Wir bekommen diesen Monat eine Unternehmensberatung ins Haus. Die prüfen erstmal alles ganz genau. Der Medienetat ist im nächsten Jahr etwas geringer als sonst. Die dringend benötigten Mitarbeiter werden nicht eingestellt. Die Öffnungszeiten deshalb doch nicht verlängert. Vielleicht auch die Artothel geschlossen. Aber genaues steht noch nicht fest, wir warten alle ganz gespannt auf die Ratschläge von dem Unternehmen.
Uns wurde gesagt, dass wir etwas streichen müssen. Wir dürfen aber selber entscheiden, was eingeschränkt wird. Noch steht da nicht fest, was das sein wird. Aber vermutlich betrifft das eine der Schwangerschaftsvertretungen, die durch studentische Hilfskräfte anfänglich überbrückt werden sollte... Mal schauen, was wird. Aber ja: Auch bei uns wird gekürzt werden.
Bei uns kommt sicher auch noch einiges ... es wird zwar keinem gekündigt, aber sollte einer von uns gehen, wird die Stelle nicht mehr nachbesetzt. Das bedeutet im Klartext: von einer Vollzeitstelle kann ich bis auf weiteres träumen 
Dabei hat man mir im Vorstellungsgespräch damals gesagt, dass meine Teilzeitstelle auch mal auf Vollzeit umgestellt wird. So lockt man Mitarbeiter - mit falschen Hoffnungen...
Meine nächste Stelle such ich mir ganz bestimmt nicht mehr in einer ÖB, das ist alles so unsicher, wenn es der Gemeinde schlecht geht. Der Bürgermeister würde sich tierisch freuen, wenn unsere Zweigstelle bald geschlossen wird. Und wenn Personal das Haus verlässt und die Stellen nicht mehr nachbesetzt werden, läuft es alles darauf hinaus.
Naja, ich schaue mich weiter auf dem Stellenmarkt um, dort wo ich jetzt bin ist für mich bestimmt nicht "Endstation"
Bei uns ist momentan noch nicht viel spürbar, bloss die Pensionkasse (zweite Altersvorsorge, die in der Schweiz obligatorisch ist) hat eine finanzielles Defizit. Aber da bezahl ich als Azubi noch nicht ein und irgendwie geht das alles ein bisschen an mir vorbei...
@deineira
Wo hast du dich denn schon beworben? Ich würde auch umschauen im Stellenmarkt, eine Vollzeitstelle pro Woche ist immer ausgeschrieben - bundesweit eben.
Wir haben momentan Haushaltssperre. D.h. nur Geld für Personalkosten und sonst nichts!!! Keine neuen Medien, kein Arbeitsmaterial, kein gar nichts. Leben nur von den Einnahmen der Jahresgebühr, der Bestseller und anderen Medien, die kostenpflichtig sind ... und von dem Geld muss man auch recht viel an die Stadt abdrücken ... 
Begründung: "Kultur ist eine freiwillige Leistung, die wir im Moment nicht leisten können!!!"
Mich betrifft das mit der ÖB nur teils, weil ich nur ein mal in der Woche dort "aushelfe" und sonst in einer Schulbücherei arbeite, aber ich werde hier auch nicht verschohnt ... Die Stadt will mich versetzen, da Arbeitskräfte in der ÖB fehlen und ihrer Meinung nach eine "Schulbibliothekarin" nicht notwendig sei (Klar! Überhaupt nicht notwendig an einer SCHULE!!!) Sie wollen ja auch niemanden Neues einstellen. Und dann gibt es da das Projekt "Geld statt Stelle". Die Stadt holt sich aus einem anderen Finanztopf (also eben nicht der "Kulturtopf") Geld und gibt das den Schulen zur freien Verfügung und diese lassen dann die Fachkräfte abziehen ... Dass dieses Geld aber immer nur für ein Jahr ausgezahlt wird und man ja nicht weiß, wie es nächstes Jahr aussieht, haben die Schulen nicht gecheckt. Zum Glück steht meine Schule voll und ganz hinter mir und lässt mich nicht gehen 
Aber wie lange wir das noch verhindern können ... ich bin mir nicht sicher! 
Super Sparmaßnahmen!!!
wenn man wenigstens noch aktuelle bestseller kaufen kann (wenn auch nicht in den massen, die eigentlich notwendig wären) geht es ja noch einigermaßen. aber selbst die nicht mehr kaufen zu können, lässt der bibliothek echt nen schlechten ruf zukommen. das kann doch nicht im sinn des volkes sein. bei uns gibts derzeit eine riesen entrüstungswelle und viele schreiben z.B. leserbriefe, weil die gegen die hammerharte sparmaßnahmen sind. dabei ist es noch längst nicht soweit, wie bei euch.
befami: Nein, ich habe mich noch nicht woanders beworben, aber ich beobachte den Stellenmarkt und hoffe, irgendetwas passendes dort irgendwann zu finden
Naja, dass jede Woche ne Vollzeitstelle ausgeschrieben ist sehe ich nicht. Überall Befristungen und meistens Teilzeitstellen. Und auf gut Deutsch gesagt: Ich werde weder für eine Teilzeit- noch für eine befristete Stelle umziehen.
Wenn ich mir was neues suche, dann muss es mindestens Vollzeit sein, auf eine weitere Teilzeitstelle bewerbe ich mich nicht.
@ befami: Schön, dass du das auch siehst!!! Wohl leider nicht die Stadt!!! Dass das ein Teufelskreis ist, sehen die leider nicht. Wie gesagt: Kultur ist eine freiwillige Leistung und die möchte man nicht in die Bibliothek stecken. Als ich dort angefangen habe, gab es ca. 20 Mitarbeiter und fünf Auszubildene. Jetzt sind es nur noch ca. 13 Mitarbeiter und eine Auszubildene. Die Stellen, die gestrichen worden sind, wurden und werden nicht neu besetzt. Deshalb möchten sie ja auch die Zweigstelle (die einzig übriggebliebene) schließen und alle Fachkräfte aus den Schulen holen und sie dann in die Stadtbücherei stecken ... Natürlich ist das idiotisch und überhaupt nicht im Sinne der Bürger!!!
@deineira
Ich meinte eher es gibt jede Woche mind. 1 befristete Vollzeitstelle.
Dass du keine Teilzeitstelle mehr willst, versteh ich. Da kriegst du einfach zu wenig Geld.
Aber warum versuchst du es nicht mit einer befristeten Stelle? Manchmal werden die ja entfristet, auch wenn das so keine Garantie ist.....
befami: da hast Du natürlich Recht. Aber mir geht es in erster Linie um die Tatsache, dass i.d.R. ein Wohnortswechsel in den meisten Fällen erforderlich ist. NRW ist ja nicht gerade das "stellenreichste" Bundesland hier. Und für eine auf 12 Monate befristete Stelle weit weg zu ziehen und dann später keine Verlängerung zu bekommen und ohne Arbeit da stehen wäre auch Scheiße. Aber das Risiko muss man wohl oder übel heutzutage eingehen.
Nicht nur das Geld ist Grund dafür, dass ich von dieser Teilzeitstelle weg möchte. Ich kann ja von Glück sagen, dass ich mit meinem Freund zusammenlebe und nicht alles alleine bestreiten muss, das würde ja gar nicht reichen.
Es ist viel mehr die Tatsache, dass ich einfach total unausgelastet damit bin und dadurch auch sehr unzufrieden, mit einer 3-Tage-Woche kann man nicht so wirklich viel anfangen.Deswegen habe ich ja auch eine Weiterbildung ins Auge gefasst, da tu ich ein bisl was für den beruflichen Werdegang und gegen meinen Frust.
Hab aber auch ein bisl Angst vor evtl. Stellenstreichungen durch die Sparmaßnahmen, hab das komische Gefühl, auf einem "sinkenden Schiff" zu sein
Bei uns kommt sicher auch noch einiges ... es wird zwar keinem gekündigt, aber sollte einer von uns gehen, wird die Stelle nicht mehr nachbesetzt. Das bedeutet im Klartext: von einer Vollzeitstelle kann ich bis auf weiteres träumen
Meine nächste Stelle such ich mir ganz bestimmt nicht mehr in einer ÖB, das ist alles so unsicher, wenn es der Gemeinde schlecht geht. Der Bürgermeister würde sich tierisch freuen, wenn unsere Zweigstelle bald geschlossen wird. Und wenn Personal das Haus verlässt und die Stellen nicht mehr nachbesetzt werden, läuft es alles darauf hinaus.
Naja, ich schaue mich weiter auf dem Stellenmarkt um, dort wo ich jetzt bin ist für mich bestimmt nicht "Endstation"
Wir haben am Montag die Stadtbücherei in Augsburg besucht. Ich war schon etwas überrascht, dass es (wenn ich es richtig mitbekommen habe) nur 23 Mitarbeiter und ca. 50 "freiwillige" Helfer gibt. Also alles Ehrenamtliche. Hier wurde sicherlich auch wieder an der falschen Stelle gespart.
