Von Bibliothek zur Verwaltung?

  • Hallo,


    ich habe eine Frage. Ich arbeite zur Zeit im unbefristeten Arbeitsverhältnis in einer Stadtbibliothek. Ich möchte aber aus privaten Gründen umziehen. Ich schaue schon seit ca. 1 Jahr nach Stellen, bin örtlich festgelegt, aber es sieht schlecht aus. Könnte ich evtl. eine Weiterbildung im Bereich Verwaltung machen, max. 2 Jahre, um bessere Chancen zu bekommen? Also, dass ich dann in der Verwaltung arbeiten könnte?


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Da stellt sich die Frage, ob du überhaupt eine Weiterbildung bräuchtest. Ich kenne auch Bibliotheksangestellte, die ohne Weiterbildung in die Verwaltung gewechselt sind. Z.B. arbeitet ein ehemaliger Mitarbeiter unserer UB jetzt als Lehrstuhlsekretär. Und eine frühere Kollegin (Bibliotheksassistentin) aus meiner Ausbildungsbibliothek (eine Stadtbücherei) arbeitet jetzt beim Standesamt.
    Aber eine Weiterbildung könnte vermutlich deine Chancen noch erhöhen.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

    • Offizieller Beitrag

    Kann Susi nur zustimmen.
    Kenne ein paar die jetzt "im Büro" arbeiten und die eine FaMi-Ausbildung haben.
    Kannst dich ja mal zum Test bewerben, vielleicht stellt sich dann beim einem etweiligen Vorstellungsgespräch raus, was sie denn gerne für ne Qualifikation haben möchten.
    Das einzige was mich mir SAGEN (ich WEISS es persönlich nicht) lassen habe, ist, dass man als Büroangestellte weniger verdient als FaMi.

  • Zu diesem Thema möchte ich mich auch mal einbringen.
    Ich denke auch, dazu braucht man keine gesonderte Ausbildung.
    Ich weiß nicht, warum man nicht auch als Fachangestellte/r einen anderen Job in der Verwaltung ausüben kann. Zur Not wird man halt entsprechend in die Materie eingearbeitet.
    Aber ich möchte auch noch kurz einen Fall schildern:
    Ein Azubi in der FR Archiv konnte im Archiv nicht übernommen werden. Alle fertigen Azubis bekommen nur EG 3, nicht mehr.
    Da er nicht übernommen werden konnte, hat er sich intern auf eine Stelle als Schulsekretärin beworben.
    Man hat ihn dann angerufen gefragt, ob er eine schriftliche Absage bekommen möchte oder doch lieber seine Bewerbung zurückzieht.
    Er hat sie dann zurückgezogen und ist befristet für ein halbes Jahr nach der Ausbildung in der Stadtbibliothek übernommen worden.
    Da er da ja auch nicht bleiben konnte ist er dann nach dem halben Jahr für eine halbe Stelle als Radarwagenfahrer eingestellt worden.
    Immerhin unbefristet, aber auch nicht so der Hit. Da lernt man drei Jahre einen Beruf und fährt dann den Radarwagen der Stadt.
    Die andere halbe Stelle hat er dann noch befristet im Personalamt bekommen. Als Krankheitsvertretung.
    Echt Klasse, oder? Immerhin bekommt er jetzt EG 5, aber ob man damit so zufrieden sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Warum musste er denn seine Bewerbung zurückziehen? Hört sich so an, als wollte man verhindern, dass weiterhin angestellt wird.
    Natürlich ist sowas beschissen, aber das kann dir letztendlich in jedem Beruf passieren...
    Meine Kollegin hat mir erzählt, Jemanden aus Ihrem Freundeskreis, die hier Operngesang studiert hat und mittlerweile schon über 30 Jahre alt ist, den Beruf liebt und unbedingt auf der Bühne stehen möchte, findet auch keine Anstellung und hat sich nun als Flugbegleiterin beworben...ist auch nicht der Brüller. :(

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mir gerade so aus Interesse die Anforderungen bei der Jobbörsestellenangebote für Fachangestellte für Bürokommunikation angeguckt -
    und das sollte man als FaMi teilweise schon hinkriegen. Solange es nicht zu tief in die Buchhaltung geht, Lohnabrechnungen etc (wo wir ja nicht geschult werden in der Ausbildung) sondern sich mehr mit MS Office und Internet zu tun hast, sind wir FaMis eigentlich nicht schlechter gestellt -
    dein zukünftiger Arbeitgeber muss dann bloss wissen was du genau bist...weil fast Niemand ausserhalb des Bibliothekswesen kennen FaMis...