Eignungstest zur FAMI-Bewerbung

  • Hallo liebe Forumsmitglieder!


    Ich geistere ja schon einige Zeit hier herum, weil ich bisher nur befristet bei einem Archiv angestellt bin, und zwar ohne eine Ausbildung und mich gerade deshalb für den FAMI interessiere.
    Ich habe mich jetzt erneut beworben und bin nach langem Warten auf eine Rückantwort zu einem schriftlichen "Eignungstest" als Vorbedingung zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen worden. Hat einer von Euch auch schonmal ein ähnliches Verfahren durchgemacht?
    Könnt Ihr Euch vorstellen, was hier geprüft werden könnte und wie ich mich darauf vorbereiten kann?


    In der Einladung steht z.B. , ich solle zu dem Termin einen Taschenrechner mitbringen. Ich habe keine Ahnung, was hier gerechnet werden soll. Im Archiv habe ich so ein Ding bisher nie benötigt und falls mal was zu rechnen war, dann waren das Abschätzungen, wie die Größe eines Bestandes in Regalmetern o.ä. ;)
    Nicht, daß ich Horror vor Mathe hätte - eher im Gegenteil, auch kann ich ganz gut Kopfrechnen, aber genau das ist es gerade, was mich verunsichert: Zu was sonst brauche ich im Archiv einen TR? Potenzen - Logaritmen - Wurzelziehen im Archiv?:verwirrt:


    Wie war das bei Euren Bewerbungen?
    Falls Ihr ähnliches erlebt hat oder sonst genauere Vorstellungen davon habt, wäre es schön, wenn Ihr mir ein paar Tips geben könntet.


    Viele Grüße vom Archifuchs

  • Hallo Archivfuchs!


    Also als ich mich damals beworben habe musste ich bei den meisten Stellen auch zum Einstellungstest. Das ist zwar ein paar Jahre her, aber ich hoffe ich kann dir trotzdem helfen.


    In den Tests ging es vordringlich um Allgemeinbildung in Politik, Geschichte usw., es gab Fragen wie: "Wer hat den Buchdruck erfunden?" u.ä.
    Ich denke sowas wirds bei dir dann auch, denn für Archiv Famis ist es ja auch wichtig zumindest Grundlagen der Allgemeinbildung zu beherrschen.
    Das Rechnen beschränkte sich bei meinen Tests auch auf einfachere Dinge. Den Dreisatz rechnen z.b. sowie Logik Fragen.
    Bei manchen Tests musste man auch noch ein kurzes Essay zu einem bestimmten Thema verfassen und in der Stadtbibliothek musste man einen Flyer entwerfen.


    Ich habe mich mit online Programmen u. ä. vorbereitet und bin damit ganz gut zurecht gekommen. (Die Auswertung war auch immer mindestens "gut")


    Also mach dir keine Sorgen, da werden sicherlich keine Logaritmen abgefragt. :blume:

  • Hallöchen Archifuchs!


    Ich habe damals, als ich eine Ausbildungsstelle gesucht habe, mehrere schriftliche Einstellungstests mitgemacht. Je nachdem, wie die Organisation war, waren die Tests extrem unterschiedlich.


    Ein Test war für mehrere Verwaltungsberufe ausgelegt, es wurden also Bewerber für viele verschiedene Berufe gleichzeitig getestet. Der Test ging damals 6 Stunden mit 3 Teilen (Deutsch, Mathematik und, wenn ich mich richtig erinnere, Allgemeinbildung). Der Test war eher wie mehrere Klassenarbeiten z.B. mit Schreiben nach Diktat, Texte auf Rechtschreibung prüfen und die mathematischen Aufgaben waren Bruchrechnung bzw. Berechnung von Steuern. Der dritte Teil waren dann Fragen zur Allgemeinbildung (kann sein, dass man auch einen kurzen Essay zu etwas schreiben sollte, aber das ist schon so lange her, dass ich's nicht mehr genau weiß). Taschenrechner durften wir damals nicht verwenden. Die mathematischen Aufgaben waren aber auch nicht so extrem anspruchsvoll.


