Kein Job nach der Ausbildung?

  • Hallo zusammen,


    ich habe im Januar meine Ausbildung in der Fachrichtung IuD beendet.


    Da ich meine Berufsaussichten zum Ende der Ausbildung sehr schlecht eingeschätzt habe, hab ich direkt mit einem BWL Studium angefangen... Leider lag mir das Studium, aufgrund des hohen Matheanteils nicht so weswegen ich das Studium nun abgebrochen hab.


    Nun bewerbe ich mich auf verschiedene Stellen. Mein Problem ist, dass für den Bereich IuD eigentlich gar nichts ausgeschrieben ist und in Bibliotheken habe ich nur zwei Teilzeitstellen in meiner Umgebung (ich bin ortsgebunden) gefunden... Bewerbe mich jetzt auch auf kaufmännische Stellen im Büro, im Buchhandel und als Medienkauffrau, wobei die Stellen nie so wirklich zu meinen Kenntnissen passen und es hat sich auch noch nie jemand bei mir zurückgemeldet.


    Da die Jobsuche ziemlich frustrierend ist, überlege ich jetzt, was ich sonst noch machen könnte... Denke darüber nach angewandte Informationswissenschaft zu studieren (habe mich zur Sicherheit für das Wintersemester eingeschrieben) habe aber Angst, dass ich nachher viel Geld und Arbeit in das Studium investiere und danach wieder genauso dastehe wie jetzt, da es ja der selbe Bereich wie die Ausbildung ist...


    Denke mittlerweile auch über eine Zweitausbildung zur Industriekauffrau nach, obwohl ich mich eigentlich wenn schon lieber nach oben fortbilden würde. Der Beruf bietet aber vielseitige Einsatzmöglichkeiten.


    Eine dritte Möglichkeit wäre es, einfach irgendeinen Job, den ich gerade bekommen kann, z.B. Im Verkauf anzunehmen, um die nötige Berufserfahrung zu sammeln, die man für eine Aufstiegsweiterbildung braucht (z.B. Zum Handelsfachwirt oder Betriebswirt), was ja auch nicht so der ideale Weg ist...


    Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich bezüglich Bewerbungen oder Ideen, wo ich mich noch bewerben könnte? Könnt ihr mir zu einem der genannten Wege, die ich mir überlegt hab raten oder auch von etwas abraten?


    Würde mich über jede Hilfe/Anregung und über Tipps freuen, oder auch über Berichte von euren Erfahrungen und Berufs- und Weiterbildungswegen nach der Ausbildung.


    Bin langsam echt am Verzweifeln und weiß einfach nicht was ich machen soll... Bin nun mit 24 auch nichtmehr so ganz die jüngste...

  • Ich bin zwar Bibliothek, aber wenn ich keinen Job nach der Ausbildung gefunden hätte, hätte ich eine Zweitausbildung gemacht. Ich kenne genügend FaMIs, die sich nach der Ausbildung nochmal umorientiert haben und dein Alter spielt für Ausbildungen keine Rolle (hatte selbst Mitazubis, die über 30 waren und teilweise schon Kinder hatten).

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Lege deine Ortsgebundenheit ab und bewerbe dich bundesweit, dann findest du IuD garantiert was. Es hilft auch schon, wenn du deinen Bewerbungsradius auf ein paar anliegende Bundesländer ausweitest.


    Bei der Stellensuche ist es auch wichtig, Alternativbezeichnungen für den Beruf einbeziehen. Es ist ja bekannt, dass IuD-FaMIs gerne auch in der Privatwirtschaft unterkommen. Nur die Personaler schreiben eben die Stellen nicht für FaMIs aus, sondern suchen "Informationsvermittler/-in", "Informationsspezialist/-in", "Document Controller, "Document Manager", "Assistenz Dokumentenmanagement", "Technische Redakteure (m/w)" etc.


    Bei Stellenanzeigen auch immer auf die Aufgabenbereiche achten - denn die geht es zu bewältigen - und nicht gleich vom Titel des Gesuchs oder vom vorausgesetzten Ausbildungsberuf abschrecken lassen. Wenn die Aufgaben der Stelle als FaMI machbar sind, und du das dann bei der Bewerbung einleuchtend argumentierst, wirst du auch Erfolg haben.


    Ansonsten bei der Jobsuche energisch bleiben, nicht ausschließlich auf die üblichen verdächtigen Jobbörsen verlassen, vielfältige Quellen einbeziehen. Selbst Krankenhäuser, Pressehäuser, Informationsbroker, Fernseh-/Rundfunkanstalten, Dokumentationseinrichtungen etc. zusammentragen, systematisch abklappern, weiter beobachten, im Bekanntenkreis umhören, auf branchenspezifischen Facebook-Gruppen nachfragen usw. Ich will nur sagen: Keine Möglichkeit unausgeschöpft lassen. Der banalste Umstand kann manchmal dazu führen, dass man eine Stelle landet...

    „Man kommt auch immer noch früh genug zu spät.“ -Helmuth Plessner