Von ÖB zu WB und WB zu ÖB - Erfahrungsberichte, Diskussion und Tipps?

  • So, da ich nichts zu dem Thema hier im Forum gefunden habe, mache ich einfach mal was neues auf ;D


    Ich bin im 2. Lehrjahr und arbeite in einer Öffentlichen Bibliothek. Nach der Ausbildung soll ich mindst. ein halbes Jahr übernommen werden,danach wird sogar versucht mich unbefristet zu behalten. Eigentlich ein Grund zum Feiern, ist ja heute nicht mehr ganz so selbstverständlich. Aber seit November wird mir immer klarer, dass ich nicht mit einer Seite zufrieden bin, ich will auch die andere Seite der Medaillie kennenlernen: Die WB. Im Moment ist bei mir ein 2-Wöchiges Praktikum in einer Bibliothek einer Fachuniversität geplant, aber das reicht mir nicht, 2 Wochen sagen mir nicht wirklich, ob mir eine WB vllt besser passt als eine ÖB...also möchte ich nach der Ausbildung ins kalte Wasser springen und in eine WB wechseln. Allerdings bin ich etwas verunsichert, ob ich als ÖBler im Vergleich zu anderen Bewerbern überhaupt genommen werde...mich würde interessieren, ob auch einige von euch die Seiten gewechselt haben und ob ihr schließlich das Richtige gefunden habt. Und wie ist das in WBs eigentlich mit Teilzeit, gibt es da auch so große Anteile wie in WBs??? Ich kenne mich wie gesagt garnicht mit WBs aus, gerade deshalb der Wechsel, um Erfahrungen zu sammeln. Ich weiß, dass ich damit einen gesicherten Arbeitsplatz ausschlage und auf Risiko gehe, kann ja auch sein dass mir meine Einrichtung doch mehr gefällt, aber ich habe schon lange darüber nachgedacht und ich habe das Gefühl, ich sollte dieses Risiko auf mich nehmen. Was meint ihr? Danke schon im voraus :D

  • Hast du nicht ein paar Mitschüler aus WBs? Bestimmt erstmal einfacher da einen Eindruck zu gewinnen.


    Ich bin von einer mittelgroßen ÖB in eine der größten WBs Deutschlands gewechselt. Ich denke, es kommt ganz drauf an, was dir besser liegt: Kundenkontakt oder die Spezialisierung. Ich bin hier ja jetzt in der Ortsleihe, wo ich höchstens ein, zwei Schichten die Woche mit Kunden zu tun hab. Der Wechsel war für mich okay, aber ich vermisse es schon sehr mit Kindern zu arbeiten und ich werde auch definitiv nicht für immer hier bleiben.


    Stell ruhig mal ein paar Fragen, dann kann ich dir besser antworten ^^

  • Hallo FaMI-Katze!!!
    Ich bin eine reine WBlerin (Ausbildung in WB gemacht). Dir muss klar sein, dass du in einer großen WB (bei kleineren ist das anders) nur ein bestimmtes Aufgabengebiet hast (z. B.: Fernleihe, Ausleihe oder Katalogisierung). Ich selbst bin von einer WB mit knapp 1 Mio. Medieneinheiten zu einer WB mit ca. 3,6 Mio. ME gewechselt. Und ich muss sagen: Ich fühle mich hier in der größeren WB genauso wohl wie in der kleineren. Ich muss Lala zu stimmen. Stell einfach mal ein paar Fragen. Du wirst auf jeden Fall Antworten erhalten.
    lg Eve1992

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Wirbelwind ()

