1000 Ausbildungsplätze, 0 Stellen?

  • Hallo liebe Community :) ,


    ich bin komplett neu im Forum und zwar selber kein Fami, aber mit dem Thema verbunden und an den Grundtätigkeiten interessiert.


    zu meinem Profil: Ich habe einen Bachelor in Museologie und bin sehr besorgt um die Stellenmöglichkeiten die sich dadurch bieten, sodass ich durch zwei Möglichkeiten meine Sicherheit verbessern möchte:


    1. versuchen, Stellen zu finden, die ähnlich genug sind, dass man dort Museums-Absolventen nehmen würde (weiß irgendjemand ansatzweise ob man beispielsweise als Fami quereinsteigen könnte, wenn man eigentlich Museologie studiert hat?)


    2. eine Ausbildung (wie z.B. Fami) hintendran hängen, um später falls es im Museum nicht klappt darauf ausweichen zu können. Dabei interessiert mich der Fami Richtung Archiv besonders.


    ich habe vor allem folgende Frage: Warum werden so extrem viele Ausbildungsplätze als Fami ausgeschrieben, aber es gibt nur so wenige Stellenangebote? Können mir Famis aus Erfahrung sagen, ob die Einrichtungen einen nur ausnutzen wollen weil ein Azubi nichts kostet und sie danach wieder nur neue Azubis nehmen und gar kein Interesse an einer Einstellung haben? Wäre für meine Absicht besser, wenn ich direkt etwas mit Verwaltung mache? Beim Fami hätte ich aber den Vorteil dass z.B. beim Archiv der Bezug zur Geschichte bleibt und es mehr in Richtung Ordnungssystem und Inventarisieren geht. Ansonsten interessiere ich mich noch für die Weiterbildungsmöglichkeiten...kann man als Fami später in Richtung Verwaltungsfachwirt umschulen/aufsteigen? wenn ja wäre es dann ja fast egal ob Fami oder Verwaltungsfachangestellter für meinen Ausweichplan. Ich hoffe jemand kann mit diesen Fragen etwas anfangen und hat ein paar Anregungen dazu. ?(

  • Hallo CBD444!
    Herzlich willkommen bei uns!


    1) Ein Quereinstieg ist sehr schwierig. Wenn es nicht gerade Stellen sind, die sowieso als ungelernte Kräfte ausgeschrieben ist, werden immer nur FaMIs auf FaMI-Stellen gesetzt. Da wird du also wenig bis gar keinen Erfolg mit haben.
    2) Es gehen in den nächsten Jahren im ÖD sehr viele in Rente und teilweise werden Azubis auch übernommen. Im Archiv- und Bibliothekswesen werden es auch immer mehr offene Stellen. Ob du besser gleich in die Verwaltung gehst, musst du entscheiden. Obs da aber unbedingt besser von den Stellenangeboten ist, ist immer die nächste Frage. Da musst du am besten mal direkt die Anbieter fragen, ob die das erlauben. Ich kanns mir aber schwer vorstellen, weils dafür doch zwei komplett verschiedene Bereiche sind.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Danke schon mal für die Antwort! Ich habe schon befürchtet dass es eher wenig Aussicht auf Erfolg gibt. Aber was ist denn mit der Sache dass es so viele Ausbildungs-Ausschreibungen und so wenige fertige Stellen für Famis gibt? Ist das nur scheinbar so? Ich finde da echt nicht viel...
    Und das mit der Verwaltung habe ich gedacht, weil es dafür so extrem viele Einstellungsmöglichkeiten gibt. Dann könnte ich mich später während der Ausübung einer Verwaltungsstelle insgeheim wieder auf das Wunschziel Museum bewerben und irgendwann zuschlagen und habe so lange mehr oder weniger Sicherheit.

  • Wie gesagt: Einige werden übernommen von ihren Betrieben und es gibt auch interne Ausschreibungen, die nie an die Öffentlichkeit gelangen. So wenig Stellen sind das nämlich nicht.

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  • Hallo,


    also es ist schon so, dass es mehr Ausbildungsstellen als Stellen gibt, ist aber in vielen Berufen so. Am besten sollte man natürlich ausschau halten nach einer Ausbildung mit Übernahmechance.


    Wenn man aber hier schaut, in der Jobbörse und auf anderen Portalen findet man schon einige Stellen. Der Ort ist natürlich sehr ausschlaggebend. Da aber jede Stadt/Gemeinde in irgendeiner weise ein Archiv betreiben muss, gibt es viele Anlaufstellen.


    Ich habe bissher nicht die Erfahrung gemacht das Fami-Azubis genommen werden, um damit billige Arbeitskräfte zu haben. Ich habe es hier und da mal gehört, aber noch nicht in der Fachrichtung Archiv.


