Unterschied FAMI - Bibliothekar

    • Offizieller Beitrag

    Hab mal ein Praktikum in den HöB gemacht...
    Da herrscht dieses Hierarchiedenken auch.. FaMIs = Ausleihe Rest = Bibliothekare... -__-
    Aber um einen Einblick zu bekommen, wie der Auskunftsdienst abläuft durfte ich auch einen Tag mit dem Leiter der Bib an die Auskunft.
    Er hat mir Übungsaufgaben gestellt. Aufgaben, die ich pipieinfach fand, da ich die in meinem Betrieb im Rahmen meiner Ausbildung schon erledigt hatte...
    Er war sehr erstaunt darüber. XD
    Aber das waren einfache Google-Recherchen. ô.o
    Das Hierarchiedenken war dort Konflikt pur. Die FaMIs hatten ihren großen Arbeitsplatz... Und die Bibliothekare waren eine Etage höher in den Büros...
    Fand ich schon schlimm. Aber ich hab gehört, dass das leider immer noch sehr verbreitet ist. X(
    In meiner Bib ist das aber anders. Wir geben Auskünfte, so gut wir können und wenn wir das net schaffen, weil es unser Wissen übersteigt, geben wir das an die Bibliothekare weiter.

  • so wie bei Bella ist es in meiner BIB auch ... wenn ich nicht weiter weiß, einfach Bibliothekarin holen und fertig. ist mir auch nicht unangenehm, mal "da kann ich ihnen leider keine Auskunft geben, einen kleinen Moment ich hole schnell meine Kollegin" zu sagen ...

    des Lebensweltenwasserlauf geht mehr bergab, als bergauf ...

    • Offizieller Beitrag

    so wie bei Bella ist es in meiner BIB auch ... wenn ich nicht weiter weiß, einfach Bibliothekarin holen und fertig. ist mir auch nicht unangenehm, mal "da kann ich ihnen leider keine Auskunft geben, einen kleinen Moment ich hole schnell meine Kollegin" zu sagen ...

    Das darf einem auch gar nicht unangenehm sein. Auch wir FaMIs sind schließlich nur Menschen. ;)


    @ medusa: Wow. Das ist dann ja echt super von deiner Chefin. :) Finde ich gute, ihre Einstellung.

    • Offizieller Beitrag

    ...außerdem müssen wir ja auch nicht alles wissen, sondern nur wo es steht *g*

    Und wenn ihr mich sucht: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls ihr mich sucht....^^



    • Offizieller Beitrag

    :eek: :eek: :eek: uuuui!Klar haben wir auch inhaltliche Fragen bzw. Leute wollen eine spezielle Beratung aber meistens kennt man seinen Bestand ja sehr gut (natürlich je nach Größe der Bib) aber wenn es Bereiche betrifft in denen man sich nicht so gut auskennt gibt es ja noch Mittel und wege trotzdem an die gewünschten Infos zu kommen...das meinte ich damit :)

    Und wenn ihr mich sucht: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls ihr mich sucht....^^



    • Offizieller Beitrag

    *smile* Klar, hatte schon verstanden, wie du das meintestt. ;)
    Aber es erinnerte mich an den Fall mit dem Mathebuch... Man fragte mich, ob das leicht verständlich geschrieben sei und ob die Formeln darin einfach zu verstehen sind. ô.o Ich bin absolut matheschwach und hab dann einfach geantwortet, dass das im Auge des Betrachters liegt, aber das Buch sehr beliebt ist.
    Damit gab er sich (ein Glück) zufrieden.

    • Offizieller Beitrag

    :D ist ja ähnlich wie bei Sprachkursen, da empfehlen wir meistens mehrere zu probieren, weil ja jeder Kurs anders aufgebaut ist und jeder eine andere Lernmethode hat...und die Statistik freut sich auch ein bischen *g*

    Und wenn ihr mich sucht: Ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf. Genauer gesagt, auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik. Gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie. Also nur, falls ihr mich sucht....^^



  • Hallo zusammen,


    also ich habe meine FAMI Ausbildung in einer ÖB gemacht und studiere jetzt BIB an einer FH. Ich bin momentan im Praxissemester in einer großen WB und habe in WBs/ÖBs gearbeitet Also ich kenne mich einigermaßen aus.


    Hierarchien ÖB:


    In öffentlichen Bibliotheken stehen ganz unten die ungelernten. In der Mitte kommen die FAMIs, die die Ausleihe betreiben, Medien bearbeiten und Benutzer in bestimmten Bereichen beraten, bspw. auch Zweigstellen. Oben stehen die ehemaligen Dipl. Bibliothekare bzw. Bachelors. Sie machen den Auskunftsdienst, Öffentlichkeitsarbeit, Fachreferate, Zweigstellenleitung.