  • Mmh, also meine ÖB hat 48.000 Medien, ob man das noch zu den kleineren oder schon zu mittleren Bibliothek zählt, weiß ich garnicht. Wir sind nur 7 Leute, was ich eigentlich total schön finde, aber das ist auch eine Menge Arbeit. Ich helfe auch regelmäßig bei einer Kinderveranstaltung mit und selbst das.. im Moment sehe ich das sogar eher als Last an, obwohl die Kleinen richtig putzig sind ;D. Noch dazu komme ich bei den 2 1/2 Stunden Ausleihdienst an meine Grenzen, seit einer Weile würde ich gerne auf den Kundenkontakt verzichten, das geht aber schlecht in der ÖB :rolleyes: Seltsamerweise machen mir die Büroarbeiten und das Rückstellen der Medien am meisten Spaß...von daher auch die Idee von der WB ;D


    mmh, mich würde interessieren, wie das mit der Bewerbung war. War die Stelle ausgeschrieben? Oder hast du dich auf gut Glück beworben? Haben deine Vorgesetzen dich in die Ortleihe gesetzt und du bleibst dann da immer oder konntest du das auch ein bisschen mitbeeinflussen? Kann man, aus was für Gründen auch immer, eine Stelle sogar wechseln? Wahrscheinlich ist das von WB zu WB unterschiedlich, würde mich aber trotzdem interessieren^^


    Wie gesagt 7-Personen-Betrieb, da gibts natürlich keine Abteilungen, deswegen Frage ich. Gerade das finde ich nämlich spannend. Ich kann z.B. nicht einschätzen, ob ich, wenn ich jeden Tag das gleiche mache, das als "langweilig" empfinden würde (kommt wahrscheinlich auf die Abteilung an :D). Allerdings finde ich zum Beispiel die Inventarisierung überhaupt nicht störend, selbst wenn es sich um 100 Bücher handelt. Als WB-Azubi schnuppert man ja in jede Abteilung rein, für mich ist der Zug leider abgefahren ^^


    Meine Mitazubis frage ich natürlich auch, über das Thema habe ich mich schon mit dem ein oder anderen unterhalten, aber ich wollte mal jemanden Fragen, der schon ausgelernt ist und einen direkten Vergleich durch Erfahrung machen kann :blume:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo FaMi-Katze,


    ich komme selbst von einer WB und habe jetzt schon mehrfach Bewerbungen in ÖB geschrieben und auch VGs in ÖB gehabt, weil ich gerne in eine ÖB wechseln würde.
    Es ist allerdings alles andere als leicht. Ich habe oft das Gefühl es gibt auf beiden Seiten Vorbehalte, dass man mit der dementsprechenden Arbeit nicht zurecht kommt.
    Aber wenn du jemand fragen willst, der von einer ÖB in eine WB gewechselt ist, dann frag Susi.
    Ich habe mich nach meiner Ausbildung auch beworben; meine STelle war regulär ausgeschrieben, VG und dann die Zusage.


    Wenn du den Kundenkontakt scheust, würde ich dir abraten eher eine kleine, ruhige INstutionsbibliothek vllt mit Springerfunktion in der AUsleihe zu suchen. Weil auch in einer WB gibt es im Kundenkontakt viel zu tun.

  • Hm, vielleicht ist das so gesehen gar nicht so gut mich da zu fragen. Ich hab mich ganz durcheinander auf Bibliotheken in München beworben, nur um eben nach München zu kommen. Bei der BSB bin ich dann in einer Warteschleife gelandet und als dann eine Stelle frei wurde, wurde ich zum VG eingeladen bzw. erstmal gefragt, ob ich Interesse habe. Die Stelle war fest auf die Ortsleihe mit Erweiterung auf Mahnung und evtl Info ausgeschrieben. War aber eine interne bzw. inoffizielle Ausschreibung. Was ich allerdings vermute, ist, dass ich raus gepickt wurde wegen der Fami-Ausbildung. München und vor allem die WBs fangen hier unten gerade erst mit der Ausbildung so richtig an und deswegen werden hier mehr Famis rein geholt.


