Studium (gehobene Laufbahn) nach Ausbildung möglich?

Zitat von Larifari

Hallo zusammen,

Nach einem Jahr unerfüllter Studiererei (Psychologie) überlege ich, auf die FaMI-Ausbildung mit der Spezialisierung Archiv umzusatteln. Eigentlich spricht mich das verwaltungsinterne Studium mehr an, auch aufgrund meines Abiturs sowie der generellen Freude am Studieren und der Theorie. Weiterhin habe ich die Sorge, dass mich eine langfristige Beschäftigung im mittleren Dienst unterfordern könnte.

Da ich mir jedoch habe sagen lassen, dass es aufgrund der Konkurrenz sehr schwierig ist, einen verwaltungsinternen Studienplatz im gehobenen Archivdienst zu ergattern, habe ich überlegt, mich zunächst für die Ausbildung zu bewerben. Ich bringe ohnehin die für das Studium geforderten Latein- oder Französischkenntnisse nicht mit und würde diese parallel zur Ausbildung nachholen. Nach beendeter Ausbildung würde ich es nochmal mit der Studienbewerbung probieren.

Doch dann wurde mir gesagt, dass der öffentliche Dienst wohl ungerne zweimal ausbildet - also dass man sich als ausgelernte Archivarin nicht einfach für ein Studium beim öffentlichen Dienst in derselben Fachrichtung bewerben kann, quasi nur eine "Etage" höher. Gleichzeitig scheinen die Aufstiegsmöglichkeiten in den gehobenen Dienst als FaMI aber gegen null zu tendieren, wenn ich das richtig verstanden habe.

Meine Frage ist: Ist das eine Fehlinformation oder steckt da ein Körnchen Wahrheit drin? Erhöhe oder vermindere ich meine Chancen auf einen Studienplatz durch die vorangestellte Ausbildung?

Ich frage ausdrücklich nicht danach, ob es formal - nach Gesetz - möglich ist, sondern wie es in der Praxis aussieht.

Meine bisherigen Rechercheergebnisse sind dahingehend zwiespältig: Die einen scheinen durch dieses Vorgehen den Platz erhalten zu haben, den anderen wurden die Chancen dadurch verbaut...

Dann gibt es ja noch die Alternative Potsdam. Dort wäre eine vorige Ausbildung als FaMI gewiss kein Ausschlusskriterium. Im Falle, dass ich am Ende kein verwaltungsinternes Studium bekäme: Wäre Potsdam eine solide Alternative? Oder wäre es die Jahre zuvor (Ausbildung, Nachholen der Fremdsprachenkenntnisse) einfach nicht wert? Auch im Hinblick auf die Berufsperspektiven.

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr etwas zu meinem Anliegen wisst!

Vielen Dank schon einmal für eure Hilfe!

Liebe Grüße

Larifari

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in deinem fall würde ich es so machen. erst den fami fr archiv machen und anschließend das berufsbegleitende studium zum archivar dranhängen. so hast du dann gegenüber den kommilitonen den vorteil, du bringst schon berufserfahrung mit und einige hochschulen erkennen auch die famiausbildung als gleichwertig als das geforderte grundpraktikum im ersten semester an und schenken dir da die creditpoints, die du fürs grundpraktikum bekämst.

Ich liebäugel auch damit, da es hier kein internes studium gibt.

Zitat von Larifari

Vielen Dank für deine Antwort! Meinst du mit dem berufsbegleitendem Studium die Weiterbildung in Potsdam, die erst am Ende als Studium gewertet wird?

jap genau das.

die hochschulen, die ich erwähnte waren dann die normalen fachhochschulen gemeint, die die famiausbildung als einem grundpraktikum gleichwertig anerkennen. aber der nachteil ist eben, dass du für das vollzeitstudium kein geld bekommst und beim fernstudium dein normales einkommen hast.

gibt für beides pro- und contraargumente.

Zitat von Larifari

Ah okay, das heißt, es gibt neben Potsdam noch andere Fachhochschulen, die diese Weiterbildung anbieten? Oder kooperieren diese nur mit der Potsdamer Weiterbildung?

nein, diese hochschulen bieten keine fernweiterbildung in dieser form an. ich meinte damit die normalen hochschulen, die vollzeitstudien anbieten. fürs archiv kenn ich da nur marburg und münchen.

fürs bibliothekswesen gibs da einige mehr wie köln, leipzig, stuttgart usw.

ich wäre dafür, dass diese hochschulen auch so eine weiterbildung anbieten würden, denn köln z.b. wäre für mich leichter zu erreichen als potsdam.

Zitat von Larifari

Ach so, also meinst du mit diesen Hochschulen das verwaltungsinterne Studium? Marburg bildet ja nur diese Studierenden aus, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber man bekommt während dieses Studiums doch Anwärterbezüge, dachte ich? Also verdient man doch eigentlich Geld, oder habe ich etwas falsch verstanden?