    Ein anderer Einstellungstest den ich mitgemacht habe war fast wie ein Intelligenztest aufgebaut. Viele Ankreuz-Aufgaben, besonders Allgemeinbildung wurde abgefragt und am Schluss ein Frageteil mit Wissen über den Ort, bei dem man sich beworben hatte. Das ging sehr auf Zeit, weswegen ich davon ausgehe, dass sie auch die Belastbarkeit unter Zeitdruck mit prüfen wollten. Der Test ging auch ca. 4 Stunden.


    Der beste Einstellungstest, den ich mitgemacht hatte war vor allem auf das Fach bezogen. Wie lange der Test ging, kann ich leider nicht mehr sagen. Ist schon so lange her. Es wurden FAMI-Bewerber für Bibliothek und Archiv getestet, weil für Beides Azubis gesucht wurden. Der Test hatte auch einen allgemeinen Teil, dann ein paar Fragen zum Thema FAMI und einen Einschätzungsteil, wo man selbst gewichten sollte, welche Fähigkeiten für den Beruf relevant sind bzw. sein könnten (z.B. ob Präsentieren oder im Vordergrund stehen einen hohen Stellenwert für den Beruf haben oder wie wichtig Organisation ist usw.).


    Ich habe mich bei keinem der Einstellungstests vorbereitet, weil man sich nur sehr schwer vorbereiten kann. Was vielleicht hilft, ist ein gutes Allgemeinwissen. Etwas Bruchrechnung zu wiederholen schadet evtl. auch nicht. Ansonsten vielleicht das eine oder andere Wissen zum Beruf und Bewerbungsort. Aber der genaue Aufbau des Tests ist einfach unvorhersehbar.


    Käme bei dir eventuell auch die berufsbegleitende Ausbildung zum FAMI in Frage? In Potsdam wird das angeboten.


    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg! :daumen2:

  • Bei mir waren im Deutschteil auch mal Diktate dabei. Hol dir am besten einen Bewerbungstrainer bzw. Einstellungstesttrainer im Buchhandel. Damit kannst du dich optimal vorbereiten. Das ist nunmal für Ausbildungsstellen fast Standard: Bewerbung -> Einstellungstest -> Vorstellungsgespräch -> Annahme.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Hallo Archivfuchs,


    soweit ich das verstanden habe, geht es dir um die Vorbereitung auf einen Einstellungstest für die Ausbildung zum FaMI, Fachrichtung Archiv.


    Bei mir sind die Eindrücke noch relativ frisch - ich habe für das Ausbildungsjahr 2013 reichlich Einstellungstests absolviert, dabei auch im Bereich Archiv.


    Wie Julitschka schon geschrieben hat, unterscheidet sich der Einstellungstest je nach Betrieb. Manche Betriebe legen ganz berufsunspezifische Einstellungstests vor (wahrscheinlich weniger Aufwand), andere eher auf den Beruf zugeschnittene. So ist es bei mir durchaus vorgekommen, dass mich z. B. ein Betrieb für die FaMI-Ausbildungsstelle einfach einen allgemeinen kaufmännischen Test, einen Englischtest und ein Diktat hat schreiben lassen. Ein anderer Betrieb hatte dann wiederum ganz liebevoll auf das Archivwesen zugeschnittene Fragen, was ein Archiv für Aufgaben hat, welche Archive ich nennen kann und selbst Regalmeter durfte ich ausrechnen. :cool:


    Die meisten Tests, die mir untergekommen sind, waren aber eine Mischung aus allgemeinen und berufspezifischen Aufgaben. Deutschkenntnisse wurden auch sehr gerne geprüft, das ging vom Korrekturlesen von Wörtern oder Texten bis zum selbstständigen Verfassen eines Aufsatzes zu einem bestimmten Thema.


    Wie von Wirbelwind schon angesprochen: Vorbereiten kann man sich auf Einstellungstests auf jeden Fall!


    Für den Bereich Allgemeinwissen kann ich dir sogar einen Einstellungstesttrainer empfehlen: Hesse/Schrader "Testtraining 2000plus" (ISBN: 978-3-86668-394-5). Der Hesse-Schrader ist ein altbewährter Klotz Papier - 600 Seiten, mit vielen Fragen zum ankreuzen und die Lösungen im Anhang. Nicht von dem "2000" im Titel abschrecken lassen, er wird stets aktualisert. Inzwischen liegt auch eine CD-ROM bei, mit der man einen Teil der Tests im Buch auch auf dem PC machen kann. Damit kannst du dich gut auf die allgemeinen Fragen vorbereiten. Ich hatte selbst Fälle von Betrieben, die einfach Fragen aus diesem Trainer wortwörtlich in ihren Einstellungstest übernommen hatten.