    Ich muss sagen, mir persönlich ist die Arbeit vom Absignieren und Bücher einstellen eigentlich zu langweilig/eintönig. Andererseits ist das natürlich quasi auch ein "Traumjob". Man muss nicht viel Aufwand betreiben, die Stelle/das Gehalt ist gesichert und dank Gleitzeit kann man quasi kommen und gehen wann man will.


    Du solltest dir das ganze halt wirklich erstmal im Praktikum anschauen und wenn es dir dann noch gefällt einfach mal auf ausgeschriebene Stellen wir auch initiativ bewerben. Als Fami solltest du dich sowieso möglichst auf alle machbaren Stellen bewerben, denn lieber zwei Stellen zur Auswahl als gar keine, weil man zu "picky" war ^^; Und dann hast du ja immer noch die Probezeit, in der du dich zur Not umentscheiden kannst! Das war bei mir ein halbes Jahr, also wirklich genug Zeit, um einen guten Eindruck vom Alltag zu bekommen.

  • Zitat

    Die Stelle war fest auf die Ortsleihe mit Erweiterung auf Mahnung und evtl Info ausgeschrieben.

    Zitat

    Man muss nicht viel Aufwand betreiben, die Stelle/das Gehalt ist gesichert und dank Gleitzeit kann man quasi kommen und gehen wann man will.

    Lala: Wie geht das, dass ihr in der Ortsleihe Gleitzeit habt? Bei uns an der Service-Theke hat man ehr keine Gleitzeit oder nur in einem eng gesteckten Rahmen.
    Denn sonst könnten die Kollegen im Rahmen der Gleitzeit auch erst zur Arbeit kommen, wenn die Bibliothek schon über eine halbe Stunde auf hat.


    Ich habe selber in einer WB gelernt bzw. arbeite jetzt auch in einer. Wir haben 3,2 Mio. Medieneinheiten. Auch wenn du Ortsleihe ehr nicht so magst, kann es dir trotzdem passieren, dass du viel im Service eingesetzt wirst. Vielleicht solltest du dann hauptsächlich nach Stellen im Geschäftsgang suchen, wenn dir Inventarisieren etc. liegt, wobei ich trotzdem alle anderen Stellen nicht links liegen lassen würde.


    Bei uns ist es auch so, dass man ehr in nur einer, höchstens Zwei Abteilungen eingesetzt wird. Wir haben z.B. Kollegen, die den halben Tag am Service sind und die andere Hälfte dann in der Fernleihe arbeiten. Viele Kollegen aus dem Geschäftsgang sind auch die Vertretung für die Kollegen am Service oder vertreten auch in den Bereichs- bzw. Fachbibliotheken, wo sie ebenfalls sehr viel Kundenkontakt haben.
    Andere Kollegen, die Teilzeit arbeiten, sind auch den ganzen Tag am Service eingesetzt.


    Außerdem gibt es bei uns festgelegte Spätdienstgruppen, die in einem festgelegten Intervall wechseln. So passiert es, dass man sowieso regelmäßig im Abend- oder Samstagsdienst an der Ausleihe ist.


    Die Abteilung wechseln geht bei uns schon, bzw. ist das hier und da auch schon vorgekommen. Aber meistens nur, wenn auch Bedarf in dieser Abteilung besteht, wenn z.B. eine Kollegin in Rente gegangen ist. Wenn man aber unbedingt in der bestimmten Abteilung gebraucht wird, könnte ich mir vorstellen, dass es nicht immer einfach so geht. Aber ich denke, dass dies auch von Bibliothek zu Bibliothek unterschiedlich sein kann.
    Ich denke, hier hilft dann in der Regel ein klärendes Gespräch mit den Vorgesetzten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo FaMI-Katze,


    ich habe in einer ÖB (250.000 Medien) die Ausbildung gemacht und dann in eine kleinere WB (wirtschaftswissenschaftliche Zweigbibliothek der UB mit 111.000 Medien) gwechselt. Mittlerweile arbeite ich in einer kleinen Gerichtsbibliothek (ca. 40.000 Medien).


