Fernstudium Bibliothekswesen

  • Hallo,


    ich bin FaMi in der FR Bibliothek (ohne Abitur), arbeite seit ca. 15 Jahren in dem Beruf und wollte mich erkundigen, ob man Bibliothekswesen noch als Fernstudium im Bachelor belegen kann.


    Es gab vor einigen Jahren mal die Möglichkeit das in Potsdam berufsbegleitend zu studieren, der Studiengang wurde aber leider eingestellt von der FH.


    Ich komme aus der Nähe von Köln und leider gibt es in Köln nur die Möglichkeit den Studiengang "Bibliothek und Digitale Kommunikation" per Vollzeit zu studieren. Außerdem braucht man sowieso mindestens Fachabitur dafür.


    Ich weiß, dass es den Fernstudiengang Informationsmanagement in Hannover gibt. Dieser wurde von einer Kollegin von uns erfolgreich abgeschlossen, hat aber eher weniger mit Bibliothek zu tun und ist mehr auf Informationsvermittlung+Dokumentation beschränkt.


    Kennt jemand noch Alternativen?


    Vielen Dank

  • Also das Hannover eher auf Informationsvermittlung+Dokumentation beschränkt ist, kann ich also aktuelle Fünfsemesterin nicht bestätigen. Ab WiSe 2024/2025 gibt es auch ein neues Modulhandbuch, weil Reakkreditierung.


    Aber zu deiner Frage: nein, Hannover ist momentan der einzige Standort, der es berufsbegleitend anbietet. Köln kannst du zwar vermutlich wie alle Standorte auch als Beruflich Qualifizierte ohne Abi machen (die Berufserfahrung von mindestens 3 Jahren hättest du ja längst). Und Teilzeit sollte grundsätzlich auch gehen, aber das muss man immer direkt fragen.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Also das Hannover eher auf Informationsvermittlung+Dokumentation beschränkt ist, kann ich also aktuelle Fünfsemesterin nicht bestätigen. Ab WiSe 2024/2025 gibt es auch ein neues Modulhandbuch, weil Reakkreditierung.


    Aber zu deiner Frage: nein, Hannover ist momentan der einzige Standort, der es berufsbegleitend anbietet. Köln kannst du zwar vermutlich wie alle Standorte auch als Beruflich Qualifizierte ohne Abi machen (die Berufserfahrung von mindestens 3 Jahren hättest du ja längst). Und Teilzeit sollte grundsätzlich auch gehen, aber das muss man immer direkt fragen.

    Danke für deine Antwort.

    Also unsere Kollegin hat das Fernstudium in Hannover 2015 abgeschlossen und war halt etwas enttäuscht, weil es aus ihrer Sicht eher weniger mit Bibliothekswesen zu tun hatte und sie sich teilweise gefühlt hatte, als wenn sie sich in einem Studium für IuD-FaMis befinden würde. (Keine Ahnung, ich kann ja nur auch das wiedergeben, was sie uns gesagt hat).


    Aber wenn du das als derzeitige Studierende anders empfindest, hat sich das möglicherweise auch geändert. Ist ja jetzt auch schon 8 Jahre her.

    Auf der Homepage der Hochschule habe ich gelesen, dass man sich ab Mai 2024 wieder bewerben kann (jetzt ist es ja leider zu spät). Ist das richtig?


    Der Studiengang in Köln kommt leider nicht in Frage, da ich finanziell auf meinen Vollzeitjob angewiesen bin und mir daher nur ein Fernstudium vorstellen kann. Aber ich wäre für Köln wahrscheinlich eh nicht qualifiziert, da laut den Infos auf der Seite mind. das Fachabi verlangt wird.


    Ich habe nur einen Realschulabschluss + meine FaMi-Ausbildung + 15 Jahre Berufserfahrung.

  • Das ist richtig.


    Mit Realabschluss + meine FaMi-Ausbildung + 15 Jahre Berufserfahrung bist du Beruflich Qualifizierte und könntest in Köln starten (https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…v_id=64220161121085632202).

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


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  • Ach so, was ich noch loswerden wollte:


    Ich bin mir irgendwie auch nicht über meine eigene Motivation im Klaren.