    Die Aufforderung einen Taschenrechner mitzubringen war meistens das Zeichen dafür, dass über die Grundrechenarten hinaus Prozent- und Zinsaufgaben vorkamen. Generell sollte es aussreichen, wenn du den Mathematikstoff der 8. und 9. Realschulklasse beherrschst, d.h. Grundrechenarten, Dreisatz, Gleichungen, Prozent- und Zinsrechnung. Am besten, du rechnest dazu Übungsaufgaben aus Schulbüchern der genannten Klassen.


    Sich auf Aufgaben vorzubereiten, die Deutschkenntnisse (Textverständnis, Rechtschreibung, Wortschatz, Grammatik) erfordern, ist meines Erachtens am schwierigsten. Natürlich lassen sich vor allem im Internet Rechtschreib- und Grammatikübungen finden - aber um Aufsätze schreiben zu können, hilft meist nur eins: viel schreiben.


    Natürlich sollte man sich auch darüber im Klaren sein, warum man den Beruf machen will und was man selbst für Interessen, Stärken und Schwächen hat. - Solche Fragen kommen zugern auch schon vorab im Einstellungstest vor.


    Ich hoffe, dir damit einigermaßen weitergeholfen zu haben.


    Man muss ja auch noch sagen: Es kommt bei Bewerbungen dann auch auf das Rundumpaket an. Der/die beste im Einstellungstest zu sein, heißt nicht gleich, die Stelle in der Tasche zu haben. - Natürlich ist es nicht verkehrt, gute Ergebnisse zu erzielen, aber du darfst auch gerne mal etwas nicht wissen. ;) - Es mag ja auch Tests geben, die dich nicht auf die Lösung testen, sondern auf deinen Umgang mit Stresssituationen. :D


    Viele Grüße
    Nico

    „Man kommt auch immer noch früh genug zu spät.“ -Helmuth Plessner

  • Hallo!


    Vielen Dank für Eure Berichte und Tips!


    Teilweise müssen das wirklich richtige Torturen gewesen sein - 6 Stunden-Maraton!
    Mir hat man geschrieben, daß der Test 90 Minuten lang gehen würde und daß ich nach Auswertung und Beurteilung anschließend erfahren würde, ob ich zu dem bereits am darauffolgenden Tag(!) festgelegten ca. 30-minütigen Vorstellungsgespräch eingeladen werde.
    Wenn sie diese Tests so schnell auswerten wollen, dann kann ich mir eigentlich nur vorstellen, daß der größte Teil davon aus Multiple-choice-Fragen besteht. Außer gelegentlich zum Spaß bei einem Rätsel in einer Zeitschrift habe ich zwar damit überhaupt keine Erfahrung, aber ich denke, ich brauche mich trotzdem davon nicht verrückt machen zu lassen.


    Viele Grüße vom Archifuchs

  • Hallo Archivfuchs. Auswertung am selben Tag und das Ergebnis/Vorstellungsgespräch am nächsten Tag? Das nenne ich mal schnell!
    Ich gehe auch davon aus, dass man sich auf schnell zu korrigierende Fragen konzentrieren wird und wahrscheinlich nur eine begrenzte Anzahl an Bewerbern testet. Kann natürlich auch sein, dass es ein Test am PC ist (Online oder mit Hilfe von Software), wo die Auswertung automatisch erfolgt. Ich bin gespannt!
    Das heißt dann aber auch, dass Bewerber von weit weg 2 Tage einplanen mussten oder?

  • Julitschka


    Bei mir gings mal sogar noch schneller. Bei der SLUB wurde ich direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen und hatte dann davor einen "Überraschungstest". Der wurde dann auch gleich ausgewertet und ich hatte direkt danach (mit einer kleinen Pause) das eigentliche Vorstellungsgespräch.