    Wie überall gibt es dann natürlich noch den demografischen Wandel von dem Wirbelwind gesprochen hat, viele werden gehen und neue müssen her. Es ist schwer das zu verallgemeinern aber generell würde ich sagen es ist möglich Stellen nach der Ausbildung zu finden.


    Gruß Falconian

  • Danke schon mal für die Antwort! Ich habe schon befürchtet dass es eher wenig Aussicht auf Erfolg gibt. Aber was ist denn mit der Sache dass es so viele Ausbildungs-Ausschreibungen und so wenige fertige Stellen für Famis gibt? Ist das nur scheinbar so? Ich finde da echt nicht viel...
    Und das mit der Verwaltung habe ich gedacht, weil es dafür so extrem viele Einstellungsmöglichkeiten gibt. Dann könnte ich mich später während der Ausübung einer Verwaltungsstelle insgeheim wieder auf das Wunschziel Museum bewerben und irgendwann zuschlagen und habe so lange mehr oder weniger Sicherheit.

    Ich wurde nach der Ausbildung erstmal 1,5 Jahre arbeitslos (bekam immer zu hören mir fehle die Berufserfahrung) ehe ich dann endlich mal eine Chance bekam, da der Bibliotheksdirektor der Meinung war, irgendwo muss mal ein Anfang gemacht werden und danach wechselte ich in eine ÖB, da die Bibliothek unter das Spardiktat fiel..
    und so bin ich seitdem bereits paar Jahre als Elternzeit- und Stundenreduzierungsvertretung, aber bewerbe mich bereits auf unbefristete Stellen, aber sieht mau aus.. auf eine Stelle ist es net selten, dass sich 130-180 Famis darauf bewerben..

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  • Danke Assassin für die Einschätzung! Das klingt leider ernüchternd aber hilft natürlich mehr als verallgemeinernde Aussagen dass es schon irgendwie klappen wird. Mein spezielles Problem ist dazu, dass ich aus Interesse und Leidenschaft etwas studiert habe was wahrscheinlich noch unsicherer ist und jetzt wird es schwierig das auszubauen...

  • Ich bin genau das Gegenteil. Übernommen wurden vom Ausbildungsbetrieb, innerhalb von 3,5 Monaten nach Ausbildungsende eine neue Stelle bekommen und dort zwei Jahre, dann leider 3 Monate arbeitslos. Aber seit dem an meiner jetztigen Stelle unbefristet.

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    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Ich würde nach einem halben Jahr nach Ausbildung für ein Jahr an einer wb befristet eingestellt dann halbes Jahr andere WB und jetzt unbefristet wb

    » "So do all who live to see such times but that is not for them to decide. All we have to decide is what to do with the time that is given to us."Lord of the Rings

  • Ich würde nach einem halben Jahr nach Ausbildung für ein Jahr an einer wb befristet eingestellt dann halbes Jahr andere WB und jetzt unbefristet wb

    da hattet ihr echt glück.

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  • [...]auf eine Stelle ist es net selten, dass sich 130-180 Famis darauf bewerben..

    Kannst du diese Zahl belegen? Wenn nein, ist das Spekulation. Womit du all jenen, die hier still mitlesen bzw mitlesen werden, ein ziemlich subjektives Bild vermittelst.

    "Seid Ihr der König? Also ich habe Euch nicht gewählt". (einfacher Arbeiter, Lordaeron)

  • Mir hat eine Kollegin erzählt auf eine unbefristete Stelle haben sich Mal nur 12 e5 beworben gibt unterschiedliche zahlen

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  • Kannst du diese Zahl belegen? Wenn nein, ist das Spekulation. Womit du all jenen, die hier still mitlesen bzw mitlesen werden, ein ziemlich subjektives Bild vermittelst.

    Ja kann ich. Haben mir 2 Personaler unabhängig gesagt, als ich anrief um nach dem Grund zu fragen, warum es nicht gelangt hatte.
    Einmal bei der unbefristeten E6 beim Bundesarbeitsgericht "Es ist schon eine Leistung, aus über 180 Bewerbern es unter die letzten 20 zu schaffen."
    Die Personalerin der Bundesbank Frankfurt meinte "Sie können sich trotzdem auf die Schulter klopfen. Aus 130 Bewerbern haben sie es unter die letzten 5 geschafft."