    Dadurch, dass ich in einer sehr kleinen wissenschaftlichen Bibliothek arbeite, führe ich viele Tätigkeiten aus, die in unserem Bereich oft nur Diplom- bzw. Bachelor-Kräften vorbehalten sind. Dazu zählen zB Erwerbung, Katalogisierung oder die Vergabe von Signaturen etc. Ich kann auch die Aufstellung des Bestandes in einem gewissen Rahmen ändern, wenn ich es denn möchte. Es gibt in unserer Bibliothek im Grunde fast nichts, das ich nicht alleine entscheiden dürfte.

    Das ist der Grund, wieso ich auch in die E8 eingruppiert bin.

    Und mittlerweile ist es ja so, dass FaMis schon mit E9a in bestimmten Bibliotheken arbeiten, weil die Arbeit einfach keiner mehr machen will. Ich habe das Gefühl, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird.

    Als ich vor ca. 18 Jahren die 3jährige Ausbildung begonnen habe, war das undenkbar. Da galt die strikte Trennung: FaMis von E5 bis E8 und alle Diplom-Kräfte ab E9 aufwärts.


    Was sind also meine Erwartungen? Selbst wenn ich eine E9a hätte (für die braucht man heute oft gar kein Studium mehr), hätte ich in der letzten Stufe netto ca. 200€ mehr als mit meiner E8.

    Ich finde das alles so unverhältnismäßig, wenn ich mir überlege, dass man im Fernstudium 7 Semester studieren soll, Hausarbeiten abgeben bzw. Klausuren schreiben muss, eine Bachelor-Arbeit verfassen muss etc...Also kurz gesagt, man hat über 3 Jahre Stress, damit man dann vielleicht Netto 200-300€ mehr hat? Ich sage nicht, dass das wenig Geld ist, aber ich sehe einfach nicht die Verhältnismäßigkeit zum Aufwand. Und ich glaube auch, dass es für die Rente letztlich egal ist, weil es die in 20-30 Jahren in der jetzigen Form sowieso nicht mehr geben wird aufgrund der Demographie. Und im Grunde komme ich mit meinem E8-Gehalt auch gut aus.


    Das war jetzt vielleicht keine Frage, aber ich wollte es mal in den Raum stellen.

  • das sieht jeder anderst.

    meiner meinung nach macht sich ein studium gut auf dem Lebenslauf, aber in der heutigen Zeit, vor allem in kleineren Bibliotheken, wo geguckt wird, wo man sparen kann, machen Famis auch schon Bibl-Tätigkeiten. Kleine Bibliotheken werden sogar in manchen Dörfern und Kleinstädten von Famis geleitet.

    Ich mache auch Auskunftstätigkeiten, Beratungen usw. wenn der Bibliothekar grad nicht da ist, was sonst Bibls früher gemacht haben.

    Bei meinem ersten Praktikum, um zu sehen ob die Bibliotheksarbeit überhaupt das richtige ist, war es in der Bib auch noch strikt getrennt. Fami an der Theke, Bibl an der Info. Bin froh, dass es aufgelockert wurde.

    Für manche sind 2-300 viel, für andere ein nettes Taschengeld.


    Selbst mit dem Fami und dem Fachabi ist es schwer, einen Studienplatz zu bekommen. Habe mich ja an der Fachhochschule für den öffentlichen Dienst München beworben und schon von vorneherein schlechte Karten gehabt, weil die Mathe 3-fach gewichtet haben und da stand eine 5. Deshalb wäre es in Köln bestimmt nicht anderst.

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Danke für die Antwort.


    Mich würde einfach interessieren, was die meisten Studierenden sich von dem Studium versprechen - also ich meine das absolut nicht wertend, denn ich würde es wirklich gerne verstehen. Vielleicht übersehe ich etwas?
    Ich denke mir halt nur, dass es am Geld alleine nicht liegen kann, denn ich sehe keine riesigen gehaltlichen Unterschiede mehr zwischen Famis und denjenigen mit Studium. Wenn jemand mit einem Bachelor nun 1000 oder 1500 Euro Netto mehr verdienen würde als ein FaMi, würde ich noch sagen ok. Aber so ist es ja nicht.


    Wir hatten in der FaMi-Ausbildung übrigens nicht mal Mathe gehabt, weder als Fach noch inhaltlich in AWL (Allgemeine Wirtschaftslehre).

    Aber das Studium soll ja auch teils Statistik-lastig sein.

  • Ich verspreche mir vom Studium höherwertige Aufgaben.

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