Ausbildungsablauf

    • Offizieller Beitrag

    Mich würde es mal interessieren, wie eure Ausbildung so abläuft bzw. abgelaufen ist. Habt ihr Abteilungen durchlaufen oder einen Stapel Medien vom Anfang bis zum Ende begleitet? War es chaotisch oder lief es immer nach Plan? Wurden alle Abteilungen gleichermaßen und genau genug behandelt oder hattet ihr irgendwo das Gefühl etwas ist zu kurz gekommen?

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Wir kommen bei uns in eigentlich fast allen Abteilungen mal für ein Weilchen unter. Mal hat man einen Bestand selbst ganz erschlossen, also von Anfang bis ende begleitet. mal Arbeitet man nur an Teilbestände. Ist ganz unterschiedlich. Zu kurz gekommen... Hmm eigentlich nicht. Wenn wir auch mal gern noch irgendwo hin wollen, dann brauchen wir es nur zu sagen und dann wird geguckt ob es klappt :D Ich finde es toll, wenn man einen Bestand "für sich allein" hat. Dann kann man am ende sagen "das hab ich gemacht" *gg*


    LG Karo

    Wer schreibt, der bleibt.
    (Spruch einer Freundin von mir, die sich leider nicht mehr meldet... )

    ま ま
    あなたが恋しいです

  • Bei uns ging es strikt nach Plan durch die verschiedenen Abteilungen, je nach Grösse und Wichtigkeit der jeweiligen Abteilung je 2-8 Wochen. Ortsleihe und Katalogisierung je 8 Wochen und Sekretariat nur 2 Wochen. Im Grunde eine wirklich gute Lösung. Zweimal die Woche gings dann zur Berufsschule und die anderen drei Tage war eben arbeiten angesagt, teils selbstständig oder eben Besprechungen und Schulungen.

  • Ich hatte damals in der Stadtbibliothek eine Ausbildungsleiterin, die sich sehr genau an den Rahmenplan gehalten hat, von daher ist die Verteilung quasi optimal verlaufen. Nur "angerissen" wurden dabei die Buchbinderei und die Musikabteilung, alles andere war sehr intensiv würde ich sagen. Teilweise war man bis zu 2 Monaten in einer Abteilung bzw. auch mal in einer Aussenstelle (Stadtteilbibliothek, Schulbibliothek) und das wiederholte sich dann entsprechend pro Ausbildungsjahr.
    Praktika gab es auch 2 Stück: Universitätsbibliothek (4 Wochen) und Stadtarchiv (2 Wochen).

  • Also ich komme auch mal in alle Abteilungen. Bei denen, wo ich bis jetzt war, hat man mir auch alles beigebracht, was man wissen sollte. Zur Zeit bin ich in der Zeitschriftenerwerbung und danach komme ich dann in die Verwaltung (darauf habe ich allerdings nicht viel Lust ;)) Is aber alles übersichtlich und macht Spaß :cool:

  • Wir haben im ersten Lehrjahr so ziemlich alle Abteilungen im Bibliothekshauptgebäude durchlaufen um so den Weg des Buches von der Bestellung bis es im Regal steht kennenzulernen. Dazu gehörten die Ausleihe, Fernleihe, Poststelle, Buchbinderei, Magazin, Erwerbungsabteilung, Zeitschriftenstelle, EDV-Abteilung, Inventarisierung und Posteingang usw. Wir hatten da immer einen Jahresplan wo wir alles hinkommen. Im zweiten und dritten Lehrjahr waren dann die ganzen Teil und Zweigbibliotheken dran mit allen anfallenden Arbeiten sowie Praktika in einer Öffentlichen Bibliothek, Fachhochschule, Patentinformationsstelle der Uni, Praktikum in Erlangen bei der Thalia Zentrale, Uniarchiv und Handschriftenabteilung, Tumorzentrum vom Klinikum ...
    Es war immer alles super von unserer Ausbilderin organisiert...alles hat super geklappt und sie hat sich auch echt um viel gekümmert...


    Ich hatte nicht das Gefühl das man irgendwo zu kurz eingesetzt. In viele Abteilungen kam ja auch zweimal...vorallem dann wenn Bedarf war oder der Wunsch danach...

  • Wir durchlaufen auch erst einmal die Abteilungen, je nach Wichtigkeit 3 bis 6 Wochen.
    Dazu gehören Ausleihe. Fernleihe, Institutsleihe, Magazin, ZS-Erwerbung, Monographienerwerbung, Poststelle, Eigenverlag, Pressedokumentation.
    Wars das schon? Vielleicht habe ich auch was vergessen, aber egal.


    Anschließend läuft dann sehr viel Projektarbeit und eventuell noch in den Arbeitsgruppen mitarbeiten (hinsichtlich der Prüfungen). Manchmal auch Vertretungen ...

