Umgang mit den schwierigen Kunden...
Der Drogi, der sich bei uns auf der Herrentoilette die Nadel setzte, der Penner aus England ('"I'm on my way to Rome! There is the sun..."), der mit der Rotweinflasche im Arm einschlief, die von ihren Eltern vergessenen Kinder in der Kinderbibliothek, die Jugendlichen, die uns als Punchingball benutzten, am schlimmsten fand ich allerdings die herrischen Helikoptermütter... 
Ich wurde mal von jemandem gefragt, was ich beruflich mache und ich meinte nur: Rat doch mal!
In meinem Beruf wurde ich in den letzten 3 Jahren (unausgesprochen: nach dem Umzug der Bib an den neuen Standort):
- angespuckt
- geschlagen
- sexuell genötigt
- mit dem Tode bedroht
- beschimpft
- mit Gegenständen beworfen
- beleidigt
- und mir wurde der Stuhl unterm Hintern weggezogen
Antwort: Oh! Bist du Krankenschwester?
Ich: Nein: Bibliotheksangestellte
*Peinliches Schweigen*
Gottseidank ist das alles Schnee von Gesten - doch: meine Schwester ist Krankenschwester und genau so sieht ihr Tagt aus (sie genießt es fast, das ihre Station seit 1 Jahr Corona-Station ist und dort Besuchsverbot herscht). Seid also nett zu dem Pflegepersonal, wenn ihr dort seid 
In meiner neuen Bibliothek war das Schlimmste wohl der Unfall, ansonsten arbeite ich im Paradies!
Als ich dort hinversetzt wurde, gab es da nichts an Arbeitsmaterial. Keine Bücherwagen, keine normalen Arbeitsmaterialien und vor allem: keine anständige Leiter.
Ihr seht ja alle die hübschen quadratischen Holzregale auf dem Hintergrundbildchen. Das sind "meine"! Das sind (noch) die Regale der Bibliothek des Klingenmuseums in Solingen!
Die haben eiunen Innenraum von 37x37x37cm + je 2cm Holzböden. Und davon 8 Stück in der Höhe. Mit Holz ca 3m hoch.
Ich hatte eine alte Haushaltsleiter aus Blech am Anfang und einen Servierwagen als Bücherwagen (mein Kreuz!).
Gehopst wie gesprungen!
Ich mußte Bücher in eines der oberen Regal-Quadrate zurück räumen und stand auf der Haushaltsleiter mit 4. Sprosse.
Und die brach dann an der Aufhängung durch.
Ich kippte nach hinten auf den Servierwagen, der kippte natürlich auch um und ich knallte rücklings mit Rücken und Kopf auf das Eichenparkett.
Das hat so laut gerummst, dass der Knall (und mein "Sch...e!") auch noch im neuen Depot 50m weiter den Gang hinunter zu hören war.
Und da lag ich nun wie ein Krebs auf dem Rücken und zählte Sternchen.
Unser Chef kam direkt angerannt, die Sekretärin rief den Krankenewagen.
Ich zählte weiter Sterne.
Der Rettungswagen kam, ich war wieder bei mir und der eine Rettungs-Sani schimpfte, das sie ständig wegen irgendwelchem Unsinn gerufen würden wo es doch garnicht nötig wäre! Immer diese Simulanten. (Gott5! Ging der mir auf den Keks!)
Mein Chef hat dem Mann dann den Marsch geblasen (mein Kopf brummte den Tackt) und der jüngere Sani kümmerte sich sehr gut um mich.
Im Krankenhaus gings dann sehr schnell und ich alte Simulantin hatte den Schädel angebrochen. 
Was für ein Einstand innerhalb der ersten 4 Wochen am neuen Arbeitsplatz!
Danach wurden ziemlich schnell vernünftige Leitern, ein Elefantenfuß und ein wunderschöner neuer Bücherwagen angeschafft
und neue Regale gibts jetzt (3,5 Jahre später) endlich auch. Keins höher als 2m.
