Stottern Einstellungshindernis?

  • Liebe Kollegen,


    ich fand noch nichts über das Thema, deshalb wollte ich es mal eröffnen. Und zwar betrifft es Stotterer und stottern.


    Ist Eurer Meinung nach Stottern ein Einstellungshindernis wie z.B. für Benutzungsstellen oder den FaMI-Beruf generell oder vertritt ihr eher die Meinung, dass es kein Problem ist?


    Ich frage deshalb, weil ich ja viel Bewerbungserfahrung habe und viele Bibliotheksleiter und Personalchefs Stotterer abgelehnt haben, weil man damit angeblich nur schlecht Nutzer bedienen kann und nur für Hintergrundarbeiten geeignet wär. (Haben so Bibliotheksleiter gesagt)


    Freu mich auf eine interessante Diskussion.

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    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Hej,


    ich finde es gerade schwierig zu beurteilen. Kommt vllt. auch immer auf die Intensität und die Stelle an. Oder darauf, ob der Chef seine Kunden so gut kennt, dass er eine Ahnung von deren Reaktion hat. Und auf die eigene Einstellung. Manchen ist das Stottern ja auch selbst so unangenehm, dass sie am liebsten nichts sagen möchten. Die wären dann für die Frontarbeit vllt nicht die geeignetsten Kandidaten. Wer da drüber steht, sollte auch eine Chance bekommen können. Zudem kann man bei Stottern glaub ich auch einen Antrag auf Behinderung stellen. Wenn einem ein GdB von 30 zugestanden wird, hat der Arbeitgeber davon ja meist auch Vorteile.


    Egal, welches "Leiden" man hat, man kann schlecht pauschalisieren weil eben doch jeder Mensch und jede Stelle anders ist. Und man weiß nie, wie es sich entwickelt. Daher kann ich hier kein klares Für oder Wider schreiben, da es doch immer unterschiedlich ist...

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Ich habe die Erfahrung gemacht. Ein Stotterer, der wegen Stotterns abgelehnt wurde, ist bei seiner momentanen Stelle sehr gut dabei und das Stottern ist dabei kein Hindernis.
    Auf Stottern gibs nur 10-20%.
    10%, wenn man noch zu versehen ist. 20% bei unverständliches..


    Der eine Bibliotheksdirektor meinte am Telefon, wenn der Stotterer ein Arbeitszeugnis vorweisen könnte, dass er in der Benutzung arbeitete, das würde den Fall ändern..

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  • mhm... nee, 10% reicht für gleichstellung leider nicht.


    aber warum muss man dafür unbedingt ein arbeitszeugnis vorlegen, so als beweis? man merkt doch auch am telefon oder beim verstellungsgespräch ob es klappt oder nicht...

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  • Handhabt jede Bibliothek und jeder Chef anderst.

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    • Offizieller Beitrag

    Ich würde auch sagen, dass es auf die Intensität ankommt. Ich kenne Stotterer, bei denen man es nur merkt, wenn sie sehr aufgeregt sind und es sonst kaum auffällt. Außerdem kann man am Stottern bis zu einem gewissen Grad ja auch arbeiten. Ich kenne einige Bibliotheksmitarbeiter die stottern und bei denen das kein Problem ist. Ich finde teilweise versteht man die sogar besser, da sie meistens langsamer reden.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)