ChatGPT und der damit einhergehende Wandel innerhalb unserer Arbeit

  • Was denkt ihr? Inwiefern wird ChatGPT unsere Arbeitswelt als FaMIs verändern?

    Nutzt ihr ChatGPT vielleicht sogar bereits? Wenn ja, in welchem Kontext?

    Wo seht ihr womöglich Chancen, aber auch Risiken (Stichwort: Einsparung von Mitarbeiter*innen/ "Vereinfachung" von Arbeitsprozessen)?


    Andere Formen von AI schließt der Post gerne mit ein :)

  • Was denkt ihr? Inwiefern wird ChatGPT unsere Arbeitswelt als FaMIs verändern?

    Nutzt ihr ChatGPT vielleicht sogar bereits? Wenn ja, in welchem Kontext?

    Wo seht ihr womöglich Chancen, aber auch Risiken (Stichwort: Einsparung von Mitarbeiter*innen/ "Vereinfachung" von Arbeitsprozessen)?


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    ich denke nicht, dass sich das durchsetzt, weil die anfragen, die wir als bibliothek bekommen, so vielschichtig sind

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Ich denke, wir werden mit der Zeit mitgehen, aber es wird uns nicht ersetzen (ich könnte mir aber vorstellen, dass man ein AI vorschaltet, bevor der Mensch eingreift bei einer Chatauskunft). Und wir sind eh ständig im Wandel.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Wenn ich daran denke, wie sehr mich die ChatBots bei der dhl oder meinem Internetanbieter nerven...

    ;)

    Nunja. Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, das ChatGPT jemals in meiner Einfrau-Bib. relevant sein wird.

    "Twelve highlander and a Piper makes a Rebellion" (Walter Scott) - Ich war schon immer für Rebellion! :P

  • Es geht nicht in erster Linie um ChatGPT, sondern um das revolutionäre Sprachmodell dahinter. Die Technik wird umfassende und umwälzende Veränderungen des Arbeitslebens herbeiführen, die wir jetzt noch schlecht abschätzen können. Auch Bibliotheken und v.a. der Sachmedienbereich ist hiervon massiv betroffen. Bibliotheken werden sich noch mehr zu Aufenthaltsorten (Dritter Ort) und einem tollen Serviceangebot entwickeln müssen und weg vom reinen Beschaffen und Verleihen von Medien. Beratung wird mehr in den Vordergrund rücken.


    Ich habe bereits einige FoBis und wissenschaftliche Kommentare zu den Folgen auf die Arbeitswelt gesehen/gelesen und es wird einhellig gemeint (boulevardeske Kommentare ausgenommen), dass natürliche Sprachmodelle (wie ChatGPT, Dall-E ect. ect.) Auswirkungen haben werden, die vergleichbar sein werden wie die Entwicklung der Dampfmaschine.


    Wer meint, dass ist alles ein Hype oder geht wieder weg - hat die Digitalisierung noch nicht begriffen. Und bitte vergleicht diese System nicht mit einhelligen Chatbots, dass ist Software, die keines Fall vergleichbar ist.

  • Im Bereich der Dinge, die ohnehin schon digital sind, sehe ich da auf jeden Fall Potenzial. Stichwort Onleihe: wenn bei auftretenden Problemen evtl. eine KI vorgeschaltet wird, bevor die Anfrage an den Mitarbeiter kommt... nicht für jedes Problem MUSS der Support genuzt werden. Bei Onleihen mit vielen Mitgliedern, z. B. Verbünde, würde das sicherlich einiges an Arbeitsprozessen einsparen.

    Ohne Dich läuft der Laden einfach nicht!

  • Im Bereich der Dinge, die ohnehin schon digital sind, sehe ich da auf jeden Fall Potenzial. Stichwort Onleihe: wenn bei auftretenden Problemen evtl. eine KI vorgeschaltet wird, bevor die Anfrage an den Mitarbeiter kommt... nicht für jedes Problem MUSS der Support genuzt werden. Bei Onleihen mit vielen Mitgliedern, z. B. Verbünde, würde das sicherlich einiges an Arbeitsprozessen einsparen.

    stimmt. Eine automatische Antwort an die Leser wäre hilfreich gewesen, die App zu deinstallieren und neu zu installieren als die App umgestellt wurde. Das hätte übelst viele telefonische und persönliche Anfragen gespart.

