Thema des Monats Oktober 2006: KIS (Krankenhaus Informations System)

  • Viel Spaß bei einem kleinen Einblick in KIS (Krankenhaus Informations System)

    Eine Charakterisierung von KIS

    KIS ist ein Informationssystem, in dem Verlaufsdaten in einer Datenbank gespeichert werden,
    von wo aus sie von authorisierten Benutzern am richtigen Platz, zur richtigen Zeit und im richtigen Format zur Verfügung stehen.


    Ziele eines KIS:

    • Effizientere Nutzung der begrenzter Ressourcen, die für die
    Betreuung des Patienten zur Verfügung stehen

    • Qualitative Verbesserung des Patientenservice [stopper]

    • Unterstützung der Forschung und Lehre


    Grundlegende Bausteine eines KIS

    • Systeme zur Datenspeicherung/-sicherung (Datenbank)

    • Möglichkeiten zur Daten-Eingabe, -Ausgabe, -Veränderung

    • Systeme zur Datenkommunikation

    • Zugangsmöglichkeiten für Benutzer


    Krankenhaus Informations System ist das Instrument,

    • um die Planung und Dokumentation für Pflegende, Mediziner und
    Spezialdienste zu erleichtern,
    • Abläufe zu optimieren,

    die Qualität zu sichern und die betriebswirtschaftlich notwendige Transparenz zu schaffen.


    Komponenten eines KIS

    Medizinische Dokumentation
    • Pflegedokumentation
    • Pflege- und Behandlungsstandards
    • Interne und externe Kommunikation
    • Arztbriefschreibung
    • Diagnose- und Leistungserfassung
    • Befund- und Terminanforderung sowie Befundübertragung
    • Grafische Darstellung der Patientenakte
    • Textdokumentation und Formulare
    • Auswertungssystem
    • Patientenverwaltung und -abrechnung


    Anwendungsgebiete eines KIS

    • Qualitätssicherung und -verbesserung
    • Elektronische Unterstützung der Abläufe im Behandlungsmanagement
    • Budgetverhandlungen
    • Führungsinformationssystem
    • Planung und Planungsvorbereitung
    • Krankenhausvergleich/Benchmarking


    Vorteile von einem KIS

    Qualitätsverbesserung der Dokumentation
    • Form: Maschinenschrift
    • Inhalt: Standardisierung
    • Verfügbarkeit: gleichzeitig an allen Plätzen

    Info- und Wissensgewinn
    • alle Informationen stehen jederzeit den Berechtigten zur Verfügung

    Wirtschaftlichkeit
    • Vermeidung von manueller Mehrfacherfassung
    • Reduzierung von Papierformularen
    • Reduzierung von Transportwegen

    Unterstützung der Betriebsleitung
    • Vollständigkeit, Vergleichbarkeit, Validität der Daten
    • verbesserte Analyse- und Reaktionsfähigkeit auch bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen


    Welche Daten befinden sich in einem KIS?

    • Administrative Patientendaten
    • Alter, Wohnort, Staatsangehörigkeit, Religion
    • Rechtsgrundlage
    • Zugangswege etc.

    • Medizinische Daten
    • Diagnose
    • Psychopathologie
    • Labor, EKG, EEG etc.

    • Abrechnungsrelevante Daten
    • Kostenträger / Krankenversicherungsstatus
    • Verweildauer etc.


    Datenerhebung und –Auswertung direkt im KIS

    • Deskriptive Datenauswertung direkt im KIS
    • sehr aufwendig (Programmierung für jede Fragestellung)
    • Beispiele: Abfragen, Arztprüfliste, Arbeitslisten
    • Ausgabe auf Bildschirm/Papier, kein Datentransfer

    • Adäquate Datenauswertung nur über die BADO-Datenbank BADO= Basisdokumentation


    Denkbare Ansätze im Bereich der Forschung

    • Durchführung mono- bzw. multizentrischer Studien
    • wissenschaftliche Erprobung der Telemedizin (Bildgebung,
    Studienmonitoring)
    • Klinikübergreifende Führung gemeinsamer Datenregister
    • Austausch von Lehrmaterial

    Sekundäre Implikationen:

    • Qualitätssicherung durch standardisierte Befunderhebung/-Kontrolle
    • Optimierung der Behandlungssicherheit durch Erfassung von UAW
    UAW = Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
    • Optimierung der Datenaufbereitung/-Qualität für Kostenträger
    • Budgetverhandlungen mit Krankenkassen
    • MDK

    Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (AMSP)

    • Erfassung von Art, Schwere und zeitlichem Verlauf der UAW

    • soziodemographische Patientendaten
    • psychiatrische und somatische Diagnosen
    • Medikation
    • Risikofaktoren
    • standardisierte Einschätzung der Kausalität, W-Grad
    • ggf. Alternativursachen
    • Maßnahmen nach UAW, Gegenmaßnahmen
    • Laborverlauf einschl. Serumspiegel

    • Verlauf und Ausgang der UAW