Beiträge von kaasfan

    Die neue Entgeltordnung für den Bund ist da und scheint besser zu sein, als der TV-L. Wenn es in dieser Entgeltordnung tatsächlich für Bibliotheksbeschäftigte Perspektiven jenseits der E9 gibt, wäre das wirklich großartig. :) Sicherlich können sich darüber all die FaMIs freuen, die die Fernweiterbildung absolvieren oder absolviert haben. Es bleibt abzuwarten, ob sich auf für FaMIs noch Chancen auftun.


    Quelle: http://www.bib-info.de/verband/publikationen/aktuell.html?tx_ttnews[tt_news]=2252&cHash=0c9974a8aa

    Es ist sicherlich eine Branche, wo es von den Vorgesetzten nicht immer goutiert wird und man auch auf Widerstand gerät, aber das ist zunehmend die ältere Generation, die irgendwann auch abtreten wird.


    Das denke ich mir auch immer. Ich sehe es ja an meiner Ausbildungsbibliothek, dass mehr und mehr die alte Generation in Rente geht und es immer weniger Diplombibliothekare gibt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die junge Generation am Zuge ist und die alten, starren Hierarchien aufweichen. Bei uns gibt es in kleinen Fakultätsbibliotheken schon kaum noch eine Trennung zwischen Diplombibliothekar und FaMI und ein ausgeglichenes Zusammenarbeiten. In größeren Einrichtungen halten sie natürlich gerne noch ihre Hierarchien hoch und können sich das aufgrund höherer Personaldecke auch leisten.

    Favole: Dann wurdet Ihr damals schon Eurer Ausbildung entprechend nach BAT zu niedrig bezahlt, d.h. die Stellen wurden von Anfang an (bewusst?) zu niedrig bewertet. Eine Überleitung von BAT VIII zu E3 ist dann formal richtig. Bei uns wurden nach der Ausbildung alle in BAT VII eingruppiert.


    Ich kenne Höhergruppierungsbeispiele aus Steglitz. In welchem Bezirk arbeitest du?

    Du machst doch sicherlich keine "einfachen Tätigkeiten" in der Bücherei. Einen Magaziner könnte man meines Wissens nach E3 bezahlen, aber keinen FaMI. Ich kenne natürlich auch einige Beispiele, wo FaMIs nach E3 bezahlt werden. Das liegt aber daran, dass in der Tätigkeitsbeschreibung des Arbeitsplatzes (sogenannte BAK, die Gewerkschafter kennen diesen Begriff) nur die einfachsten Arbeiten wie "Kopieren", Einstellen u.ä. aufgeführt sind, die FaMIs aber tatsächlich ganz andere Aufgaben wahrnehmen. Ich glaube das ist bei Dir auch der Haken. Du hast einen Arbeitsvertrag unterschrieben, der Dir nur die Ausübung von E3er-Tätigkeiten erlaubt. Ich finde es wirklich hinterhältig, solche Arbeitsverträge zu erstellen ohne den Arbeitnehmer vorher darauf hinzuweisen. Kannst du dich nicht auf bessere Stellen in deiner Umgebung bewerben?


    Ansonsten wird die Entgeltordnung des TVÖD noch verhandelt, d.h. es gelten noch die alten Eingruppierungsvorschriften nach BAT.


    http://www.gew.de/Entgeltordnung_zum_TVoeD_war_da_was.html


    http://www.bib-info.de/kommiss…aege-archiv/kommunen.html

    Du bist doch mit 23 nicht zu alt für ein Studium! Ich fange meine Fernweiterbildung jetzt mit 26 an. Zum Fernstudium bzw. zur Fernweiterbildung findest du hier im Forum zahlreiche Hinweise zum Arbeitspensum und wie verschiedene Forenteilnehmer das empfunden haben.

    E3 für ausgelernte FaMIs ist echt das Letzte - zumal du Tätigkeiten ausführst, die angelernte bei uns zB nicht mal ansatzweise anfassen dürfen, da sie einfach das Wissen, was man während der Ausbildung bekommt, nicht haben


    @ Bella: Finde ich auch. Leider habe ich von einem Kollegen aus einer öffentlichen Bibliothek gehört, dass das hier größtenteils die Regel ist, dass die FaMIs nach der Ausbildung erstmal in E3 eingruppiert sind, jedoch E5er-Tätigkeiten ausführen. In den Fällen musste man auf Antrag mehrere Jahre kämpfen um die FaMIs in E5 zu gruppieren. Ich bin froh, dass ich hier nicht in einer ÖB ausgebildet wurde.