  • Morli: Sowas hatte ich auch schon mal! War das bei dir auch wegen einer normalen Stelle? Bei mir war das damals so, dass Test und Gespräch hinterher als Ganzes ausgewertet wurden. Mich hat damals der "Überraschungstest" insofern geärgert, dass ich 8 Stunden Rückfahrt vor mir hatte (ich musste am nächsten Tag zur Arbeit und hatte schon Mühe, den Tag für das Gespräch frei zu bekommen) und der Termin durch den zusätzlichen Test doppelt so lange dauern sollte. Problem war damals für mich, dass es deswegen mit meinem letzten Zug knapp wurde. Entsprechend "entspannt" war ich dann auch. :rolleyes: Ich fand damals, dass man wenigstens eine grobe Zeitspanne hätte mitteilen können, z.B. "Gesprächsdauer ist ca. 2 Stunden" oder so. Aber gut, der Zeitdruck war wahrscheinlich auch Teil des Tests...



    Was mir dazu noch einfällt. Ich hatte für eine Ausbildungsstelle mal die Konstellation:
    Schriftlichen Bewerbertest. Einige Wochen später Vorstellungsgespräche. Vor den Gesprächen gab es dann noch einen praktischen Test am PC und direkt danach das Gespräch. Ob der Test jetzt überraschend war, kann ich nicht mehr genau sagen. Könnte durchaus gewesen sein. Der praktische Test und das Gespräch wurden erst hinterher als Gesamtes ausgewertet.

  • Hallo zusammen!


    Die Sache ist mittlerweile über die Bühne gegangen und deshalb möchte ich Euch darüber berichten.


    Die erste Überraschung: Sechs Tage vor dem Test sollte man seine Teilnahme dabei bestätigen. Als ich dort ankam, waren 11 Tische für die erwarteten Teilnehmer aufgebaut, aber nur 5 sind gekommen. Die haben sich dort selber gewundert.
    Die 90 min waren gegliedert in jeweils 25 min für die Schwerpunkte Deutsch, Allgemeinbildung und Konzentrationsfähigkeit/Logik.
    Teil 1: Sätze vervollständigen oder Wörter einsetzen, "das - dass" korrigieren, gegenteilige Bedeutungen finden ect.
    Teil 2: Fragen nach dem Multiple-choice-Prinzip oder Zuordnungen über nummerierte Antworten aus Erdkunde, Europa, Deutschland aber nichts, was mit dem Archiv zu tun hat. Nur daß man einige geschichtliche Ereignisse ihren Daten zuordnen sollte: Auswahl 1918, 1919, 1939-45, 1961 -> Mauerbau, Weimarer Verfassung, 2. Weltkrieg, Abdankung des letzten deutschen Kaisers. Wobei es mich bei der letzten Frage gejuckt hat, zu fragen, ob Beckenbauer sich denn schon zurückgezogen habe... ;)
    Teil 3: In Reihen von sehr ähnlichen Zeichen sollte man zählen, wie oft ein ganz bestimmtes darin vorkommt. Oder in einer Tabelle mit Kommazahlen, wieviele davon größer, kleiner, größer-gleich bzw. kleiner-gleich einer vorgegebenen sind. Und eine Liste mit Adressen mit einer zweiten vergleichen, in der jeweils ein paar Abschreibfehler eingebaut waren. Schließlich noch Zeichen- und Zahlenfolgen vervollständigen nach dem Motto "welches Zeichen/welche Zahl gehört als nächstes darein?" Also nichts, wozu man der Taschenrechner überhaupt nur annähernd hätte gebrauchen können.


    Ich hatte ein gutes Gefühl dabei und wurde auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Allerdings nehme ich an, daß sowieso alle eingeladen wurden, da es eben nur so wenig waren.
    Aber auch von dem Gespräch habe ich einen guten Eindruck: Entspannte Atmosphäre, keine bösen Fangfragen und sie haben sich viel Zeit genommen: Laut Einladung waren 30 min veranschlagt, nachher wurde dann aber eine knappe Stunde daraus.
    In gut 3 Wochen soll ich dann Nachricht bekommen. Mal sehen.


    Viele Grüße vom Archifuchs

  • Die erste Überraschung: Sechs Tage vor dem Test sollte man seine Teilnahme dabei bestätigen.

