mich am Oldenburg-Kolleg beworben und wurde bereits angenommen, um mein Abitur über den zweiten Bildungsweg nachzuholen und anschließend einen ordentlichen Beruf zu lernen, der mir das Gefühl gibt, endlich angekommen zu sein. Ich bin bei der Verfolgung dieses Zieles erstaunlich ehrgeizig und das ist noch nicht alles, denn darüber hinaus werde ich diese Zeit nutzen wollen, um eine Vielzahl von Praktika zu machen, für mehr Sicherheit bei meiner zukünftigen Berufswahl.
Auf diesem Weg bin ich erneut auf den Beruf des FaMI gestoßen, der mir bereits vor zwei Jahren schon einmal ins Auge gefallen ist. Damals hatte ich den Beruf allerdings schnell wieder verworfen, weil in den Stellenausschreibungen Abitur, oder mindestens Fachabitur vorausgesetzt wurde. Möglicherweise habe ich mich dadurch auch zu schnell herunterziehen lassen, aber das ist eine andere Geschichte. Kommen wir endlich zu meinen Fragen:
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Frage 1:
Wie bereits in meiner kurzen Situationsbeschreibung dargestellt, interessiere ich mich für den Beruf des FaMI. Mir ist bereits bekannt, dass es fünf verschiedene Fachrichtungen gibt. Ich stehe noch am Anfang meiner intensiven Recherchearbeit, aber ich möchte gerne einen ausführlichen Einblick in die praktische Arbeit eines FaMI erhalten. Ich habe darüber nachgedacht, mich bei der städtischen Bibliothek zu bewerben, aber reicht das aus für einen umfassenden Einblick aller Fachrichtungen oder ist es mir nahe zu legen für jede Fachrichtung ein individuelles Praktikum zu beginnen?
Frage 2:
Die zweite Frage hat weniger mit dem Beruf des FaMI zutun, als dass sie eher sehr allgemein auf jede Berufsausbildung zutrifft. Ich bin aktuell 22 Jahre und das Abitur wird mich drei weitere Jahre kosten. Ich wäre dann 25 Jahre alt und auch wenn ich diese Zeit meinerseits gerne investiere, habe ich Angst, dass viele Arbeitgeber sich meine Einstellung aufgrund des Alters und der abgebrochenen Ausbildungen nicht leisten wollen, aber davon mal abgesehen, wie stehen meine Chancen mit 25, Abitur über den zweiten Bildungsweg, und drei abgebrochenen Ausbildungen?
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Ich bedanke mich schon einmal im Voraus und bitte nur um neutrale Antworten. Selbstverständlich könnten wir jetzt auch darüber diskutieren, was ich in meinem Leben bisher alles falsch gemacht habe, aber das ist Vergangenheit und nicht mehr rückgängig zu machen, stattdessen bin ich nun gewollt den für mich richtigen Weg zu finden und freue mich dabei auf eure Antworten zu meinen Fragen.
Liebe Grüße
Philipp