    Ich habe mich schon etwas mit dem neuen Positionspapier beschäftigt. Ich finde es sehr allgemein gehalten. Beschäftigt Euch lieber mit Tarifverträgen. Ich bin eher skeptisch, ob sich bei Fachwirten eine Bezahlung auf E9 durchsetzt und sehe bisher vorallem kaum ausgeschriebene Querschnitts-Stellen zwischen Verwaltung und Bibliothek, für die der Fachwirt so geeignet sein soll.


    " Die Frage, die sich mir dabei halt stellt ist halt, ob man sich nach der Ausbildung dann noch ein Studium leisten kann/will, wenn man dann z.B. vom Ausbildungsunternehmen übernommen werden könnte".


    Die Frage ist doch oft auch, was man für Pläne hat bezüglich Familienplanung. Möchte man jung Kinder oder erst mit Mitte/Ende 30 oder vielleicht gar keine? Wenn man 3 Jahre Ausbildung macht um dann ggf. nochmal 3 Jahre zu studieren und Arbeit zu suchen, vergeht einige Zeit. Wenn man sich doch dafür entscheidet, wäre es vielleicht besser, gleich nach der Ausbildung zu studieren. Ich kenne einen FaMI, der das gemacht hat. Anderseits frage ich mich manchmal auch, ob es bei der Bezahlung von Bachelorabsolventen nicht besser wäre, gleich ein bestimmtes Fach zu studieren, in dem man gut ist, noch einen Master hinterher um sich dann auf Referendariatsplätze zu bewerben. Diese sind natürlich auch nicht wie Sand am Meer vorhanden. Umso höher man hinaus möchte, umso weniger Stellen gibt es. Es möchte ja auch nicht jeder eine Bibliothek leiten.

    Ich kann da befami nur zustimmen. Die Stellenangebote variieren stark vom Niveau. Trotzdem finde ich es schade, wenn FaMIs extra studieren, damit sie die Aufgaben ausführen dürfen, für die sie ausgebildet sind. Zum Glück ist das nicht überall so.

    Ob der FaMI international anerkannt ist, weiß ich nicht. Jedoch habe ich vor längerer Zeit mal einen australischen Bibliothekar in Berlin getroffen. Es gibt dort sowas ähnliches wie FaMIs. Er nannte das "Library Technicians" (s. Library technician). Ob es sowas auch in Neuseeland gibt, weiß ich nicht.


    Achja, ich habe beim Suchen noch das gefunden. So wie es aussieht, sind die Berufschancen nicht so gut. Wenn man "libarian" eingibt, sieht es aber auch nicht besser aus.


    http://www.careers.govt.nz/job…ritage/library-assistant/

    Ja , dass es alternative Weiterbildungsmöglichkeiten für FaMIs gibt, finde ich schon gut. Nur frage ich mich, ob sich das so durchsetzt für die Fachwirte und ob es nicht das Bachelorstudium im Bibliotheksbereich abwertet, wenn der Fachwirt auch nach E9 bezahlt werden würde?

    Auf dem BIB-Newcomertreff beim diesjährigen Bibliothekskongress war eine Fachwirtin (Nicole Willmann), die an der UB Frankfurt Teamleiterin ist und den Fachwirtabschluss hat. Persönlich kenne ich niemanden mit diesem Abschluss. Ich frage mich ehrlich gesagt, wo die Fachwirte in der Praxis dann eingruppiert werden. Eigentlich ist in den Tarifverträgen zwischen FaMI und Bachelor kein Platz mehr.

    Und wie ständen meine Chancen, wenn ich nach dem Studium trotzdem als FAMI arbeiten wollte - wäre ich dann evtl. überqualifiziert?

    Das ist sicherlich als Option nicht sinnvoll. Der Arbeitgeber hat doch auch eine Fürsorgepflicht. Der wird bestimmt niemanden der für den hD ausgebildet ist, auf eine FaMI-Stelle setzen. Das ist genauso, wie wenn sich ein Diplombibliothekar auf eine Magazinerstelle bewerben würde.