Buchhändlerin als FaMI?

  • Hallo ihr Lieben, :D


    ich hab da mal eine kurze Frage. Ich arbeite in einer Bibliothek am Rand von Berlin und mein Arbeitsvertrag läuft im Februar nächsten Jahres aus. Nun möchte ich schon langsam beginnen mich zu bewerben. Ich möchte gern weiterhin in Berlin bzw. der Berliner Umgebung arbeiten. Da ja die Stellenangebote im FaMI-Bereich hier recht dünn angesiedelt sind, dachte ich mir ich könnte es ja auch als Buchhändlerin versuchen.


    Nun meine Frage: Kann ich als gelernte FaMI (Fachrichtung Bibliothek) auch als Buchhändlerin anfangen?


    Ich bin da etwas unsicher, da ich eine Freundin habe, die gelernte Buchhändlerin ist und sehr auf ihre gute Ausbildung pocht und meint, dass das ja etwas ganz anderes ist.


    Kann mir da jemand weiterhelfen? :verwirrt:

  • Ich glaube nicht, dass du da eine Chance hast. Es ist wirklich eine ganz andere Ausbildung. Ein Buchhändler ist ein Verkäufer, das ist ein FaMI ganz und gar nicht. Wir hatten in der Berufsschulklasse auch eine Umschülerin, die vorher Buchhändlerin gelernt hat. Wenn das so ähnlich wäre, hätte sie ja nicht umschulen brauchen.

    "Der Tod verkörpert nicht das Gegenteil des Lebens, sondern ist ein Bestandteil desselben."


    (Haruki Murakami, Naokos Lächeln)

  • Ich würde dir da auch nicht zu raten. Ich persönlich denke, dass du keine Chancen hast. In meiner Ausbildungsbibliothek (UB) arbeitet eine Buchhändlerin. Aber das sind die Ausnahmen.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Hey Kristin ;)


    Ich denke auch, dass du da keine Chance hast, ich habs bereits versucht, aber die sagen auch immer das es ne völlig andere Ausbildung ist. Ist halt eher kaufmännisch.


    Sei froh, dass du noch bis Februar hast, wir hier in Berlin sind alle ab 18.8 arbeitslos ;(

  • Favole: Seid ihr dann mit der Ausbildung fertig? In manchen Tarifverträge muss man doch befristet ein Jahr übernommen werden. Das ist m.E. im TV-L so.

    "The doors of wisdom are never shut."

    “Let your bookcases and your shelves be your gardens and your pleasure-grounds. Pluck the fruit that grows therein, gather the roses, the spices, and the myrrh.” - Judah Ibn Tibbon

  • @sally: Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe, als ich letztes Jahr mit der Ausbildung fertig geworden bin, auch beim Personalrat meiner Ausbildungsbibliothek nachgefragt, ob die Uni meinen Mitazubi und mich ein halbes Jahr oder sogar ein Jahr übernehmen muss. Das sind alles Kann-Regelungen. Jeder Personalrat muss das mit dem Arbeitgeber (z.B.: Stadt oder Uni) verhandeln, wie lange die Azubis übernommen werden müssen.
    lg Eve1992

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Naja, für mich ist das grad kein Thema, da ich bereits seit einigen Jahren ausgelernt habe. Ich habe nur gehört, dass die jetzigen Azubis meines Ausbildungsbetriebs nach TV-L ein Jahr übernommen werden müssen. Zu meiner Zeit waren es zwei Jahre, aber auch nur deshalb weil ausgelernte Azubis eines anderen Fachgebiets der Uni nicht so lange übernommen werden sollten, da viele durch Praktika woanders unterkamen. Da war also quasi irgendwo Geld übrig, was unserer Übernahme zugute kam.


    @ favole: die Stellenlage in Berlin ist in der Tat nicht gerade berauschend

    "The doors of wisdom are never shut."