  • Bei so Arbeitsgruppen musste ich auch Mitarbeiten, wurde dann immer zu den ganzen Sitzungen des hiesigen Lobbyvereins mitgezogen, so fürs Protokoll ;)

  • Ist mir zum Glück nur einmal passiert.
    In der ZS-Erwerbung, nachdem ich gerade ein paar Tage da war, keine Ahnung von nichts hatte und dann ein Protokoll über Sachen schreiben durfte, von denen ich noch nie was gehört hatte ...
    Das hat vielleicht gedauert ...

    • Offizieller Beitrag

    Wir durften im 1.LJ. erstmal in alle Abteilungen mal reinschnuppern.
    Danach waren wir immer für ein paar Monate in den Abteilungen eingeteilt und ganz am Ende bekamen wir kurz vor der Prüfung nochmal einen Wagen Kinderbücher den wir mitsamt Systematisierung, Katalogisierung, Technik und Schlußkontrolle fertig bearbeiten durften. Zitat Ausbilderin "Ich will die Bücher danach gar nicht mehr sehen. Sie müssten das jetzt können!" Das war eine super Vorbereitung auf die Prüfung. Einstellen, Thekendienst und im dritten LJ. auch Beratungsdienst standen ständig auf der Tagesordnung.
    Außerdem hatten wir noch sogenannten ständige Aufgaben, wie Plakatwände und Handzettel warten, Kopierer und Internetdrucker auffüllen und defekte Medien überprüfen und reparieren. Dabei hatt jeder seine eigenen Gruppen, für die er zuständig war.
    Und Veranstaltungen hatten wir massig. Unsere Ausbilderin ist die Leiterin der Kinderbücherei und mischt auch bei sonstigen Veranstaltungen immer mit. Manchmal hatte ich schon das Gefühl, ich lerne Veranstaltungskauffrau statt FaMI.
    Und auch sonstige Sonderaktionen, die niemand anders machen wollte, blieben an uns Azubis hängen. Sprich Keller aufräumen, Umbauarbeiten, Büroumzüge, Buchverkauf, Aussonderungen... Tja, Lehrjahre sind eben keine Herrenjahre. Abgerundet wurde alles dann noch durch die Blockbeschulung und diverse Praktikas und Fortbildungen.
    Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Es hat zwar nicht immer alles reibungslos geklappt und manchmal kam durch die ganzen Sonderaktionen die eigentliche Ausblidung fast zu kurz, aber ich könnte nicht sagen, dass ich irgendetwas wichtiges ganz versäumt oder nicht alles Nötige an Rüstzeug für das Berufsleben mitbekommen hätte.

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  • Okay bei mir läuft das total chaotisch ab!
    Erstmal ich arbeite in einer kleinen Bücherei, da gibt es keine richtigen Abteilungen.
    Da könnte man ja schon mal ein oder zwei Augen zudrücken. Habe ich dann auch, ganz oft und ganz kräftig. Denn die Erwerbung und den Infodienst wurde uns immer noch nicht gezeigt. "Mal gucken" hiess es immer. Wir sind zwei Azubis im 3. Lehrjahr und im Juni ist die mündliche Abschlussprüfung. Was für ein Glück, dass wir unsere möglichen Themen selber aussuchen dürfen!! Erwerbung wird schon mal gestrichen!


    Wir sind auch seit einem Jahr fest eingeplant als Angestellte. Ich meine das ist nicht umbedingt schlecht, ich mache praktisch alles was so ansteht (nicht wirklich aber theoretisch). Das ist sofern gut, dass man alles regelmäßig mitbekommt.
    Ganz zu schweigen von unseren Praktikas!!! Boah da könnte ich platzen vor Wut!
    Die sollte man ja im laufe der 3 Lehrjahre absolvieren. Meine Mitazubine und ich haben diese in den letzten 2 !!!! Monaten gemacht!!! Halloo!!
    Okay bin gerade etwas gewaltig sauer, aber so geht das echt die ganze Ausbildung so. Meine Chefin verspricht etwas und du weißt ganz genau entweder rennst du dem 6 Monate hinter her und am Ende kommt dann doch nichts bei rum oder du lässt es sein. Das geht doch echt nicht! Es ist sowieso ganz schlechte Stimmung momentan bei uns in der Bücherei, alle sind so genervt von unsere Chefin.

    liebt Schottland

  • Uiuiui das hört sich aber nicht besonders gut an ...


