Liebe /r /s t2704h,
ein Stück weit gebe ich Dir recht - im Grunde ist es in allen Berufsfeldern gleich - je kleiner die Einrichtung/ das Unternehmen, desto umfangreicher sind die Wirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für jeden einzelnen. Ebenso sind die Hierarchien flacher und der überkommene Dünkel abgebaut.
Nun aber zu der Aussage
"Man sollte auch grundsätzlich bedenken, dass der FaMI-Beruf in einem sehr rigiden bis konservativen Gefilde angesiedelt ist. ArchivarInnen und Dipl.-BibliothekarInnen sind leider allzu oft nicht eben Leute, die mal kurz aus der Hüfte schießen. Will sagen: Es wird sehr viel Wert auf altbackene Tugenden wie Einhaltung der Hierarchie (anstelle eines modernen, gleichberechtigten Zusammenarbeitens Aller), den Glauben an die Aussagekraft von Zeugnissen (haha...) und ähnlichem Quatsch mehr gelegt."
Auf welchem Planeten hast Du Dir denn diesen Eindruck verschafft?
Selbst in meiner Zeit als Azubi, in der in der Mailsignatur immer "Auszubildender" drinzustehen hatte, gingen meine Anfragen an andere Archive grundsätzlich mit "Liebe Kolleginnen und Kollegen..." los. In den Antworten maulte keiner über diese "Kumpelei". Diese ganze Rumkrampferei ist passé. Geh' doch mal auf die Fachtagungen, red' mit den Leuten - diesen "Herrn und Damen Professoren". Der Umgang dort ist fachlich und menschlich erste Sahne. "Befremdliche elitäre Gesinnung" mag es schon vereinzelt geben, aber im Normalfall sind das keine originären Archivler, sondern fachfremd reingerutschte (Historiker, Germanisten - denen ich gerne unterstelle, dass es für die Absolventen ihres Studiengangs einfach einfach keine Jobs gibt was zur Verbitterung und Dünkel führte).
Wer sich in die anonyme Großmaschine stürzt ist IMHO selbst schuld. In den kleineren Einrichtungen kann man auch Leitungsfunktionen übernehmen, Recherchen nicht nur für die Kundschaft betreiben sondern auch für die eigene Forschung. Richtig gelesen - eigene Forschung.Die daraus resultierenden Fachartikel erscheinen bei entsprechender Qualität in Fachpublikationen, aber auch der lokalen Presse und auch in Form von Beiträgen wie Ausstellungsbegeleitbänden andere Kultureinrichtungen.
Rummäkeln über nicht vorhandene Chancen führt zum Stehenbleiben. Ab und zu im Leben, muss man sich Chancen eben erarbeiten.
^^manno! Das war mal wieder eine strenge Suada
ceterum censeo sind moderne Bibliotheken einfach nur langweilig und anspruchslos 
C. O.