    Du siehst, es ist also durchaus möglich von ÖB in WB zu wechseln.


    Allerdings war es bei mir eher Zufall. Ich konnte nach der Ausbildung nicht übernommen werden und habe nach der BOS die Aufnahmeprüfung für die Bibliotheksschule in München nicht geschafft. Also habe ich mich querfeldein in Bibliotheken (ÖBs wie WBs - obwohl ich lieber in der ÖB geblieben wäre) beworben und wurde sehr bald in der UB zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die haben jemanden für Benutzung und Fernleihe gesucht. Sie haben mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, wo die Unterschiede zwischen der Arbeit in einer ÖB und in einer WB liegen und ich hab ihnen ganz ehrlich eröffnet, dass ich null Erfahrung oder Kenntnisse in der Fernleihe habe. Sie haben mich aber trotzdem genommen und ich habe mich auch sehr schnell in die WB-Arbeit eingefunden und wohlgefühlt.


    Leider war auch dieses Arbeitsverhältnis nur befristet und ich habe mich wieder querfeldein beworben und bin in meiner kleinen Gerichtsbibliothek gelandet. Hier bin ich so ziemlich Mädchen für alles wobei ein nicht unerheblicher Anteil auf der Katalogisierung liegt. Die Arbeit hier ist sehr abwechslungsreich und macht Spaß.


    Was ich daraus gelernt habe: Die Arbeit in diesen drei Bibliotheken war überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Ich könnte nicht mal sagen in der ÖB wäre es anspruchsvoller oder vielseitiger oder schöner als in der WB oder umgekehrt. Es ist einfach immer "anders" und jeder Wechsel war eine Herausforderung und ich habe an jeder Stelle wahnsinnig viel dazu gelernt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass "meine" zwei WBs beide eher klein waren. Daher wurde ich in mehreren Aufgabenbereichen eingesetzt und musste nie tagein tagaus den gleichen Handgriff machen. In größeren Bibliotheken kann es Dir durchaus passieren, dass Du einen eng abgesteckten Aufgabenbereich hast und das ist nicht jedermanns Sache. Aber das kann Dir unabhängig ob ÖB oder WB passieren. Wenn Du also Abwechslung und Herausforderungen magst, würde ich mich nach einer kleinen Bibliothek umschauen.


    Ansonsten habe ich das Gefühl, dass einfach in einer WB mehr "Regelwissen" z.B. RAK wichtig ist und in der ÖB z.B. eher Kreativität z.B. für Veranstaltungen und Werbung. Außerdem ist natürlich das Klientel ein ganz anderes. Mit Studenten und Profs musst Du ganz anders umgehen als mit Rentnern und Kindern beispielsweise. Ich würde Dir auch auf jeden Fall zu einem Praktikum raten, bevor Du "überstürzt" wechselst. Eine feste Stelle ist in unserer Branche ein seltenes und kostbares Gut. Ich würde an Deiner Stelle nur dann wechseln, wenn Du Dich wirklich in Deiner jetzigen Bib nicht wohl fühlst oder unzufrieden bist.


    Zu Teilzeitkräften: Also nach meinen Erfahrungen gibt es da auch in WBs sehr viele. Mehr als 50% meiner ehemaligen und jetzigen Kollegen sind Teilzeitkräfte.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • @Jana: Keine Ahnung, ist halt so XD Wir müssen zwischen 6 und 20 Uhr irgendwann unsere 8,15h schaffen und gut ist. Zu den eingeteilten Schalterschichten müssen wir da sein und wie wir die restlichen Stunden aufteilen ist und quasi überlassen.


