Rechercheservice

  • Hallo an alle,


    folgendes:
    Ein totaaaaal netter Kunde wollte, dass ich eine Themenrecherche für ihn durchführe. Er gab mir 2 DIN-A4-Seiten (voll beschrieben) in die Hand und sagte mit anderen Worte quasi "Mach'mal". Da er mich wie ein Idiot behandelt hat, blieben mir die Worte weg und ich willigte ein. Dementsprechend hat die Recherche ca. 6h gedauert, da ich sozusagen für 10 unterschiedliche Themen recherchiert habe (Ich hatte ca. 1 Woche Zeit). Ein Aufwand also, der meiner Meinung nach in einer öffentlichen Bibliothek nicht gerechtfertig ist. Zumal das ganze kostenlos war. Wir bieten solche Recherchen zwar an, doch in diesem Außmaß war das bei mir eine echte Premiere.


    Habt ihr solche Fälle auch schonmal erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen? Wie werden solche Dienstleistungen in eurer Einrichtung behandelt (mit eventuellen Kosten)?


    Ich kann in Zukunft solche Recherchen gerne auch öfters machen, jedoch unter anderen Bedingungen. Und vor allem nicht umsonst. Zumal der Kunde nicht mal bei uns Mitglied war...

    Männer sind anders. Frauen auch.

    • Offizieller Beitrag

    Ach du meine Güte! :eek:
    So in der Form hab ich das bei uns noch nicht erlebt - bin aber auch nicht für solche Tätigkeiten zuständig. Das machen bei uns die Bibliothekare.
    Find ich aber auch ganz schön frech, wie das abgelaufen ist. :eek:

    Bei uns läuft das eher so ab:

    Nutzer geht zur Auskunft, stellt seine Fragen, sagt was er benötigt und vor Ort wird dazu recherchiert vom Bibliothekar. Der Nutzer sitzt meist daneben.
    Es kommt bei uns eher selten vor, dass es so abläuft wie bei dir. Also, dass Nutzer ein Thema nennen und dazu innerhalb eines bestimmten Zeitraums der Bibliothekar recherchieren muss.

  • Genau, so ist es bei uns auch Standard. Bloß, ab und zu kommen auch mal Kunden, die was ganz spezielles wollen. Und anstatt sie ohne jegliche Information wegzuschicken bieten wir eben solche Themenrecherchen an.


    Nur, in dem Außmaß wie oben beschrieben würde ich es nie mehr machen. Das is einfach zu heftig. Deswegen wärs mal ganz interessant zu erfahren wie andere Bibliotheken sowas machen. Hab ja gesehn, dass es in Stuttgart "Recherche a la carte" gibt und auch Köln bietet etwas ähnliches an. Allerdings zu horrenten Preisen. Und solch einen offiziellen Service könnten wir aus personellen Gründen eh nicht anbieten. :)


    Wie machen das also die Bibliotheken, die das nicht so offiziell anbieten, sondern eher indirekt, wenns sichs eben ergibt?

    Männer sind anders. Frauen auch.

    • Offizieller Beitrag

    Na klar, ich würde die auch nicht einfach wegschicken.


    Stimmt, davon hab ich auch schon gehört. Aber wie das genau funktioniert, weiß ich auch nicht. o.o
    Vielleicht mit 'nem Link auf der Homepage oder Zetteln zum Ausfüllen vor Ort? Mit Angabe wie viele Seiten benötigt werden oder z.B. doch lieber mit Zusammenarbeit des Nutzers? *Vorschläge mach*
    Aber wissen tu ich das leider nicht, da das bei uns auch nicht vorkommt.

  • Hallo.


    habe auch schon Rechercheaufträge zu mehreren Themen bekommen, der Benutzer wollte dann innerhalb von 14 Tagen die Bücher haben. Da ich aber nicht wusste, welche Bücher von den umfangreichen Literaturlisten er haben wollte, habe ich ihm die Listen zukommen lassen, um auszuwählen - der Typ hat sich nie wieder gemeldet .... ärgerlich, über 6 h Arbeit fürn Papierkorb ...


    Aber am besten sind Recherchen, die am besten sofort erledigt und bis zum nächsten Tag fertig gestellt werden sollten - diese Aufgabe aber in der kurzen Zeit und von einer Person alleine noch nicht einmal in 3 Tagen fertig geworden wäre - besonders dann nicht, wenn die meiste Literatur in den alten systematischen Zettelkatalogen recherchiert werden soll (hier sollte ich mal Literatur über und von allen bisherigen Verteidigungsministern zusammenstellen). Naja, 5 Tage später wars dann von 3 Personen fertig gestellt worden. Also hexen kann man nicht.


    Wir verlangen auch kein Geld dafür, aber wir wären ganz schön reich, wenn wir es täten ...

  • also, ich hatte gerade einen fall, dass wir eine literaturliste für ein ethik-schulbuch zusammenstellen sollten (in einer kinderbibliothek). die kolleginnen, die beratung hatten, haben dann in den zeiten, in denen es ruhig war die bücher herausgezogen und später in gruppen sortiert. heute morgen habe ich sie dann aufgelistet. dadurch ging nicht viel zeit verloren...

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes