Denkt ihr, eine Fami-Ausbildung ist sinnvoll für mich/passt zu mir?

  • Hallo liebes Forum,

    ich bin seit einiger Zeit in einer beruflichen Krise und weiß nicht weiter. Deswegen würde ich mich freuen, wenn ein paar Fami-Experten mir ihre Einschätzung geben könnten.


    Ich habe vor 4 Jahren Abitur gemacht und dann eine Ausbildung als Mediengestalter. Die Ausbildung fand ich super, manchmal etwas zu leicht (vor allem Deutschunterricht usw.) und habe dann mit einem Schnitt von 2,7 bestanden (nicht viel vorher gelernt).


    Ich arbeite immer noch in dem Beruf, bin aber zunehmend unzufriedener. Man sitzt den ganzen Tag durchgehend vor dem PC, macht ständig Überstunden, teils ist es extrem stressig und dann wieder super eintönig, und dann wird man auch nicht so super bezahlt.


    Seit heute Morgen weiß ich von dem Beruf Fami und war ehrlich gesagt direkt begeistert, ich liebe Bücher und wünsche mir schon eher was "ruhigeres" wo man gleichzeitig ein bisschen Abwechslung hat (also Fachrichtung Bibliothek). Es gibt auch in meiner Nähe gleich 10 Bibliotheken (Uni und städtisch), die ausbilden würden.


    Nun weiß ich aber nicht, ob ich da nicht gerade zu impulsiv bin und wie ich organisatorisch vorgehen soll. Bin seit der Schulzeit nicht mehr in einer Bibliothek gewesen, weil ich Bücher normalerweise direkt kaufe, das ist wahrscheinlich ziemlich peinlich. Ich langweile mich total schnell, vor allem bei eintöniges Aufgaben, und das wird ja wahrscheinlich auch sehr viel Bücher Einräumen und Daten einpflegen sein. Laut Stellenanzeigen würde ich als Vergütung das Doppelte kriegen, was ich als Mediengestalter während der Ausbildung bekommen habe, aber halt die Hälfte von dem was ich jetzt verdiene. Und dann nach Tarif scheint fast das Gleiche zu sein. Und ansonsten habe ich echt gar keine Erfahrung in dem Bereich, aber da ich aktuell keine Urlaubstage mehr übrig habe und nicht wegen einem Praktikum kündigen will, hätte ich auch keine Möglichkeit das vorher auszuprobieren.


    Denkt ihr, ich bin da etwas zu schnell und unüberlegt oder kann ich ein paar Bewerbungen lossenden und schauen was passiert?


    Ansonsten würde mich noch interessieren wie das Arbeitsklima da generell so ist, kann man sagen dass Bibliotheken eher traditionell eingestellt sind oder sind die ein moderner Arbeitgeber?

    Einmal editiert, zuletzt von jelly ()

  • Also ruhig ist es bei uns nicht unbedingt. Je nach Bibliothekstyp hast du Kinder/Jugendliche ode auch mal impulsive Nutzende, die dich fordern. Mischarbeitsplätze werden auch immer mehr, d.h. du hast nicht mehr den Fall, dass du nach der Ausbildung zum Beispiel dein Dasein in der ruhigen Katalogisierung verbringen darfst. Auch wir haben fast nur PC-Arbeit (und wenns kein stationärer PC ist, kann es auch mal das Tablet sein). Auch wir machen Überstunden, wenn Schulungen oder Abendveranstaltungen anstehen. Teilweise sitze ich auch den ganzen Tag im Büro, zwar mit unterschiedlichen Aufgaben, aber halt immer in der gleichen Umgebung.

    Ich bin auch jemand, der gerne Bücher selber kauft, von daher ist das nicht peinlich. Es gibt auch durchaus Menschen, die Bibliothek und Buchhandel verwechseln und uns schonmal unsere Bestände abkaufen wollen - denen zieht man den Zahn aber schnell wieder.
    Ja, die eintönigen Arbeiten gibt es. Die müssen aber auch gemacht werden. Die Tarifverträge ähnlich sich sehr. Von daher ist es egal, ob du am Ende bei der Kommune, beim Land oder beim Bund landest.
    Ich würde dir empfehlen, bis nächstes Jahr zu warten und dann mal ein Praktikum im Urlaub vorher zu machen, weil nichts ist ärgerlicher, als wenn du jetzt dich bewirbst als Azubi, genommen wirst und dann nach ein paar Wochen kündigst, weil es doch nicht das richtige für dich ist. Du könntest mit deinem Abi die Ausbildung auch um ein Jahr auf zwei Jahre verkürzen. Also das Arbeitsklima ist grundsätzlich gut, aber wir sind tradtionelle Betriebe, die hierarchisch aufgebaut sind und das wird sich auch vermutlich eher nicht ändern.