    Mal so ein Tag von mir mit Schalter als Beispiel:


    - zwischen 7 und 7.30 Uhr einstechen (hallo Münchner U-Bahn)
    - bis 9 Uhr Bücher absignieren/Bücher einstellen/Post/Die+Do Mahnungen, wenn Kolleginnen nicht da
    - kurz nach neun den jeweiligen Schalter anmelden (fällt bei späteren Schichten natürlich weg)
    - Frühstückspause von ner viertel Stunde
    - 2 1/2 Stunden Ausleihe/Rückgabe/Zulassung
    - halbe Stunde Mittag
    - Bücher absignieren/einstellen
    - 16 Uhr Feierabend


    Das ist so 80% mein Alltag. Und wie gesagt, zum Schalterdienst müssen wir da sein, den Rest können wir uns selber legen, solang wir nicht unter vier oder über zehn Stunden am Tag kommen.


    Oh, und ja, die Kollegen kommen auch, wenn die Ortsleihe schon ne halbe Stunde geöffnet hat o_O Ist ja auch kein Problem, wenn alle drei Schalter besetzt sind.


    Ansonsten schließ ich mich Susi an, war und ist bei mir genauso. Es kommt halt in großen WBs wie auch ÖBs ganz auf die Abteilung an. Wobei es wahrscheinlich grad in WBs noch eher Abteilungen gibt, die komplett "kundenfrei" sind, wie bei uns z.B. die Erwerbung und Katalogisierung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss, dass es wohl vielen anders geht, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man auch in einer kleinen Bibliothek nur wenige Arbeitsgebiete hat. Das ist letztendlich eine Sache der Organisation.
    Zu den unbefristete Stelle muss ich doch Dementi einlegen: wenn du nicht glücklich bist, ist ein unbefristeter Vertag nix wert. Nur weil du befristet angestellt bist oder deine Übernahme nach der Ausbildung ablehnst oder du sogar mal eine Zeitlang arbeitslos bist, bedeutet das noch lange nicht dass das dein Ticket zu HartzIV ist. Nein! Du musst auf deiner Stellensuche nur zwei Dinge sein: flexibel und ausdauernd.
    ich mag in diesen Dingen gen Strom schwimmen und arg idealistisch sein, aber ich denke das persönliche Glück kommt vor allem anderen. Und ich mags ja nicht gerne wiederholem, aber ich habe meine Stelle in D vom Ausland hergekriegt, bin drei Tage nach meinem Abschluss für eine befristete Stelle hierher gezogen und hab mittlerweile einen unbefristete Vertrag angeboten gekriegt. Und ich bin sicher, dass ich dafür nicht gezaubert habe;-)

  • Oh Gott, ich weiß garnicht wo ich anfangen soll :eek: Erstmal VIELEN DANK für die vielen Antworten, habe ich garnicht mit sovielen gerechnet und jede hilft mir ein bisschen weiter ;D


    Also ich sehe schon, es ist wie ich es mir gedacht habe: Viele Dinge unterscheiden sich von Bibliothek zu Bibliothek, ich merke das auch immer im Gespräch mit Mitazubis bei mir und hier erst recht :)