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  • Also ich habe mich jetzt das ganze Semester im Studium mit den aktuellen Entwicklungen im KI-Bereich auseinandergesetzt, sogar ein menschenzentriertes Konzept für die Formalerschließung entworfen, bei dem die KI Mitarbeitende in Bibliotheken und Informationseinrichtungen entlasten soll, aber wir müssen uns denke ich gerade eines bewusst machen: Diese generativen Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT, Bing, Bard sind momentan nichts weiter als Programme, die ihre Antwort auf Basis einer statistischen Wahrscheinlichkeit generieren, welches Wort oder welcher Satz als nächstes auf ein gegebenes Wort folgen könnte. Die Betonung liegt dabei auf "könnte", denn, wie ihr es sicher auch schon festgestellt habt, neigen die Sprachmodelle dazu, einfach Dinge zu erfinden, z. B. Quellen. Ich habe jetzt schon aus verschiedenen Bereichen von Bibliotheken gehört, dass sie Literaturbestellungen zu Quellen bekommen, die nicht existieren, weil die Nutzenden über ChatGPT "recherchiert" haben.


    Wie bei allen neuen Technologien sollte vor dessen Einsatz immer zuerst abgewägt werden, ob diese Technologie auch für den jeweiligen Anwendungsfall überhaupt eine Verbesserung bringt. Mir erscheint bei KI-Systemen der menschenzentrierte Ansatz (Human-Centered AI) als der sinnvollste, denn dieser stellt nicht die KI, die von Menschen trainiert werden muss, sondern Endnutzer*innen in den Mittelpunkt, denen die KI helfen soll. In dem oben verlinkten KI-Konzept von mir könnt ihr euch beispielhaft anschauen, wie man dabei ungefähr vorgeht.


    Was mir bei der ganzen Diskussion über die Nutzung solcher KI-Tools wie ChatGPT, Bing, Bard etc. leider zu wenig Erwähnung findet, sind Aspekte in Bezug auf Ethik, sozial-ökologische Nachhaltigkeit und Privatsphäre - die sich meiner Meinung Bibliotheken wie auch Privatpersonen zu Herzen nehmen sollten:

    • Das Training als auch der Betrieb solcher KI-Systeme (LLMs) ist mit einem enormen Ressourcenverbrauch (Strom, Wasser, Hardware) und daher mit einer krassen Umweltbelastung (CO2-Ausstoß) verbunden.
    • Das Feintuning solcher Systeme geht oftmals, z. B. belegt bei ChatGPT, mit der Ausbeutung von Billiglohnkräften (Clickworker*innen) in Schwellenländern einher, die dabei zum Teil auch sehr verstörende/toxische Inhalte screenen müssen.
    • Alle, die ChatGPT, Bing, Bard etc. benutzen, machen unbezahlte Clickwork für OpenAI, Microsoft, Google und Konsorten, denn die Unternehmen nutzen eure Eingaben, eure Prompts, euer Feedback und eure Daten wiederum zum Training ihrer Modelle und zur Weiterentwicklung ihrer Systeme - schaut dazu einfach mal in die AGBs/Privacy Policy, der ihr zustimmt, wenn ihr euch dort registriert. Noch fragwürdiger wird es, wenn personenbezogene Daten in diese Systeme gegeben werden, ähnlich wie bei Sozialen Netzwerken können hier auch unbeteiligte Personen in den Datenbestand einen solchen Systems gelangen, ohne das diese dem zugestimmt haben. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, gab es z. B. schon einige Datenschutzbehörden in Europa, die deswegen gegen OpenAI vorgegagenen sind.
    • Die Datenbasis vieler derzeit populärer generativer KI-Systeme wie z. B. ChatGPT, Bing und MidJourney basiert auf dem Training an im Internet öffentlich zugänglichen Inhalten, darunter auch viele Quellen, die nie ihr Einverständnis zur Verwertung ihrer Inhalte gegeben haben (dieser Vorgang wird auch gerne "Datenwäsche" genannt). Dazu kommt, dass sich die genannten Firmen weigern, offenzulegen, auf welchen Quellen ihre Datenbasis beruht. Es laufen gegen verschiedene KI-Firmen derzeit diverse Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen und auch die Datenschutzbehörden sind dagegen vorgegangen.
    • Es gibt inzwischen ethisch vertretbar Alternativen, die nicht-kommerziell ausgerichtet sind, ihre Datenbasis offenlegen, nur auf frei lizenzierten Quellen aufbauen und die Privatsphäre der Nutzenden achten, wie z. B. OpenAssistant oder Falcon.

    „Man kommt auch immer noch früh genug zu spät.“ -Helmuth Plessner

  • Danke für den interessanten Beitrag.

    Falcon kannte ich noch nicht. Anbei aber ein paar weitere Links:

    https://gpt4all.io/index.html

    HuggingChat
    huggingface.co

    ALEPH ALPHA

    Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl
    Mit Civic Coding bündeln wir unsere Kräfte, um eine lebendiges Netzwerk für gemeinwohlorientierte KI anzustoßen.
    www.civic-coding.de