    Wenn du weitere Fragen hast, frag ruhig.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wirbelwind ()

  • Danke erstmal für die ausführliche und hilfreiche Antwort! Wie kann ich mir denn beispielsweise einen durchschnittlichen Arbeitstag bei dir vorstellen? Ist das dann zB. so, dass du den ganzen Tag am selben Platz sitzt und nur Datenbanken pflegst oder E-Mails beantwortest?

    Und sind das dann eher täglich anfallende kleine Aufgaben oder auch mal größere Projekte, die sich ziehen?


    Bei meiner jetzigen Arbeit ist eben sehr unausgeglichen und wenn ich jeden Tag genau dasselbe mache, bin ich leicht frustriert.

  • Wie kann ich mir denn beispielsweise einen durchschnittlichen Arbeitstag bei dir vorstellen? Ist das dann zB. so, dass du den ganzen Tag am selben Platz sitzt und nur Datenbanken pflegst oder E-Mails beantwortest?

    Und sind das dann eher täglich anfallende kleine Aufgaben oder auch mal größere Projekte, die sich ziehen?


    Bei meiner jetzigen Arbeit ist eben sehr unausgeglichen und wenn ich jeden Tag genau dasselbe mache, bin ich leicht frustriert.

    Ich habe einen festen Büroplatz, andem ich 90 % der Zeit sitze. Dort kümmere ich mich an einem durchschnittlichen Arbeitstag um unsere Mailanfragen; stelle Benutzerausweise aus, die online beantragt werden; mahne dort alle 6-8 Wochen ca.; kümmere mich um die Bubi-Sachen einmal die Woche. Das ist immer ein halber Tag Arbeitszeit. Den anderen halben Tag habe ich entweder Info (anderer Arbeitsplatz) oder Bereitstellung, die ich aber zum Teil an meinem festen Platz mache oder im Lesesaal (ich schätze, dass wird sich nach Fertigstellung des Umbaus voll auf den Büroarbeitsplatz verlagern). Ab und zu kommen dann noch zusätzliche Info-Schichten oder Schulungen hinzu. Es kommt sehr drauf an, was gerade ansteht. Meistens sind das täglich anfallende kleine Aufgaben, es gibt auch auch mal größere Projekte, die sich dann über ein paar Wochen oder Monate ziehen.


    EDIT: Bei den Mailanfragen sind auch unsere Fernleih-Mahnungen dabei und einmal die Woche verbuche die passiven Fernleihen und ab und zu vertrete ich die Kollegen in der Fernleihe.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wirbelwind ()

  • Danke erstmal für die ausführliche und hilfreiche Antwort! Wie kann ich mir denn beispielsweise einen durchschnittlichen Arbeitstag bei dir vorstellen? Ist das dann zB. so, dass du den ganzen Tag am selben Platz sitzt und nur Datenbanken pflegst oder E-Mails beantwortest?

    Und sind das dann eher täglich anfallende kleine Aufgaben oder auch mal größere Projekte, die sich ziehen?


    Bei meiner jetzigen Arbeit ist eben sehr unausgeglichen und wenn ich jeden Tag genau dasselbe mache, bin ich leicht frustriert.

    Als ich noch in einer Stadtbibliothek war sah mein Arbeitsalltag folgendermaßen aus:

    Morgens: Bücher einstellen.

    Ab Öffnungszeitpunkt (10 Uhr) a) Informationsdienst oder b) Ausleihe a 3 Stunden. Danach Büro: Erwerbung, Katalogisieren am Computer. (Oder halt nach 10 Uhr Katalogisieren und dann die Nachmittagsschicht.

    Dazu Samstags Dienst und bei Veranstalltungen Abends oder am Wochenende.

    Bezahlung: Famis verdienen im Durchschnitt TvÖD 6. Kannste also nachlesen, wieviel das ist.

    Die höher bezahlten Arbeitsplätze sind rar gesät. Ich bin mir niht sicher, ob du da nicht jetzt mehr verdienst.

