Hallo,
ich habe mich angemeldet, weil ich hoffe, dass ich quasi von "Betroffenen" eine Aussage zu meinen Fragen bekommen kann.
Meine Situation stellt sich wie folgt dar:
Ich habe Abitur gemacht und angefangen zu studieren (Geschichte/Sprachwissenschaft), ich wusste nicht, was ich beruflich machen wollte, ich hab das Studium nach Interessen und Stärken ausgewählt. So weit, so gut.
In der Zwischenzeit habe ich ein Praktikum in einem Archiv gemacht und für mich steht fest, dass es genau das ist, was ich machen will. Die Kombination aus der Arbeit mit alten und neuen Archivalien, der Arbeit mit anderen und im stillem Kämmerlein sind für mich optimal. Ich wäre nach dem Praktikum am liebsten im Archiv geblieben.
In den letzten 2 Jahren habe ich mich erfolglos auf Ausbildungsstellen als Diplomarchivar beworben. Klar, bei ca. 20 Stellen/Jahr und 200 Leuten, die da rein wollen, sind die Chancen eher so lala.
So langsam müsste ich aber auch mal zu Potte kommen.
Fertig studieren, nach dem Bachelor noch einen Master und eine Dissertation dran zu hängen, um es im höheren Dienst zu versuchen, sehe ich nicht ein. Das kostet mich mindestens 3 Jahre, in denen ich kein Geld verdiene und die Stellen im höheren Dienst sind auch eher dünner gesät im Vergleich zur Ebene des gehobenen Dienstes (-> Diplomarchivar). Von der Überqualifzierung bei allem anderen mal gar nicht zu reden. Ich bekomme ja jetzt, ohne abgeschlossenes Studium, schon zu hören, ich sei für den Diplomarchivar überqualifiziert.
Da ich unbedingt im Archiv arbeiten möchte, wäre ich auch bereit, eine Ausbildung als FaMI zu machen. Mir ist bewusst, dass sich die Ausbildung zum FaMI vorzugsweise an Menschen mit Realschulabschluss wendet und ich damit quasi als überqualifiziert gelte.
Ich habe mit einem Verantwortlichen der Marburger Archivschule und einer Verantwortlichen vom Verband deutscher Archivare/Archivarinnen gesprochen und beide rieten mir vom FaMI ab, weil sie befürchteten, ich sei dort unterfordert.
Ich habe mich dennoch auf FaMI-Ausbildungsstellen beworben (nach dem Motto, bewerben schadet nix) und vor kurzem einen Einstellungstest absolviert. Ich muss leider sagen, im Vergleich zu den Einstellungstests des gehobenen Dienstes empfand ich diesen Test als sehr viel einfacher. Weniger Zeitdruck, weniger Aufgaben. Insgesamt waren 60 Minuten Zeit, es gab Fragen zur Geschichte, ein paar Rechenaufgaben und 1-2 logische Testaufgaben, ein bisschen Rechtschreibung und Grammatik wurde abgefragt und etwas Verwaltungskram. Nach 30 Minuten war ich fertig.
Jetzt habe ich tatsächlich die Befürchtung, dass mich die Ausbildung unterfordern könnte.
Deshalb die Frage:
Gibt es hier FaMI, die mit abgebrochenem/abgeschlossenem Bachelor-Studium o.ä. die Ausbildung zum FaMI gemacht haben und mir ihren persönlichen Eindruck bezüglich Unter-/Überforderung und dergleichen schildern können oder den Kontakt zu jemandem herstellen können?
Ich bedanke mich schonmal fürs Lesen meines Romans