    Ich werde auf jeden Fall das halbe Jahr befristete Übernahme machen, schon allein aus dem Grund, dass ich da evtl. mehr Chancen habe. Außerdem ändert sich vllt auch meine jetztige Einstellung zu meiner Bibliothek, da ich wenn dann "nur" eine 30 Std.-Stelle bekomme. Allerdings würde ich die unbefristete Stelle erst ausschlagen, wenn ich was anderes gefunden habe. Auf der anderen Seite wäre genau dieses Verhalten unfair, schließlich würde ich Stelle nur zur Not annehmen, was zur Folge hätte, dass bei der nächsten freien Stelle sofort verschwinden würde, ist ja nicht der Zweck eines solchen Vertrages....Die Frage mit der Teilzeit habe ich auch gestellt, weil ich diese Stelle eher bevorzuge als Vollzeit :) Und gerade der Fakto "Gleitzeit" ist für mich ein wichtiges Thema. Bei mir gibt es das leider nicht, sodass ich immer erst um halb 8 abends nachhause komme. Ich möchste einfach auch Erfahrungen sammeln und herausfinden, was es alles gibt so wie bei Susi ;D Und herausfinden, was mir am meisten liegt. Eine Springer-Funktion an der Ausleihe oder auch Ausleihe generell kann ich mir trotzdem vorstellen. Mit den Kunden komme ich klar, ich merke nur immer, dass mir 3 Tage 2 1/2 stündige Ausleihe (manchmal auch 5 Tage, je nach Samstagdienst und Springer- funktion) mir auf die nerven geh und ich gegen Ende der Schicht den Benutzern kaum er in die Augen gucken kann, warum auch immer. Hin und wieder würde ich aber vertragen :) Natürlich ist das Leben kein Wumschkonzert und wenn mir eine Stelle gegeben wird, würde ich die nehmen, egal wo ich das am Ende lande. Ich finde eure Berichte echt interessant, das hat mir verdammt nochmal weitergeholfen :blume: Ob mir wenige Aufgaben oder viele liegen...ich bin ein bequemer Mensch und habe im moment viele Tätigkeitsfelder gleichzeitig (wird auch nach der Ausbildung hier auch so sein) und würde gerne mal die andere Variante kennenlernen, vllt passt das mehr zu mir, ich würde mich aber auch vom neuen Arbeitgeber überraschen lassen. Ich bin auch dabei ein 4-wöchiges Praktikum ende des Jahren in der UB Frankfurt durchzusetzen, das Problem ist nur dass das mein Chef machen muss und der hat viel um die Ohren...nja, vllt wird das nochwas ;D


    Ich mag meine Bibliothek, kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, Jahre hier zu arbeiten, weil es doch einpaar Sachen gibt, die micht dauerhaft stören. Und ich denke eine unbefristete Stelle sollte man nur nehmen, wenn man sich wirklich vorstellen kann hier zu bleiben, aber ich habe ja noch ein bisschen Bedenkzeit. Das Thema spukt mir schon eine Weile im Kopf rum und lieber früher damit beschäftigt als zu spät :daumen2:


    Ich kann mir auch ganz gut vorstellen, dass es da Vorbehalte gibt..aber ich werde auf jeden Fall mein bestes geben und mich bewerben was das Zeug hält. Ich möchste gerne nach Frankfurt a. M. ziehen, und gerade dort gibt es viele WBs und die DNB, von daher müsste es machbar sein ;)

    • Offizieller Beitrag

    Allerdings würde ich die unbefristete Stelle erst ausschlagen, wenn ich was anderes gefunden habe. Auf der anderen Seite wäre genau dieses Verhalten unfair, schließlich würde ich Stelle nur zur Not annehmen, was zur Folge hätte, dass bei der nächsten freien Stelle sofort verschwinden würde, ist ja nicht der Zweck eines solchen Vertrages.


    Das kann dir egal sein. Du darfst das machen - vllt nicht die feine Art, aber es ist dein gutes Recht und überhaupt machen das viele Leute.



    Die Frage mit der Teilzeit habe ich auch gestellt, weil ich diese Stelle eher bevorzuge als Vollzeit :)


    Hast du das schon mal finanziell durchgerechnet? Die Teilzeitstellen sind Halbtagsstellen, da verdienst du jetzt nach Gehaltsklasse und Stufe zwischen 600 - 800 Euro netto. Damit lebt sich gerade in FFM nicht wirklich gut.


    Eine Springer-Funktion an der Ausleihe oder auch Ausleihe generell kann ich mir trotzdem vorstellen. Mit den Kunden komme ich klar, ich merke nur immer, dass mir 3 Tage 2 1/2 stündige Ausleihe (manchmal auch 5 Tage, je nach Samstagdienst und Springer- funktion) mir auf die nerven geh und ich gegen Ende der Schicht den Benutzern kaum er in die Augen gucken kann, warum auch immer.