    Ich bin jetzt in einer Museumsbibliothek, da sieht der Arbeitsalltag anders aus, aber in erster Linie katalogisiere ich oder reinige ich alte Bücher, manchmal auch Reparaturen für die ich nicht unbedingt einen Restaurator brauche. Mit vielen Überstunden und Museen haben auch Sonntags geöffnet ;)


    Ich empfehle dir also auch ein Praktikum in einer Stadtbücherei. Schau erst einmal, ob dir das gefallen könnte.

    "Twelve highlander and a Piper makes a Rebellion" (Walter Scott) - Ich war schon immer für Rebellion! :P

  • Ruhig ist es nicht wirklich. Kommt auch darauf an was gesucht wird.

    Ich hab mit dem was ich in der Ausbildung gelernt habe nichts mehr gemeinsam.

    Ich bin mittlerweile so gut wie nie an der Theke oder Bücher einstellen, was mir aber teilweise fehlt.


    Ich mach hauptsächlich Führungen, Veranstaltungen, Social Media und führe die städtische Homepage. Abwechslung gibt es in dem Beruf viel aber man kann sich nicht immer die Arbeiten raussuchen da oft in dem Bereich Personalmangel herrscht und man Bereiche übernimmt die man eigentlich nicht wollte. So kenn ich es aus allen Betrieben wo ich bisher war

  • wenn es dich im jetzigen Beruf die Bildschirmarbeit stört.. als Fami wirst du auch fast den ganzen Tag am Bildschirm sitzen

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Dein Enthusiasmus ist super, aber mach am besten ein Praktikum in einer Bibliothek. Nur so bekommst du den besten Einblick, ob es was für dich ist.

    Schau in puncto Bezahlung in die Entgeltordnung der Tarifverträge TVöD/TV-L rein. E5 ist garantiert (aber sry, unter aller Sau und wer soll davon leben können?), aber E6 der Durchschnitt. Mit wachsenden Aufgabenfeldern und selbstständige Leistungen kann eine Höhergruppierung beantragt werden. Bis E9(a) ist in der Theorie alles möglich.


    Wie ein Vorredner bereits sagte: vermutlich verdienst du in deiner jetzigen Position besser. Oder anders: wegen des Geldes machen "wir" das nicht. :D


    Ich arbeite in einer Hochschulbibliothek (FaMI). und übernehme, wie jede:r aus dem Team eine Schicht an der Theke. Hier hast du Kontakt mit Nutzer:innen. Die restliche Zeit sitze ich in meinem Büro und arbeite in meinen Tätigkeitsfeldern: Rechnungsbearbeitung, inhaltliche Erfassung, Fernleihe und Schulungen (Literaturrecherche/Citavi). Das ist mal mehr, mal weniger "aufregend". Aber ich liebe meinen Job.


    Falls du die Ausbildung anstrebst: mit deinem Abi hast du die Möglichkeit zu verkürzen und einige allgm.bildende Schulfächer abzuwählen. War bei mir so in Calw (BW). Ich, alter Mann, hatte Deutsch und Gemeinschaftskunde abgewählt und mir viel unnötige Zeit erspart. Nur so als Input. :D

    "Seid Ihr der König? Also ich habe Euch nicht gewählt". (einfacher Arbeiter, Lordaeron)

  • Beim Praktikum wäre zu empfehlen, sich ein Praktikumszeugnis ausstellen zu lassen. Das macht sich bei Bewerbungen immer gut.


    E5 ist immer noch weit verbreitet. Ich habe auch mit E5 angefangen und war froh, dass es die höhergruppierung gab, die die Direktion durchsetzen konnte. In manchen Kommunen scheint das immer noch nicht angekommen zu sein, dass E5 nicht mehr zeitgemäß ist.


    Bei uns konnte man mit Abi keine Schulfächer abwählen, lediglich gleich ins 2. Lehrjahr springen, aber mussten sich den Stoff aus dem ersten Lehrjahr dann auch selbst aneignen.

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Vorweg, ich bin keine FaMi, sondern Softwareentwicklerin und hier angemeldet, weil ich ebenfalls in einer beruflichen Krise bin. Ich fühle mich von meinem Job oft überfordert, und der Beruf war schon 2006 ein Notnagel für mich, weil es da Arbeitsplätze gab und gibt.

    Ich bin aber schon 48. Da sind die Möglichkeiten deutlich eingeschränkter als bei Dir.


