Wer hat den Bib-FaMI-Berufsabschluss erworben durch Umschulung oder Externenprüfung (evtl. mittels Nachqualifizierungslehrgang) oder macht das gerade?

  • Hallo an alle,


    gibt es unter Euch ausgelernten Bib-FaMIs oder noch nicht fertigen Bib-FaMIs welche, die ihren Berufsabschluss über eine Umschulung gemacht haben/machen werden? Oder welche, die eine Externenprüfung nach entsprechend langer Berufserfahrung im Bib-FaMI-Tätigkeitsbereich gemacht haben und dafür evtl. einen Nachqualifizierungslehrgang besucht haben/besuchen?


    Für mich (42 Jahre) wird es wohl keine Möglichkeit der normalen 3-jährigen Ausbildung mehr geben. Deswegen habe ich über mögliche Alternativen recherchiert, evtl. doch noch den Beruf erlernen zu können. Nun würden mich natürlich ein paar Erfahrungen von denen unter Euch interessieren, die diese Wege schon mal gegangen sind oder gerade gehen. Denn allzu viele sind diese Wege noch nicht gegangen, denke ich. Und es ist noch ziemliches Neuland.


    Ich habe möglicherweise Ende September oder Anfang Oktober mein erstes Schnupper-Praktikum in einer Bibliothek. Das wäre ein Anfang, und ich sehe mir den Beruf mal genauer an, ob es tatsächlich etwas für mich ist, wie ich denke. Ich hoffe, es kommt zustande, und ich würde dann erstmal ganz schön aufgeregt sein. Ist für mich eine ganz neue Branche, denn ich komme aus dem medizinischen Bereich. - Und nein, ich möchte nicht Med.-Dok.-FaMI lernen, wie ich dann immer gleich gefragt werde ;) . Irgendwie hat sich mein medizinischer Beruf in der vergangenen Zeit von mir verabschiedet und es ist wohl die Zeit, dass etwas Neues beginnt. So in etwa kann ich meine berufliche Neuorientierung vielleicht erklären.


    Bin gespannt, ob es ein paar Leser hier gibt, die diesen alternativen Weg gehen oder gegangen sind und antworten mögen.

    Viele Grüße,


    bernadette

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  • Hallöchen. Ich bin all das was Du nicht zur Auskunft gebeten hast - kein Bibler sondern vom Archiv, auch kein Umschüler sondern habe normal die 3 Jahre gemacht. Beruhigen kann ich Dich also nur für den Fall dass Du Dich zu alt fühlst - bleib locker. Bin jetzt zwar fertig und dabei sechs Wochen jünger als Du - aber ganz ohne Glück geht's nicht. IMHO funktioniert es am besten, wenn man über eine "Maßnahme" irgendwo reinrutscht und sich schon mal bekannt machen kann. Von typische Umschulungen wie sie an Berufsbildungswerken et al. stattfinden halte ich nichts. Viel Theorie und ein paar Praktika. Das was man da am Ende in der Tasche hat ist IMHO weniger ein empfehlendes Zeugnis als ein Stigmata.


    Jetzt nicht weinen. Im Obigen waren auch Anregungen drin. Und HERZLICH WILLKOMMEN!!! sowieso


    C. O.

    >>Der Kampf gegen Drogen ist der Kampf gegen das Recht der Menschen müde zu sein<<

  • Hallo C. O. Jones,


    danke für Deine Antwort. Ich möchte Dich noch weiter fragen. Von welchen "Maßnahmen" hast Du dabei gesprochen? Praktikum u.ä.? Und warum ist ein Berufsabschluss über eine Umschulung eher ein Stigmata und minderwertig? Wer sagt sowas? Meiner Information nach (von der Berufsschule) gehen die Umschüler auch mit den anderen "3-jährigen" in die Berufsschule, erlangen aber mit etwas mehr Eigeninitiative auch bereits nach 2 Jahren ihren Abschluss. Verkürzte "3-jährige" sind doch auch schon nach 2 1/2 Jahren fertig, oder? Ansonsten haben die Umschüler doch auch ihre praktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb.


    Wäre dankbar für eine Antwort.

    Viele Grüße,


    bernadette

  • Unter "Maßnahmen" verstehe ich alles, in das einen "Das Amt" reinpackt, wenn es bei der beruflichen Umorientierung mal holpert. Umschulungen per sé sind nicht schlechtes - sofern sie in einem richtigen Betrieb, eben wie eine ganz normale Ausbildung, erfolgen.


    Oft landen Umschüler aber bei sogenannten Bildungsträgern, machen 2 Jahre nur Theorie und dann am Ende ein Praktikum. Das lässt sich mit einer in der normalen Ausbildung erworbenen Praxis leider nicht vergleichen. Die Motivation der Bildungsträger ist zumeist ein maximaler Personendurchsatz bei gleichzeitiger Gewinnmaximierung durch Gelder aus den staatlichen Fördertöpfen. Die Güte der Ausbildung ist da zweitrangig. Das wissen eben auch Personaler in den echten Betrieben - deshalb sprach ich da von einem Stigmata.