Das heißt, dass man theoretisch trotz der abgeschlossenen FaMI-Ausbildung noch intern studieren kann, sofern man einen Platz erhält?

in bayern kann man intern studieren. die anderen fachhochschulen, die vollzeitstudiengänge anbieten, bist da nichts anderes als ein normaler student, nur eben dass du dann praxiswissen mitbringst, was die anderen erstsemester noch nicht so vorweisen können

Zitat von Larifari

Wenn noch jemand etwas darüber weiß, wie sich eine abgeschlossene Ausbildung als FaMI fr Archiv auf die Bewerbungschancen für einen internen dualen Studienplatz auswirkt, wäre ich extrem dankbar für eure Hinweise!

eine Famiausbildung macht sich immer gut, wenn man in dem bereich noch studieren möchte.

das ist überall so. auch in anderen bereichen.

Soweit ich gehört habe, kriegen Famis, die in Calw zur Berufsschule gingen, einen Bonus von 0,5 auf den NC, wenn sie da Bibliothekswesen studieren wollen. aber keine ahnung ob das heute noch so ist und wie viel dran ist, da ich ja in frankfurt zur berufsschule ging. vlt können das die kollegen, die in calw zur schule gingen, berichtigen oder bestätigen.

Zitat von Larifari

Danke dir. Für mich käme nach der FaMI-Ausbildung nur ein Studium des Archivwesens infrage, also Marburg oder Bayern. Aber für die Selektion der Bewerber scheinen allein die Ausbildungsarchive verantwortlich zu sein, daher können die Kriterien und Präferenzen wohl immer anders aussehen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Also für Bayern lässt sich sagen: ohne mindestens FH-Reife hast du hier keine Chance in den Vorbereitungsdienst für Bib zu kommen und selbst dann brauchst du eine verdammte gute Platzziffer. Archiv wird das dasselbe Spiel sein und ich könnte mir sogar vorstellen, dass da Mathe auch doppelt gezählt wird. Die Kurse werden leider zumindestens bei uns im Bib-Bereich trotz Pensionswelle nicht größer, sondern bleiben gleich.

Zitat von Larifari

Okay, danke für die Info! An meinem Schulabschluss würde es nicht scheitern, ich habe das Abitur. Meine Frage war ursprünglich nur, inwiefern sich durch eine vorangestellte FaMI-Ausbildung (fr Archiv) die Chancen auf den Vorbereitungsdienst (Archivar) erhöhen/mindern.

In Bayern spielt das meines Wissens keine Rolle, ob du FaMI bist oder nicht. Ich gehe davon aus, dass es somit die Chancen nicht erhöht oder mindert.

Zitat von Larifari

Okay. Weißt du zufällig etwas darüber, wie es damit außerhalb Bayerns aussieht?

Außer für Potsdam, was du ja bereits weißt, keine Ahnung.

Zitat von Wirbelwind

Also für Bayern lässt sich sagen: ohne mindestens FH-Reife hast du hier keine Chance in den Vorbereitungsdienst für Bib zu kommen und selbst dann brauchst du eine verdammte gute Platzziffer. Archiv wird das dasselbe Spiel sein und ich könnte mir sogar vorstellen, dass da Mathe auch doppelt gezählt wird. Die Kurse werden leider zumindestens bei uns im Bib-Bereich trotz Pensionswelle nicht größer, sondern bleiben gleich.

das ist in bayern übertrieben.. in den anderen wird doch auch die berufserfahrung anerkannt, wenn man kein fachabitur hat.

Zitat von patiltwin

das ist in bayern übertrieben.. in den anderen wird doch auch die berufserfahrung anerkannt, wenn man kein fachabitur hat.

Das ist bei der verwaltungsinternen Ausbildung hier leider nicht übertrieben. Die nehmen keinen ohne Fachabitur. Die hiesige Hochschule ist keine klassische Hochschule, wo du dich einschreiben kannst wie in Hannover oder Potsdam oder Leipzig. Das ist ein knallhartes Auswahlverfahren, weil du eben von Sekunde eins Beamter auf Widerruf mit entsprechenden Bezügen durch den Freistaat bist.

Zitat von Wirbelwind

Das ist bei der verwaltungsinternen Ausbildung hier leider nicht übertrieben. Die nehmen keinen ohne Fachabitur. Die hiesige Hochschule ist keine klassische Hochschule, wo du dich einschreiben kannst wie in Hannover oder Potsdam oder Leipzig. Das ist ein knallhartes Auswahlverfahren, weil du eben von Sekunde eins Beamter auf Widerruf mit entsprechenden Bezügen durch den Freistaat bist.

ich kenn sogar jemanden, der durch dieses auswahlverfahren flog und dann in einem anderen bundesland studierte und heute im bibliothekswesen als ausbildungsleiter arbeitet