    Wir sind auch eine ziemlich kleine Bibliothek und von Abteilungen kann keine Rede sein. Ich bin jetzt im 1. Lehrjahr und habe schon alle mögliche gemacht. Erwerbung, Katalogisierung soweit ich es schon gelernt habe, Ausleihe, Beratungsdienst,Einstellen, Pinnwand atkualisieren, CDs reparieren, Einbinden, bei bedarf Öffentlichkeitsarbeit (werben für Veranstaltungen etc.) achja alle möglicher eben ;).


    Ein 2-wöchiges Praktikum in eine FH-Bib. hab ich auch schon hinter mir.


    Was noch kommt weiß ich nicht, weil es bei uns eben nicht so strukturiert abläuft. Auf jeden Fall ein 2-tägiges Praktikum im Buchhandel und evtl. Archiv (was aber nicht sicher ist) und ansonsten kann ich wohl einfach nur abwarten und mich überraschen lassen ;)

    Wenn du siehst wen einige Mädchen heiraten, weißt du wie sehr sie es hassen müssen ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

    • Offizieller Beitrag

    Jamie: BOAH! :eek: Das ist echt heftig! Ich bekomme jedesmal eine Riesen-Wut im Bauch, wenn ich höre, wie wenig sich viele Ausbilder um ihre Schützlinge kümmern. Solchen Menschen sollte die Ausbildergenehmigung entzogen werden! :boese: Ich habe wirklich einen Heidenrespekt vor allen Azubis, die es trotz schlechter Ausbildung gut durch ihre AP schaffen.


    Ein Appell an alle Azubis, die mit ihrem Ausbilder nicht zufrieden sind:
    WEHRT EUCH!!! :boxen: Redet zunächst mit dem Ausbilder selbst, wenn das nichts bringt mit der JAV oder dem direkten Vorgesetzten eures Ausbilders. Und wenn das alles keine Früchte trägt, geht zur IHK. Die müssen dafür sorgen, dass ihr eine angemessene Ausbildung bekommt. Ihr müsst das nicht einfach so schlucken! Was bringt es euch denn, wenn ihr am Ende zwar auf dem Papier FaMI gelernt habt und ihr in der Praxis vielleicht große Defizite habt, für die ihr selber nichts könnt!

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


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    Einmal editiert, zuletzt von Susi ()

  • Also, von Abteilungen kann man bei uns nicht sprechen, wir haben Kabinette wie zum Beispiel "Kinder und Jugend", "Geschichte und Gesellschaft" oder auch "Körper und Geist". In diesem Kabinett ist das jeweilige Team dann für alles zuständig: Medienauswahl, Katalogisieren, Bestellen einarbeiten, Bestandspflege usw. Für die Theke und die Beratung sind alle mit zuständig, hierfür gibt es dann täglich einen neuen Einsatzplan. Dadurch wird das ganze abwechslungsreicher, was ja nur positiv ist. Und für mich als Azubi heißt das, ich kann die Abläufe immer wiederholen, da sie überall benötigt werden. Deshalb glaube ich nicht, dass ein Bereich bei uns zu kurz kommt... ;)

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Hallo,


    ich bin im 1. Lehrjahr und muss sagen ich hab schon so ziemlich alles bei uns gesehen. Wir sind eine Spezialbibliothek und sogesehen gibt es bei uns auch keine Abteilung. Es sind 13 Mitarbeiter in der BIB (zwei davon sitzen in unserer Zweigstelle) und der Rest ist hier. Ich war bisher in der Zeitschriftenverwaltung, bei der Loseblattverwaltung, in der Ausleihe, bei der Erwerbung und jetzt bin ich seit März (bis August) beim formalen Katalogisieren. Mache momentan die Retrokatalogisierung unseres Altbestandes. Habe meinen eigenen Zuständigkeitsbereich und finds super. Nur Gesetze und Kommentare zu katalogisieren mag ich ganz und gar nicht...*Grrrr*


    Dazwischen hatte ich noch ein Hausinternes Praktika in der Registratur. Im Juli werde ich dann eine Woche in der Zweigstelle verbringen. Und meine Praktika sind eigentlich auch alle so gut wie bereits absolviert. Von allen Stellen kam eine Zusage.:o)


    Ich muss sagen ich bin mit meiner Ausbilderin super zufrieden.


    VG

  • Ich schreibe auch hier mal was.
    Ich bin seit dem 01.07.2011 ausgelernt.
    Ich habe an einer UB gelernt und muss sagen, die Ausbildung war gut organisiert. Wir durchlaufen hier alle Abteilungen und haben auch betriebsinternen Unterricht (in Bibliografien, RAK-WB und Bibliothekswesen). Ich fühle mich gut auf das Berufsleben vorbereitet. Auch Praktika waren gut organisiert und wir können auch sagen, wenn wir wo bestimmtes hin wollen. Meine Ausbilderin hat versucht, dass dann zu organisieren.
    lg Eve1992

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)