    Das mit dem Stress und den Überstunden ist mittlerweile in fast jedem Beruf die Regel. Das Arbeitsleben hat sich in den letzten Jahren stark verdichtet, und ich spreche ständig mit Menschen, die keinen Bock mehr auf ihren Job haben und sich nach einer erfüllenden Tätigkeit ohne viel Stress sehnen. Das sind Leute ab ca. 40, die ihren Job meistens früher gerne gemacht haben.

    Ich habe keine Ahnung, wo das hinführen soll, vor allem für Euch junge Leute, die noch ein jahrzehntelanges Berufsleben vor sich haben.


    Wenn ich kurz google, ist der Verdienst als FaMi nicht viel höher, als in Deinem Beruf.

    Bei mir ist das Gehalt jedenfalls kein Grund, mich für diese Ausbildung zu interessieren. Das ist für mich einer der Punkte, der dagegen spricht. ;)

    Vielleicht würdest Du bei einem anderen Arbeitgeber in Deinem Beruf mehr verdienen.


    Hast Du mal ein Coaching gemacht, was beruflich zu Dir passen könnte?


    In Deinem Alter würde ich auch ein Studium als Möglichkeit in Betracht ziehen. Mit Studium wird man normalerweise besser bezahlt.

    Es gibt Möglichkeiten, das berufsbegleitend zu machen, falls das für Dich anders nicht finanzierbar ist.

  • man arbeitet ja auch nicht im bibliothekswesen, um reich zu werden.

    Mit einem Studium ist das Einstiegsgehalt etwa in meinen derzeitigen rahmen in der 4. stufe nach 7 jahren berufserfahrung. wird zwar später deutlich mehr, aber ist nicht so prickelnd mit einem studium E9, stufe 1 genausoviel zu verdienen wie ein Fami E6 Stufe 4..


    das gehalt kann man hier auch ausrechnen lassen

    Gehaltsrechner Öffentlicher Dienst

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

    Einmal editiert, zuletzt von ravenclaw ()

  • man arbeitet ja auch nicht im bibliothekswesen, um reich zu werden.

    Mit einem Studium ist das Einstiegsgehalt etwa in meinen derzeitigen rahmen in der 4. stufe nach 7 jahren berufserfahrung. wird zwar später deutlich mehr, aber ist nicht so prickelnd mit einem studium E9, stufe 1 genausoviel zu verdienen wie ein Fami E6 Stufe 4..


    das gehalt kann man hier auch ausrechnen lassen

    https://oeffentlicher-dienst.i…oed/vka?id=tvoed-vka-2022

    Klar, das ist ein Beruf mit einem hohen Anteil von Menschen, die das vor allem machen, weil es ihnen Freude macht.

    Ich denke ja auch, dass mich das wesentlich mehr erfüllen würde, als die IT.


    Nur bin ich mittlerweile einigen Menschen begegnet, die lange Jahre in ihrem schlecht bezahlten Traumberuf tätig waren, bei denen die Luft raus war, weil sie sich irgendwann auch mal finanziell etwas leisten können wollten. Von der niedrigen Rente ganz zu schweigen.


    Das Gehalt ist schon ein Punkt, den man bei den Überlegungen, die man anstellt, mit betrachten sollte.


    Bei Dir ist ja nur das Anfangsgehalt so schlecht, wie Du schreibst. Das ist noch eine andere Sache, als nie viel mehr in seinem Beruf verdienen zu können. Die Fragestellerin könnte ja auch studieren und damit auf Dauer besser verdienen.

    Aber gefragt hat sie nach den Famis und bei denen scheint bei E7 Schluss zu sein, wenn ich mir hier die Stellenangebote für erfahrene Kräfte anschaue.

  • Ab der Stufe 6 ist eh schluss.


    Ich kenne auch Famis, die Leitungsfunktionen haben wie z.B. als "leitender Fachangestellter", die E8 verdienen und ab da scheint Schluss zu sein. Ab E9 ist ja bibliothekarische Aufgaben oder vom Fachwirt, je nach ob das Bundesland den anerkennt oder nicht.

    bei den Überlegungen mit dem geringen Gehalt hat man im Gegenzug einen relativ sicheren Arbeitsplatz. In der freien Wirtschaft verdient man mal besser, wenn dann aber gespart werden muss, fallen oft Arbeitsplätze weg. Wurde bei Corona sehr deutlich.