    Dann würde ich mir aber definitiv eine ruhige, kleine BIbliothek suchen oder eine Stelle im Hintergrund, die nur Ausleihe in kleinen Anteil hat. Ich arbeite auch in der einer WB und ich habe 3 Stunden Schichten (nahezu täglich) in der Ausleihe. Auch die anderen Kollegen haben 2 - 3 Stunden Schichten.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Allerdings würde ich die unbefristete Stelle erst ausschlagen, wenn ich was anderes gefunden habe. Auf der anderen Seite wäre genau dieses Verhalten unfair, schließlich würde ich Stelle nur zur Not annehmen, was zur Folge hätte, dass bei der nächsten freien Stelle sofort verschwinden würde, ist ja nicht der Zweck eines solchen Vertrages


    So habe ich auch lange gedacht - Bringt Dir aber nichts! Die anderen nehmen da auch keine Rücksicht und in der Beziehung ist sich jeder selbst der nächste. Oder wie es die Prinzen mal formuliert haben: "Du musst ein Schwein sein in dieser Welt" zumindest manchmal. Manchmal muss man ganz eigennützig nur an sich denken!


    Ich habe jetzt zwar auch eine unbefristete Stelle, aber ob ich hier zeit meines Lebens bleiben werde - keine Ahnung. Kann ich jetzt echt nicht sagen. Aber der innere Druck "ich muss bis da und dahin was anderes gefunden haben" ist weg. Es kann Dir keiner verbieten den Arbeitgeber zu wechseln. Und auch ein schlechtes Gewissen wäre hier vollkommen fehl am Platz. Das sind einfach Deine Rechte als Arbeitnehmer und hat nichts mit fehlender Fairness zu tun.

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    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



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    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • So jetzt sag ich auch mal was dazu:-) also ich hab meine Ausbildung in einer größeren Stadtbibliothek (ca. 500 000 ME) gemacht und nun vor 4 Wochen angefangen in einer kleinen Hochschulbibliothek (ca. 50 000 ME) zu arbeiten. Und ich muss feststellen die Unterschiede sind schon sehr groß ich denke es ist auch Typsache ob man mit viel Troubel zurechtkommt oder eben nicht. Ich persönlich denke aber die Umstellung müsste für jede/n "machbar" sein.
    Bei meinem VG in der Hochschulbib. gab es keinerlei Vorbehalte darüber das ich meine Ausbildung in einer Stadtbib. gemacht hab. Es kamen auch keine Fragen mit den Unterschieden zwischen ÖB und WB. Die Personen im Vorstellungsgespräch fanden es eher interessant und haben mich letztendlich über die Stadtbib ausgefragt:-)
    Das man als ÖBler schlechtere Chancen hat in eine WB zukommen und umgekehrt glaub ich persönlich nicht den ich hatte auch ein Termin zu einem VG in einer großen UB. Vllt. sind die Chefs mittlerweile ÖBlern in WBs aufgeschlossener oder ich hatte einfach Glück;-)


    Abschließend will ich noch sagen das ich froh bin über meinen Entschluss in eine WB zu gehen da ich sehr viel neues gelernt hab

  • @ befami Nach jetzigen Stand ziehe ich zusammen mit meinem Freund nach Frankfurt, der mit abgeschlossenen Studium natürlich den Hauptverdiener mimt :D Falls des aus welchen Gründen nicht klappt, würde ich natürlich eine Ganztagsstelle vorziehen. Einige Mitazubis haben allerdings eine Wohnung im FM, zwischen 300-400 Euro teuer, aber anscheinend geht das, wenn zB. die Fahrtkosten durch kurze Anfahrt oder Jobticket niedrig sind. Werde ich aber spätestens dann auch mitbekommen :) Ansonsten bewerbe ich mich was das Zeug hält und mit ein bisschen Glück kann ich vllt auch zwischen mehreren Zusagen wählen, dann hätten die mit den kleineren Ausleiheanteil einen klaren Vorsprung!