    Das Hierarchieproblem ist auch ein Problem unserer digitalen Zeit. Da im vgl. zu früher heute viele Anfragen im Auskunftsdienst wegfallen und das Monopol der Bibliotheken auf Wissen in bestimmten Bereichen weggefallen ist, auch nicht mehr wirklich katalogisiert wird, fragt sich der Dipl. Bibl. was er eigentlich noch machen soll. Es bleiben eigentlich nur o.g. Berieche. Und jetzt kommen diese neuen FAMis daher und wollen in die Kernbereiche der eigenen Arbeit vordringen, das ganze ohne Studium, mit geringerem Gehalt. Die Reaktion der Bibliothekarin hier im Thread ist nur eins: Selbstschutz. Sie hat Angst, verdrängt zu werden. Wie kann man dem Begegnen? In dem die Profile der Berufsbilder FAMI und Bibliothekar klarer geschärft werden. Ich setze zum Beispiel den Schwerpunkt in meinem Studium klar auf IT und Marketing Veranstaltungsarbeit. Damit grenze ich mich von FAMIs ab. Ich hätte auch kein Problem einen FAMI Auskunftsdienst machen zu lassen, weil ich weiß, was ich kann.


    Zu den Hierarchien in WBs


    In WBs haben wir auf der unteren Ebene angelernte Kräfte. In der mittleren Ebene (Mittlerer Dienst) FAMIs. Sie leihen aus, beantworten Fragen zur Ausleihe, helfen bei der Fernleihe mit und führen technische Arbeiten durch. Das wars.


    Im gehobenen Dienst sind die dipl. Bibl. und Bachelors zu finden. Sie katalogisieren, machen den Informationsdienst (allgemeine Auskunft), sind an Projekten beteiligt und leiten einzelne Abteilungen wie bspw. die Katalogisierung.


    Im höheren Dienst sind die Uni-Absolventen (im Gegensatz zu den FH-Leuten) zu finden. Sie haben ein abgeschlossenes Studium in einem Universitätsfach und nicht selten promoviert. Anschließend haben sie das Bibliotheksreferendariat abgeleistet (2 jährige Ausbildung). Sie leiten größere Abteilungen, machen Fachreferat, geben spezielle Auskunft zu ihrem Sachgebiet, koordinieren die Informationsbeschaffung (Datenbanken, Nachschlagewerke, etc) in ihrem Sachgebiet und machen PR, Ausstellungen etc.


    Wo kann sich nun der FAMI abgrenzen? Ich will mal einige gängige Vorurteile bemühen, die leider oft genug zutreffen. Wer an der FH Bibliothekswesen studiert, hat meist keine Lust auf Mathe/IT im Studium. Die Fachreferenten an den WBs kennen sich meist auch nicht so gut mit der Technik aus, das sind meist Geisteswissenschaftler. Hier ist eine Lücke. Eine Möglichkeit als FAMI ist es auch, in einer kleinen Bibliothek zu arbeiten, und dort Aufgaben zu übernehmen.


    Ansonsten: Jeder ist sich selbst der nächste. Die Bibls. werden es nicht zulassen, dass die FAMIS ihnen die Butter vom Brot nehmen. Ebensowenig werden (Bibliothekswiss.)Master Studenten in den höheren Dienst eingestellt. Das hat eigentlich nichts mit Hierarchie zu tun sondern: Wenn ich den (FAMI, Dipl. Bibl., BA, MA ohne UNI Diplom) das machen lasse, werte ich meine eigene Qualifikation ja damit ab, ich habe ja FAMI, Dipl. Bibl. BA, MA, Magister, Dr. etc). Es ist ja in manchen Bibliotheken auch so, dass Leute ohne Ausbildung FAMI Tätigkeiten machen. Find ich nicht gut. Da kommen wir zum wahren Feind, den Ehrenamtlichen. Muttis/Omas mit Tagesfreizeit die uns die Jobs wegnehmen. Pfui Teufel, die müssen wir bekämpfen!


    ;)

    Ausbildung FAMI 2003-2006 an der HGS in Calw u. d. Stadtbibliothek Böblingen


    Studium Bibliotheks- und Informationsmanangement an der HdM-Stuttgart
    Praxiserfahrungen an WBs, ÖBs und Spezialbibliotheken.


    Leitung der Bibliothek der Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen (50%)


    Stv. Leitung der Stadtbücherei Brackenheim als Kinder- und Jugendbibliothekar (50%)


    Ausbildereignung nach AEVO


    Bei Fragen einfach mailen

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  • Hallo Befami,


    Fachreferat=Erwerbung (s. meinen 1. Text)


    Erwerbung: ÖB ganz klar die Bibls., BAs. Die FAMis nur unter bestimmten Voraussetzungen, wie bspw. Zweigstellen oder in kleinen Bibliotheken.
    Erwerbung WB: Hier der entsprechende Fachreferent. BAs und dipl. Bibls nicht. Dipl. Bibls. und BAs katalogisieren. FAMIS machen das technische.


    Zeitschriftenverwaltung:
    ÖB: Lektoriert vom Dipl. Bibl., Verwaltung FAMIS
    WB: Der jeweilige Fachreferent. Die Katalogisierung erledigen Dipl. Bibls. und BAs. Technisch kümmerns sich FAMIs drum.