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  • Ja kann ich. Haben mir 2 Personaler unabhängig gesagt, als ich anrief um nach dem Grund zu fragen, warum es nicht gelangt hatte.Einmal bei der unbefristeten E6 beim Bundesarbeitsgericht "Es ist schon eine Leistung, aus über 180 Bewerbern es unter die letzten 20 zu schaffen."
    Die Personalerin der Bundesbank Frankfurt meinte "Sie können sich trotzdem auf die Schulter klopfen. Aus 130 Bewerbern haben sie es unter die letzten 5 geschafft."

    find das unverschämt

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  • Ja kann ich. Haben mir 2 Personaler unabhängig gesagt, als ich anrief um nach dem Grund zu fragen, warum es nicht gelangt hatte.Einmal bei der unbefristeten E6 beim Bundesarbeitsgericht "Es ist schon eine Leistung, aus über 180 Bewerbern es unter die letzten 20 zu schaffen."
    Die Personalerin der Bundesbank Frankfurt meinte "Sie können sich trotzdem auf die Schulter klopfen. Aus 130 Bewerbern haben sie es unter die letzten 5 geschafft."

    Bundesarbeitsgericht, Bundesbank. Das hättest du im Vorfeld dazu schreiben können. Erklärt sich von selbst, dass der Bewerber*innenzulauf größer ist, als bspw. eine Stellenausschreibung in einer UB/WB/ÖB. Zumal sich dort wahrscheinlich nicht nur klassisch ausgebildete FAMIs bewerben, sondern auch andere Berufsgruppen?


    Ich hatte mich auf deine völlig allgemein gehaltene Aussage bezogen.

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  • Also in unserer Stadt war jetzt letztens eine Stelle für eine Stadtteilbib. ausgeschrieben. Teilzeit und befristet, also auch nicht gerade diiieee attraktivste Stelle.
    Und ja, es hat sich absolut niemand beworben. Bzw. es gab wohl Bewerbungen, die aber alle komplett unpassend waren (kann ich natürlich jetzt nicht beurteilen, aber wird schon seinen Sinn gehabt haben, warum da keiner genommen wurde... Vor allem weil eine Vertetung eigentlich unbedingt notwendig war/ist).


    Generell bekomme ich zur Zeit einfach immer öfter von unfassbarem Personalmangel im FaMI Bereich mit (zumindest bei uns).


    Und auch nochmal zur Renten Sache: Meine Chefin hat auch vor ein paar Monaten von einer größeren Teimleitersitzung oder Ähnlichem erzählt (alles Bib. Mitarbeiter, entweder FaMI/Bib.-Assisstent oder studiert). Da wurde anscheinend die Frage gestellt, wer von den Anwesenden denn in den nächsten 5 Jahren in Rente geht. Tja, von ca. 25-30 Leuten haben sich auf jeden Fall 20 oder sogar noch ein paar mehr gemeldet.


    Also ich glaube, da wird die nächsten Jahre auf jeden Fall so einiges frei werden und viele werden dann wohl auch mit Personalmangel zu kämpfen haben.

  • Ich bin zwar auch nicht bei Bewerbungsgesprächen dabei, aber ich kann den Eindruck von Karibou nur bestätigen: wenige geeignete Bewerber. Wir sind also schon mitten im Fachkräftemangel und bei uns gehen auch die nächsten Jahre und Jahrzehnte der Großteil.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Ich bin zwar auch nicht bei Bewerbungsgesprächen dabei, aber ich kann den Eindruck von Karibou nur bestätigen: wenige geeignete Bewerber. Wir sind also schon mitten im Fachkräftemangel und bei uns gehen auch die nächsten Jahre und Jahrzehnte der Großteil.

    gebe dir vollkommen Recht bin jetzt schon panisch wenn ich dran denke was man dann alles wuppen muss

    » "So do all who live to see such times but that is not for them to decide. All we have to decide is what to do with the time that is given to us."Lord of the Rings

  • gebe dir vollkommen Recht bin jetzt schon panisch wenn ich dran denke was man dann alles wuppen muss

    Panisch bin ich deswegen nicht. ;)

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


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  • Bundesarbeitsgericht, Bundesbank. Das hättest du im Vorfeld dazu schreiben können. Erklärt sich von selbst, dass der Bewerber*innenzulauf größer ist, als bspw. eine Stellenausschreibung in einer UB/WB/ÖB. Zumal sich dort wahrscheinlich nicht nur klassisch ausgebildete FAMIs bewerben, sondern auch andere Berufsgruppen?
    Ich hatte mich auf deine völlig allgemein gehaltene Aussage bezogen.

    Die haben normale Famistellen ausgeschrieben für deren Hauseigenen Bibliotheken.. und haben auch eine abgeschlossene Fami/Assistentenausildung vorrausgesetzt. Ich bin ehrlich, Teilzeit befristet würde ich mich auch nicht bewerben, da kann ich auch bei meiner momentanen Bibliothek bleiben.
    Wenn ich eine unbefristet ausgeschriebene Stelle sehe, bewerbe ich mich auch drauf, was nach dem Gespräch immer in einer Absage endet, wo laut der Absage es immer einen gibt, der noch besser ins Profil passte..
    Eine Kollegin ist auch in Rente gegangen und ihre Stelle wurde nicht wieder neu besetzt und die Stunden schweben hier immer noch rum.

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