    C. O.

    >>Der Kampf gegen Drogen ist der Kampf gegen das Recht der Menschen müde zu sein<<

  • Also: Ich bin 47 Jahre alt, früher Sozailpädagogin gewesen und mache seit 1.3.2012 eine Umschulung zur FaMI, Archiv; Umschulung über "Antrag auf Teilhabe am Arbeitsmarkt" bei der Rentenversicherung (krankheitsbedingt bzw. nicht mehr für Pädagogik geeignet aus gesundheitl. Gründen); Schülerin in der Berufsschule Köln, Abschlußprüfung: Dez.2013+Feb.2014..
    Also ich würde sagen, grundsätzlich hast du 2 Möglichkeiten eine Umschulung bzw. berufliche Qualifizierung hinzukriegen:
    a.) über einen "Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben"/ Reha-Antrag: den stellt man grundsätzlich bei der Arbeitsagentur; darüber entscheiden tur dann entweder die Arbeitsagentur oder die Rentenversicherung; Gründe für einen solchen Antrag und die evtl. Bewilligung einer Umschulung sind entweder gesundheitliche Gründe, warum du im "alten Beruf" nicht mehr tätig sein kannst und willst oder "die Bedrohung von Langzeitarbeitslosigkeit", sprich z.B. im alten Beruf gibt´s kaum Stellen bzw. keine Stelln für deine Qualifikation, du bist zu lange aus dem Beruf ´raus, dir fehlen "moderne" Zusatzqualifizierungen in dem Beruf,....
    b) über eine "Maßnahme": zu empfehlen ist da auf jeden Fall mal sich mit der Frauen-Gleichstellungsstelle der Stadt in Verbindung zu setzen und über Bildungsträger vor Ort (z.B. DAA, bfw, Dekra, ...) und die Arbeitsagentur Infos einzuholen
    Bei den Umschulungen gibt es ebenfalls 2 verschiedene Möglichkeiten:
    a) die sogenannten "überbetrieblichen Umschulungen", die eben statt auf dem freien Arbeitsmarkt, sprich: bei einem Betrieb deiner Wahl, bei sogenannten "Berufsförderungswerken", u.ä. stattfeinden; da macht man eine sehr "theorielastige" ausbildung, bei der sowohl die Praxis in "Werkstätten" des Bildungsträgers als auch die Theorie bei dei den Schulungen des Bildungsträgers stattfindet; das Ganze ist dann eben oft sehr weit vom Arbeitsalltag auf dem realen Stellenmarkt entfernt und es gibt nur kleine Praktikas in "normalen" Betrieben; aber die Möglichkeiten im Bereich Medien und Informationen sind da m. E. eh gleich null..
    b) die sogenannten "betrieblichen Umschulungen", bei denen man v.a. eben erstmal einen "Finanzier" finden muss und durchsetzen muss, dass man seinen Wunschberuf überhaupt machen darf (-es ist nicht unmöglich, immerhin gibt es einige FaMI-Umschüler, aber eben auch nicht einfach) und zum anderen seinen Betrieb selber suchen muss bzw. darf.
    So, das war aber jetzt ne ausführliche Antwort! Jetzt muss ich mal zum Arbeiten kommen hier..
    Darfst aber gerne weitere Fragen stellen..
    Gruß Dagmar

  • Ich plane aus anderen Weg über eine externe Prüfung den Weg zu gehen, da ich durch misslungen Studienweg und Ausbildung abbrechen musste (wieder einen neuen Arbeitsplatz zu finden nicht wirklich möglich). Wie die externen Prüfung sind unterschiedlich und hängt in welchen Bundesland man es macht. Gerne kann ich dir noch mehr Infos für externe Prüfung in NRW und ein wenig zu Hessen zu kommen lassen. Dazu habe ich einige Erfahrung. Mein Bereich wäre auch Bibliothek. Evt. können wir uns austauschen Lerninhalte etc.

  • Hallo an Euch, die mir geantwortet haben.


    Bin leider gerade sehr beschäftigt und komme nicht gleich zum Antworten. Danke für Eure Ausführungen. Habe dadurch dazugelernt, was es so für unterschiedliche Wege gibt. Das für mich Zeitnächste wird vielleicht sein, dass ich ein Praktikum in einer Bibliothek machen kann. Um auch Sicherheit zu bekommen, dass ich mit meinem Berufswunsch richtig oder nicht richtig liege. Als darauf Folgendes werde ich wohl ein Arbeitsvermittlungsgespräch bei der Agentur für Arbeit haben. Da werde ich ganz konkret mal nachfragen, wie es mit Umschulung etc. aussieht. Oder was da geht.


    Infos zu NRW oder Hessen nützen mir erstmal nichts. Aber danke für Dein Angebot. Vielleicht komme ich doch später nochmal drauf zurück.

    Viele Grüße,


    bernadette