Ich finde auch, dass man komischer Weise immer gleich den Bibliotheken und den Schulen an den Kragen geht. Gibt es nicht noch viele andere städtische Sachen bei denen man kräftig Einsparpotential sehen kann?
Das mit Deiner Stelle ist wirklich mies. Und wenn nicht mal der Bürgermeister hinter euch steht, wer denn dann?
Und auf der anderen Seite, wieviel Personal wollen sie denn noch runterkürzen? Eine Bibliothek läuft nicht von alleine... sie lebt von und mit den Menschen. UND VORALLEM IHREN MITARBEITERN!!!! Würde mich mal sehr interessieren wie das in anderen Ländern ist, z.B. das benachbarte Ausland!
Liebe Grüsse an Alle und Kopf hoch!
old_school
@Oldschool
Ich kann für das benachbarte Ausland (Schweiz) sprechen:
Wir haben momentan keine Ehrenamtliche, aber das glaub eher weil ich in einer WB arbeite und nicht einer ÖB. Keine Ahnung wie es in der ÖB ist.
Grosse Stellenabau hab ich bis jetzt nicht bemerkt....allerdings geht es unser zweiten obligatorischen Altersvorsorge (Pensionkasse) nicht gut....und da muss man einzahlen.
Allerdings muss ich auch ehrlich sagen, hab ich das Gefühl in manchen Abteilungen herrscht Personalunterbesetzung...weil kaum fehlt ein Azubi geht gar nix mehr und es wird erbittert gekämpft, dass man möglichst viele Azubis in der gemeinten Abteilung sind....(ich will hier nicht schlecht reden vom meinem Betrieb, weiss ja nicht wer das alles zu lesen kriegt..)
Das Problem haben wir aber auch. Es darf im Grunde genommen, niemand in Urlaub gehen oder krank werden. Sonst wird bei uns auch erbittert gekämpft.
Das ist aber nicht nur in Bibliotheken so, sondern in den Firmen, in welchen meine Eltern arbeiten, auch.
ich schätze, es ist gemeint, dass dann gekämpft werden muss, dass man dann noch genug leute für den publikumsverkehr hat. das ist bei uns auch so. die urlaubszeiten sind eh schon problematisch und wenn dann noch jemand krank wird, ist wirklich not am mann. das einarbeiten uws. bleibt dann oft liegen...
@Mela
Genau ist das bei uns auch so. Und dann werden vor allem Azubis aus den Abteilungen genommen um die Löcher zu stopfen....was auf die Kosten ihrer Ausbildung geht. Weil irgendwann ist einfach auch "ausgelernt" bspw man kann ja nichts mehr dazu lernen und die Übung hat man schon...ich werde auf Ende meiner Ausbildung alleine fast ein Jahr (es sind elf Monate und was Zerquetschtes) in der Ausleihe gewesen sein und trotz dass mir die Arbeit an der Ausleihe Spass macht, war es einfach meiner Meinung zuviel. Wir werden nämlich nicht ins Mahnungswesen miteinbezogen (wir dürfen das nicht machen) und dürfen den ganzen lieben Tag die Kunden bedienen und die Arbeiten die eben so anfallen jeden Tag von Neuen...und das ist nach fast einem Jahr zu 100% (ausser die Tage als wo wir Azubis Schule haben, versteht sich) nicht mehr so...lustig. *hust*
@ befami: Schön ist das auch nicht. Aber es geht einfach nicht anders. Nun fehlt bald wieder eine Vollzeitstelle, weil die nächste Kollegin in Mutterschutz mit anschließender Elternzeit geht und dann wird das noch mal härter.. Momentan hält es sich in Grenzen und läuft eigentlich ganz gut. Aber wir sind auch alle da. Bin schon gespannt, wie das dann wird, wenn besagte Vollzeitstelle wieder fehlt... Hab ich jetzt schon Schiss vor. Aber da müssen wir alle durch..
Auweia... Ich kann dich verstehen. Das ist dann wirklich nicht schön.
Aber warum dürft ihr denn nicht ins Mahnungswesen eingewiesen werden?
Ich musste das im Rahmen meiner Ausbildung lernen und das hat sich echt nur bewährt, da ich mittlerweile das Mahnungswesen mit einer anderen Kollegin übernommen habe.
@ old_school: Mela hat es dir ja schon richtig erklärt. 
