Ausbildungsniveau Bibliotheksdienst m.D.

  • Guten Tag,


    ... der Beruf des Bibliotheksassistenten ist 1998 eingestellt worden. Für mich stellt sich in diesem Zúsammenhang die Frage was ursächlich für die Einstellung dieses Ausbildungsganges geführt haben. Im Prinzip hätte man durchaus den Ausbildungsberuf ja auch inhaltlich und zeitlich anpassen können. Fast alle Berufsausbildungen umfassen in der Regel wenigstens 3 Jahre. Das es unter diesen Umständen zu Defiziten im EDV-Bereich kommen muss ist im Prinzip folgerichtig.


    b) Wieso wurde seitens des Landes NRW so wenig unternommen um Unterschiede in den Berufsinhalten FAMI und BibAss deutlich zu verringern. Die Mittel für Fortbildungen sind für Bibliotheksfachkrafte des mittleren Dienstes soweit ich weiß (bis auf die Fachbibliotheken von Behörden oder der Industrie) ausgesprochen dürftig.


    c) wird ein modernes Bibliotheksmanagement in Zukunft mehr und mehr durch eine fachlich spezialisierte Öffentlichkeitsarbeit geprägt sein ? Diesen Eindruck habe ich mehr und mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Helmes,


    zuerst mal eine andere Frage:
    Möchtest du hier gerne eine Diskussion dazu eröffnen?
    Dann erstellst du am besten eine Umfrage und formulierst deine Sätze ein wenig "offener".
    Wenn man nur Fakten geliefert kriegt oder geschlossene Formulierungen, kann man schlecht noch was dazu sagen.


    Aber um zu deinen Thesen zu kommen:


    A)Im Land NRW ist der grösste Anbieter von Fortbildungen das ZBIW der Fachhochschule Köln. Bei den öffentlichen Biblilotheken ist es die Landesfachstelle.
    Klar ist es, dass ein Beruf der hauptsächlich im öffentlichen Dienst tätig ist, kaum eine Fortbildung organsiert von der Privatwirtschaft, machen kann. Es arbeitet ja nur ein geringer Prozentsatz an FaMis in der Privatwirtschaft selbst. Soher gesehen ist für mich in NRW kein grösserer Nachteil gegenüber anderen Bundesländer festzustellen.


    B) Natürlich wird er das. Wie auch andere Berufe wandelt sich auch unserer Beruf vom reinen Verwaltungberuf in einen öffentlich-kulturellen-informationsfokussierte Plattform. Dazu gehört zwar auch die klassischen Diszplinen wie das Katalogisieren, Beschlagworten oder die Ausleihe, aber ebenso auch die Öffentlichkeitsarbeit. Das Bild der öffentlichen Bibliotheken (gerade Stadtbibliothek o.ä.) gleicht sich immer mehr dem anglistischen Bild der Bibliotheken an: Eine BIbliothek, eine Plattform für den kulturellen und informellen Austausch. Ein Ort wo es nebst Rechercheschulungen auch Leseförderung, Sprachkurse für Nicht-Deutsche gibt, die sich interaktiv im Internet präsentiert und bewegt (Social Network) und aktiv mit ihren Kunden agiert. Die BIbliothek ist ein Ort der Begegnung, des Wissens, aber auch des gegenseitigen Austausch. Ähnlich wie bei einem Jugendzentrum, nur dass wir für alle Menschen geöffnet und nicht nur beschränkt auf eine Altersgruppe. Es ist quasi auch eine Stadtarbeit, eine Quartiersarbeit, es soll und muss ein Ort sein, wo man gerne hingeht und nicht nur um seine Bücher auszuleihen und wieder zurückzugeben.
    Das ist auch ähnlich bei wissenschaftlichen Bibliotheken, nur das der Fokus da auf der Wissenschaft besteht und der Schwerpunkt vertieft der Lehre der Studenten, Dozenten und fachlich Interessierten gilt.
    So gehört die Öffentlichkeitsarbeit natürlich dazu und sie wird immer stärker kommen und wir werden uns damit auseinander setzen müssen. Was auch gut ist, denn die Zeiten mit Zettelkatalog, grossen unübersichtlichen Theken wo der BIbliothekar herabstarrt wie ein Geier auf seine Meute, sind defintiv vorbei.


    Ich eröffne zu diesem Thema ein eigenes Thema im Bereich "BIbliothek" das hat ja hier nicht mehr direkt mit der FaMi-Ausbildung zu tun.