    Freut mich zulesen, dass es gut gelaufen ist. Halte uns auf dem Laufenden.


    Dass man seine Teilnahme bestätigen soll, kenne ich so nur von Vorstellungsgesprächen für ausgelernte FaMIs. Finde ich aber gut, weil so wissen die AGs, ob sie noch Nachrücker einladen müssen oder nicht.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Hallo Eve!


    Zitat

    Dass man seine Teilnahme bestätigen soll, kenne ich so nur von Vorstellungsgesprächen für ausgelernte FaMIs.


    Das war eigentlich nicht das eigentliche Problem für mich - ich hielt das sogar für selbstverständlich, nachdem sie einen so lange auf eine Rückmeldung haben warten lassen. Daß inzwischen einige was anderes oder woanders was gefunden haben, ist durchaus vorstellbar.
    Daß aber innerhalb dieser 6 Tage noch mehr als die Hälfte aus solchen Gründen abspringt, ist unverständlich. Immerhin hätten sie das doch melden können - zumindest telefonisch.
    Das hat dann doch alle - auch die Prüfer - verwundert. Gelegenheit irgendwelche Nachrücker einzuladen hatten sie somit nicht.


    Allerdings - was mich angeht, hätten die übrigen vier ruhig auch noch wegbleiben können...
    So werden die anderen aber auch denken... ;)


    Viele Grüße vom Archifuchs

  • @Archivfuchs:
    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Das war ja ein ziemlich allgemeiner Test. Ich drücke dir die Daumen, dass sich das gute Gefühl bestätigt und du genommen wirst.


    Dass sich schließlich nur 5 Teilnehmer zum Test eingefunden haben finde ich, wenn die Wartezeit wirklich so lange war, nicht so erstaunlich. Für mich würde es allerdings zum guten Ton gehören, dass man wenigstens absagt, falls man nicht am Test/Vorstellungsgespräch teil nehmen kann oder sich die Bewerbung erledigt hat. Schade, dass so die Nachrücker keine Chance hatten, auch an dem Test teil zu nehmen.


    Bei Bewerbungen auf Ausbildungsstellen, aber auch bei Bewerbungen auf Stellen für FAMI hatte ich's schon, dass man die Teilnahme bestätigen sollte. Teilweise telefonisch und bei einigen schriftlich. Hängt vielleicht auch davon ab, wie man die Vorstellungsgespräche organisiert bzw. wie sicher man sein möchte, dass möglichst viele der eingeladenen Bewerber erscheinen.

  • Ich habe leider das Gefühl, dass dieser gute Ton (absagen, egal wie kurz vorher es ist) nicht mehr in unsere Gesellschaft verbreitet ist.

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    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Hallo!


    Es hat lange gedauert, und ich hatte dann gar nicht mehr daran gedacht, daß ich mich hier zurückmelden wollte.


    Man hatte mir nach dem Test gesagt, Ende April/Anfang Mai würde ich
    Nachricht bekommen. Mitte Juni habe ich dann nochmals nachgefragt, ob
    denn das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen sei? Ihr erinnert
    Euch: Es waren mit mir nur fünf Bewerber gekommen.


    Diese (telefonische) Nachfrage hat sich gekreuzt mit der Nachricht, die am nächsten Tag in meinem Kasten lag und anscheinend von einer anderen Abteilung kam: Die Absage. :(


    Ich habe darauf erst - erfolglos - per Mail, dann nochmals persönlich am
    Telefon Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, woran das gelegen haben
    könnte und welche Punkte in meiner Bewerbung hier den Ausschlag gegeben haben, insbesondere
    um mich bei künftigen Bewerbungen darauf einstellen zu können, mir auch
    evtl. in Kursen weiter Fähigkeiten aneignen zu können etc. Nur zwei
    Sachen kann ich nicht an mir ändern: Ich bin - man möchte heutzutage in
    solchen Situationen schon sagen leider - männlich und auch nicht mehr
    der jüngste.


    Man sagte mir lediglich, daß mit der Absage das
    Verfahren grundsätzlich abgeschlossen wäre und auch die Kollegen (es war
    gerade eine Ferienvertretung) sowieso keine weitere Einsicht in die Begründung hätten.


