Jobchancen nach der Umschulung

  • Hallo,
    befinden sich hier eventuell Absolventen von Umschulungen zum FaMI im Allgemeinen und von der im BFW Bad Wildbad im Besonderen? Ich mache die Umschulung in der Fachrichtung Bibliothek dort momentan und würde mich dafür interessieren, in Erfahrung zu bringen, wie der berufliche Werdegang im Anschluss verlief. Also der von überbetrieblichen Umschülern.


    Leider hört man oft, dass sehr viele direkt vor der Abschlussprüfung noch keine gesicherte Stelle haben, ihnen also quasi Arbeitslosigkeit droht. Aber danach bricht der Kontakt nun einmal zumeist auch ab, sodass sich daraus keine objektive Meinung bilden lässt. Ist man denn als Umschüler deutlich benachteiligt oder lässt sich das so pauschal nicht sagen? Meine Befürchtung wäre beispielsweise die geringere Praxiserfahrung. Fünf Monate im Praktikum lassen sich nun einmal nicht mit einer regulären Arbeit im Ausbildungsbetrieb über zwei bis drei Jahre vergleichen.


    Und was hättet ihr für Tipps, damit sich eine Arbeitslosigkeit im Anschluss an die Umschulung vermeiden lässt. Mein vorrangiger Plan dahingehend ist nämlich momentan, nach der Umschulung noch ein Fernstudium dran zu hängen (habe Abitur). Außerdem möchte ich mich noch beim Berufsverband anmelden, damit ich eventuell die Chance habe, da noch die ein oder andere passende Fortbildung mitzumachen.


    Ich bin für jeden Ratschlag dankbar. Zur Info: Ich habe bisher ein Jahr der Umschulung hinter mir und bereits zwei einmonatige Praktika absolviert. Das dritte, dreimonatige, steht von Mai bis Juli an. Wenn alles gut läuft bin ich dann Ende Januar 2016 fertig.

  • Mich würde grade eher interessieren was du für eine Art von Umschulung machst. In Thüringen sah das irgendwie anders aus. Da sind die Umschüler in unserer Klasse normal in ihren Betrieb arbeiten gegangen und mit uns zur Berufsschule. Sie sind halt nur in der Mitte des 1. Lehrjahres in das 2. gewechselt. Haben also effektiv 2 Jahre Umschulung hinter sich und einen normalen Ausbildungsabschluss wie wir.


    Bei deiner Idee des Fernstudium sieht es auch etwas kompliziert aus. Obwohl unser ADB-Bereich perfekt für Fernstudium geeingnet wäre, gibt es leider kaum Möglichkeiten. Potsdam bietet den Bachelor hat, für das Fernstudium musst du aber eine Abgeschlossene Fami Ausbildung und zusätzlich 2 Jahre Berufserfahrung mitbringen. Berlin könnte noch etwas ähnliches haben, ich glaube unsere Voluntäre sind da immer hingefahren.

  • @AbbyGuard: Es gibt zwei Arten der Umschulung.


    1) die Betriebliche Umschulung sowie du sie beschreibst.
    2) Überbetriebliche Umschulung, wie @Sternenfängerin sie macht.


    Der Unterschied ist, dass sich bei der ersten die Azubis i.d.R. normal beim Ausbildungsbetrieb bewerben. Die zweite wird dann gemacht, wenn du in deinem ersten erlernten Beruf nicht mehr arbeiten kannst. Dies wird dann entweder von der Rentenversicherung oder vom Jobcenter gefördert.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Die Umschulung im BFW (Berufsförderungswerk) ist überbetrieblich. Das hat allerdings nichts mit dem Bundesland zu tun, sondern damit, was der Kostenträger angeordnet hat. Hätte der grünes Licht gegeben, wäre ich ebenfalls ganz normal in der Calwer Berufsschule gelandet. Da das hier das einzige BFW ist, das die Fachrichtung "Bibliothek" anbietet, sind hier sowieso Umschüler aus dem ganzen Bundesgebiet.


    Der größte Unterschied ist vermutlich tatsächlich der, dass wir die Praxis nur in den Praktika und in der anschließenden Vertiefung in der örtlichen Bibliothek kennen lernen. Und natürlich der, dass wir uns im Anschluss ausschließlich auf externe Stellen bewerben können. Deshalb habe ich vor allem Angst, dass Arbeitgeber zurückschrecken, weil sie mit dem ganzen Umschulungskonzept gar nichts anzufangen wissen. Immerhin habe ich schon während der Praktikumssuche häufiger die Erfahrung gemacht, mich erst mal ausgiebig erklären zu müssen.


    Dass mit der Praxiserfahrung nach der Ausbildung als Studienvoraussetzung wäre für mich soweit machbar, falls ich im Anschluss an die Umschulung eine Stelle bekomme. Ich bin momentan noch unter 30 Jahre, wäre dann also im Idealfall 31, wenn ich für ein Fernstudium in Frage käme. Also zumindest würde ich es mir zutrauen, ob man genommen ist ja noch mal etwas anderes. Wäre halt schade um das Abi, wenn es gar nichts werden würde. Aber wie gesagt: Ohne Job ist ein Studium sowieso ein unerreichbarer Traum, weil ich so ein Studium andernfalls gar nicht finanzieren könnte....