    “Let your bookcases and your shelves be your gardens and your pleasure-grounds. Pluck the fruit that grows therein, gather the roses, the spices, and the myrrh.” - Judah Ibn Tibbon

  • Na ja, es ist im Tarifvertrag schon vorgeschrieben, dass Azubis übernommen werden müssen, aber jetzt kommt der Witz: außer es sprechen betriebliche Gründe dagegen. Und natürlich sprechen immer betriebliche Gründe dagegen.

    "Der Tod verkörpert nicht das Gegenteil des Lebens, sondern ist ein Bestandteil desselben."


    (Haruki Murakami, Naokos Lächeln)

  • Ich halte das auch für schwierig. Zumal die Jobs für Buchhändler auch nicht gerade auf der Straße liegen. sieh mal ins Börsenblatt oder unter http://www.boersenblatt.net. Grundsätzlich gibt es schon Schnittstellen und wenn Du Dich auf dem Buchmarkt gut auskennst und auch beraten könntest, wäre das schon mal nicht so schlecht. In Warenwirtschaft und Bestellsysteme kann man sich einarbeiten. In vielen großen Buchhandlungen ist auch die Beratung nicht mehr vordergründig. Trotzdem ist eine Kenntnis des Marktes wichtig! Der kaufmännische Teil der Buchhandelsarbeit wird dank Warenwirtschaft und Zentraleinkauf (zumindest bei den Ketten) immer weniger. Der einzelne Buchhändler muss seltener mit Verlagen und Vertretern Konditionen aushandeln. Viele Buchhandlungen sparen auch an Fachpersonal und stellen für einfache Tätigkeiten ungelernte Kräfte ein... Aber willst Du das als FAMI wirklich? Dann ist die Bezahlung auch als ungelernte Kraft...

    Diskutiere niemals mit Idioten,
    sie ziehen Dich auf ihr Niveau
    und schlagen Dich dort mit Erfahrung.

  • Favole: Man bleibt auch irgendwann an der Stadt kleben, wenn man seine Ausbildungszeit und einige Jahre hier verbracht hat. Das Problem hat man allerdings auch woanders, dass man seinen Freundeskreis aufgebaut hat, sich eingelebt hat und nicht einfach so bereit ist, wegen einer Stelle in irgendein kleines Kaff zu ziehen, wo man kaum Freizeitmöglichkeiten hat und nochmal von vorne anfangen muss.

    "The doors of wisdom are never shut."

    “Let your bookcases and your shelves be your gardens and your pleasure-grounds. Pluck the fruit that grows therein, gather the roses, the spices, and the myrrh.” - Judah Ibn Tibbon

  • Da meine erste Berufsausbildung Buchhändlerin ist (1991-93) und ich 10 Jahre in diesem Beruf gearbeitet habe, möchte ich dies auch kurz kommentieren. Es sind in der Tat komplett verschiedene Ausbildungen. Als FaMI kannst Du als "normale" Angestellte in einer anderen Tarifgruppe als die gelernten Buchhändler natürlich in einer Buchhandlung arbeiten. Aber eben nicht als Fachkraft. Es gibt keine wirklichen paralellen zum FaMI, auch wenn man denkt: Erschließung, Vermittlung von Literatur höre sich plausibel an - vergiß es.
    Ich kenne die Geschichte anders herum: früher konnte man als Buchhändlerin quereinsteigermäßig in die Assistentenposition kommen - vorbei! Ich mußte auch (damals gab`s keine FaMIs in S-H) die Assistentenausbildung komplett durchlaufen - zum Glück, denn als Buchhändlerin hätte ich "verloren" - es sind eben komplett unterschiedliche Tätigkeitsfelder. Aber gute Ergänzungen.
    Vielleicht machst Du beide Berufsausbildungen? Dann kriegst Du auch schnell mit, was Dir besser liegt u. in welchem Bereich Du lieber arbeiten möchtest.
    Als Buchhändlerin hast Du zugleich auch den Einzelhandelskaufmann in der Tasche u. der ist schon flexibler.