    Daß ich bereits vor 10 Jahren meinen Einstand im Archiv gehalten habe und -
    durch die Lücken der Arbeitslosigkeit bedingt - auf netto knapp 7 Jahre
    Berufserfahrung komme, scheint nicht zu zählen.


    Ab April sitze ich voraussichtlich wieder auf der Straße. :S


    Viele Grüße vom Archifuchs

    Einmal editiert, zuletzt von Archifuchs ()

    • Offizieller Beitrag

    Das ist unschön zu hören.
    Ich hoffe, aber du siehst weder dein Alter noch dein Geschlecht (soweit kommts noch! Hallo?!) als Manko an.
    Wenn du schon soviel Berufserfahrung hast, kannst du dann nicht die externe Lehrabschlussprüfung als FaMi machen? Dann musst du ja nicht extra noch die Lehre machen. Weil ich kann mir leider schon vorstellen, dass es Arbeitgeber gibt, die gerne junge und noch formbare Leute haben will...

  • Hallo Archifuchs,


    deine Frustration kann ich nachvollziehen, aber auf ein einziges Stellenangebot darf man sich heutzutage nicht verlassen. Vor allem nicht bei diesem Ausbildungsberuf. Umso größer deine Bandbreite an platzierten Bewerbungen ist, desto eher erwischst du auch einen Betrieb, der dich so nimmt, wie du bist.


    Warum der eine Bewerber eine Zusage bekommt und der andere nicht, liegt an einem bunten Potpourri aus den unterschiedlichsten Faktoren + einer Prise Glück. Das Alter mag zwar bei der Auswahl für ein Ausbildungsverhältnis eine Rolle spielen, aber sicher keine bestimmende.


    Von meiner bisherigen Beobachtung her würde ich meinen, dass Männer im Archivbereich sogar gefragter sind. Zumeist wegen ihrer körperlichen Konstitution - wobei man dazu sagen muss, dass nicht alle Archivmitarbeiter im Magazin arbeiten bzw. schwer zu tragen haben. Kommt eben auf das Archiv an, aber das müsstest du ja besser wissen als ich. ;)


    Letztendlich brauchst du solche Absagen aber nicht überbewerten. Ich denke, dass du eben geleistet hast, was du konntest. Für die Personalentscheider hat es aber in der Gesamtheit nicht gepasst. Zumeist ist es für die Pesonaler ja ein Abwägungsprozess zwischen den verschiedenen PROs und KONTRAs der in Frage kommenden Kandidaten. Da du ja bereits in den Kreis der potenziellen Kandidaten gekommen bist, kannst du schwer davon ausgehen, dass du über gewisse PROs verfügst.


    Da es im Archiv-Bereich wirklich sehr mager mit Ausbildungsangeboten aussieht, würde ich dir empfehlen, dich doch deutschlandweit umzukucken. Mit dem ein oder anderen Bewerbungsverfahren im Rücken hättest du dann immerhin schon mal eine vergleichende Grundlage, um auszumachen, wo du an dir noch arbeiten musst.


    Der Möglichkeit einer externen Prüfungsablegung, die befami angesprochen hat, würde ich an deiner Stelle auch noch nachgehen. Mir selbst ist für die Fachrichtung Archiv leider nichts bekannt.


    Pack's an.


    Viele Grüße
    Nico

    „Man kommt auch immer noch früh genug zu spät.“ -Helmuth Plessner

  • Nachtrag: Neben der Ausbildung gibt es definitiv eine Möglichkeit für Quereinsteiger.


    Ich habe gerade im Reader zur Tagung "15 Jahre FaMI-Ausbildung im Bundesarchiv" Folgendes gelesen:

    Zitat

    Neben der dualen Ausbildung zum FaMI gibt es für Seiteneinsteiger im Beruf die berufsbegleitende Nachqualifizierung. Das Bundesarchiv beteiligt sich aktiv an der Qualifizierung zum FaMI in der Fachrichtung Archiv und ermöglicht Mitarbeitern des einfachen Dienstes einen Aufstieg in den mittleren Archivdienst. Bildungsträger dieser Maßnahme ist die IHK Cottbus in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, wobei auch Archivare aus dem Bundesarchiv als Dozenten tätig sind.

    „Man kommt auch immer noch früh genug zu spät.“ -Helmuth Plessner