    Ansonsten...werde ich ja sehen was mit der unbefristeten Stelle ist. Und notfalls werde ich es so machen, dass ich sie für kurze Zeit in Anspruch nehme, bis ich was anderen gefunden habe. Ich freue mich schon auf übernächste Woche, das Praktikum in der FH, das wird bestimmt interessant ;)


    Mir ist was aufgefallen bei den Stellenangeboten hier, zum Thema "Benachteilung ÖB/WB in der Bewerbung"


    Zitat:"Voraussetzungen:
    gute Regelwerkskenntnisse (RAK-WB) und Erfahrungen in der Katalogisierung
    und Erwerbung mit PICA (CBS, ACQ)"


    In gewisserweise sind das Kenntnisse, die ich eben nicht habe. Wir arbeiten eher nach unserem "eigenen" Regelwerk, das RAK steht zwar bei uns, aber wirklich daran gehalten wird sich nicht immer,jeder so nachdem was er so denkt und gerlernt habe ich das eher nebenbei in der Schule und im Einzelunterricht... und PICA - hatte ich noch nie was damit zutun, CBS und ACQ sagt mir garnichts. Das wären so Sachen, die ich mit Lernmotivation auf jeden Fall nachlernen würde, ich glaube da kommts auch drauf an, ob die Bibliothek das versteht und das durchgehen lässt oder gleich jemanden "Erfahrenden" sucht oder? Wie gesagt, kleine Bibliothek, wäre fies wenn ich wegen fehlender Aufgaben (Fernleihe habe ich zB. auch nicht) keine Chance habe...hat das auch jemand mit Erfahrungen gemacht?

  • Ich hab gestern erst zu einer Freundin aus der IuD gemeint: Du musst nur überzeugend sein, dass du motiviert bist, zu lernen und dich mit neuem auseinander zu setzen und aufrichtig sagen, dass du es halt nichts kannst, aber darin kein Problem siehst.


    Ich kannte zB die Sortierung hier überhaupt nicht, hatte an sich auch keine Ahnung von der Bibliothek etc. Hab einfach stattdessen gefragt, nach was hier geordnet wird und damit mein Interesse bekundet. Immer freundlich und ehrlich sein und lächeln ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kann mich Lala nur anschließen! Offenheit für Neues und die Bereitschaft zu lernen sind sehr wichtig.


    An meiner früheren UB haben die mich ja auch für die Fernleihe genommen, obwohl ich davon null Ahnung hatte - Ich wusste nicht mal so richtig was das ist. Und ich hatte auch mit einer ganz anderen Systematik und Bibliothekssoftware gearbeitet.


    Auch bei meiner jetzigen Stelle war als Voraussetzung Kenntnisse in RAK-WB angegeben. Ich habe denen klar gesagt, dass ich seit der Ausbildung nicht mehr katalogisiert hatte und es da in meiner ÖB auch nicht so genau auf jede kleinste RAK-Regel ankam. Auch hier gab es wieder eine komplett fremde Bibliothekssoftware und Systematik. Und ich habe die Stelle trotztdem bekommen. Es kommt halt auch immer ein bisschen drauf an, wieviel Glück Du zwecks Konkurrenz hast...

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Ich arbeite ja jetzt auch in Bayern, habe die Ausbildung in Rheinland-Pfalz gemacht. In RLP habe ich mit Aleph gearbeitet. In Regensburg (meine aktuelle Stelle) arbeite ich mit SISSIS. Ich habe aber trotz der nicht vorhandenen SISSIS-Kenntnisse die Stelle bekommen.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Ich finde SISIS auch nicht schwer. Habe mich relativ schnell zurecht gefunden. War aber nicht die F-Tasten gewöhnt. In Kaiserslautern haben wir immer die entsprechenden Register mit der Maus geöffnet.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)