    Ist sehr pauschal das Ganze, aber im Grunde meine Erfahrung.


    Grüße,


    Sev

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    • Offizieller Beitrag

    Was ist für dich "technisch"
    Und ich meinte in der Erwerbung der rein technische Vorgang vom Bestellen bspw in der Zeitschriftenverwaltung die Zeitschriftaboverwaltung etc und nicht auswählen von Zeitschriften bspw Monographien.
    In unserer Zeitschriftenabteilung katalgosieren die Studieten und inventarisieren die Berufslehrleute und in der Erwerbung ist es gemischt, bspw dürften auch die FaMis kurzkatalogsieren (wird ja dann im Katalog "professionell" katalogsiert)

  • Halle Befami,


    hier würde ich auch wieder zwischen ÖB und WB unterscheiden.
    ÖB
    hier prüfen die FAMIs den Eingang, Rechnungen, Bestellen und "Katalogisieren" (d.h. Fremddatenübernahme), inventarisieren und legen aus.
    WB
    Famis inventarisieren, legen den Lokalsatz im System an, machen die Rück/Ablage bzw. Zeitschriftenauslage.
    Dipl. Bibls. und BAs bestellen,katalogisieren (i.d.R. auch Fremddatenübernahme) die oft umfangreichen und schwierigen tw. fremdsprachigen Zeitschriften. Für Fachauskünfte zu Zeitungen und tw. Zeitschriften sind sie Ansprechpartner.


    Was hier dann die FAMI-Tätigkeiten anbelangt: Das ist für mich technisch. Etiketten kleben und Stempeln und einen Lokalsatz anlegen, die Rechnung auf sachlich richtig prüfen, etc.


    Grüße,


    Sev


    Dann kommt es jeweils auf die Politik im Hause an.

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    • Offizieller Beitrag

    Hmm...ich bin der Meinung dass Famis auch in den WB Fremdatenübernahme machen sollten (so wurde es mir auch in meinem Ausbildungsbetrieb gelernt) Ich find es schade, wenn man als Fami in eine Ecke gedrängt wird und dann einfach nur das machen darf...das ist auch keine wirkliche Herausforderung. Aber ich kanns verstehen: Als studierter Bibliothekar möcht ihc mich auch nicht wegdrücken lassen (so wenig sich der FaMi drücken lassen sollte) Muss wohl indviduell bewertet werden.

  • Befami,


    ich gebe dir völlig Recht. Ich denke das ist, wie ich schon schrieb, ein grundsätzliches Problem. Die Bibliothekare mit der "alten" Ausbildung haben ja gewisse Dinge in ihrer AUsbildung, die heute notwendig sind, gar nicht gelernt (Ich sprach IT an und es geht über das Marketing bis in die PR und graphische Gestaltung hinein) Meine Meining ist dass man verschiedene Arbeitsbereiche wie Inventarisierung, Katalogisierung vollständig den FAMIs überlassen kann. Ein Bibl leitet die Abeteilung. Für diese Tätigkeiten (mit Fremddatenübernahme) bruacht man kein Studium Es gibt Werke, die sind schwierig zu katalogisieren, gerade Fremdsprachige Werke. Aber das kann der FAMI auch lernen. Und wenn nicht, gibt er es an den Bibl. weiter. Wichtig: Lieber sollte dann in der Berufsschule Regelwerke vernünftig gelernt und vermittelt werden. Das Problem ist, dass die FAMIs an der unteren Ebene stehen und deswegen keine Entscheidungsgewalt haben. Wenn ich mal eine Bibliothek leite, was ich vorhabe, ist es mein Ziel, diesen Hierarchiekrampf zu beseitigen und die Leute nach ihren Kompetenzen einzusetzen. Alles andere ist Quark und frustet alle Beteiligten.

    Ausbildung FAMI 2003-2006 an der HGS in Calw u. d. Stadtbibliothek Böblingen


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  • tja, aber wie du schon sagtest, es ist sehr pauschalisiert. nicht in allen bibliotheken ist das so, und selbst da kann es dann noch wieder unterschiede geben. wir sind eine kabinettbibliothek. meistens katalogisiert auch der jeweilige fami im team und bestellt auch, während die bibl die auswahl trifft und sytematisiert.

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Hi Mela,


    da hast du Recht. Es ist nicht in allen so. Gerade in kleinen Bibliotheken (ich vermute deine ist auch etwas kleiner wg. der Aufstellung) gibt es Nieschen. Aber ich hatte als Fami da einfach keine Lust zu suchen. Das Problem ist, denke ich, dass viele Famis darunter leiden, Aufgaben übertragen zu bekommen, die nicht ihrer Qualifikation entsprechen.

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  • naja, geht so von der größe. klar gibt es um einiges größere, aber wir haben auch ca. 146000 Medien und sind eine großstadtbibliothek.

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