    Erst sagen Exmitschüler, das ist dumm als Fami für so wenig Geld in den öffentlichen Dienst zu gehen. Manche davon verdienen in Firmen ab 3000 Netto und dann stand wegen Corona und Kurzarbeit der Arbeitsplatz auf der Kippe während das bei uns kein Thema war. Gab dann Homeoffice und Abholsercvice und Arbeitsplatzabbau war nie ein Thema. und dann sagten exakt die selben, das wäre richtig gewesen, sich einen sicheren Arbeitsplatz zu suchen.


    Ein anderer Vorteil, wenn man schwerbehindert ist, wird man bevorzugt eingestellt und ist dann auch relativ sicher. In der freien Wirtschaft hast du da weniger gute Karten, wenn man mal nicht mehr so gut kann. Oftmals hat man im öffentlichen Dienst auch die Schwerbehindertenvertretung auf der Seite, die sich für einen da oft auch einsetzt.

    Sollte man auch bedenken.

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Also ich kenne auch Famis die 9a bekommen. Es kommt halt auf den Anteil selbstständiger Arbeit an.

    Ich bekomme 8 und leite eine Museumsbibliothek (und hoffe, dass ich mit der Höherbewertung durchkomme).

    Allerdings sollte man da auch für Fortbildungen und neue Aufgaben offen sein um das leisten zu können.

    (Ich: SAP, Trockenreinigung, Restaurierung, Zuatz RDA-Lehrgänge für historische Medien, Graphiken und Kartenmaterial, Notfallplanung). In meiner alten StB bekamen die Famis die Veranstaltungen planten und durchführten 9a.

    Frustrierend ist aber einfach das 'Fachangestellte der Verwaltung (nicht Fachwirte) ohne weiteres 9a oder 10 bekommen. Die haben auch nur 3 Jahre Ausbildung hinter sich. Famis, Bademeister, usw... alles was Kultur oder Freiwillig ist, verdient automatisch weniger

    "Twelve highlander and a Piper makes a Rebellion" (Walter Scott) - Ich war schon immer für Rebellion! :P

  • Also ich kenne auch Famis die 9a bekommen. Es kommt halt auf den Anteil selbstständiger Arbeit an.

    Ich bekomme 8 und leite eine Museumsbibliothek (und hoffe, dass ich mit der Höherbewertung durchkomme).

    Allerdings sollte man da auch für Fortbildungen und neue Aufgaben offen sein um das leisten zu können.

    (Ich: SAP, Trockenreinigung, Restaurierung, Zuatz RDA-Lehrgänge für historische Medien, Graphiken und Kartenmaterial, Notfallplanung). In meiner alten StB bekamen die Famis die Veranstaltungen planten und durchführten 9a.

    Frustrierend ist aber einfach das 'Fachangestellte der Verwaltung (nicht Fachwirte) ohne weiteres 9a oder 10 bekommen. Die haben auch nur 3 Jahre Ausbildung hinter sich. Famis, Bademeister, usw... alles was Kultur oder Freiwillig ist, verdient automatisch weniger

    kommt auch ein bisschen darauf an, wie der Rückhalt in der Politik ist. Manche Bürgermeister stehen voll hinter der Bibliothek, andere gar nicht.

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • Da dürftest du recht haben.

    leider sehen viele die bibliotheken nur als freiwillige leistung und behandeln die auch so, wenn es mal wieder um Einsparungen geht, sind die Bibliotheken gleich als erste dran, aber wenn die Bibliothek einen Preis gewinnt oder die Presse kommt, ändern die auf einmal die Meinung..

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)

  • leider sehen viele die bibliotheken nur als freiwillige leistung und behandeln die auch so, wenn es mal wieder um Einsparungen geht, sind die Bibliotheken gleich als erste dran, aber wenn die Bibliothek einen Preis gewinnt oder die Presse kommt, ändern die auf einmal die Meinung..

    Ja. Auch in Solingen gilt: "Wenn gespart wird, dann an der Kultur!"

    Ich erinnere mich: Anfang der 1990er bekam unsere damalige Leitung gesagt: Entweder ihr spart Stellen ein - ooooder wir müssen "leider" die Feuerwehrwachse Ohligs schließen!" Das wirkt bei mir bis heute nach.

    In den 2000ern wurden dann noch einmal 5 Personen/ Vollzeit und Teilzeit eingespart zu sparzwecken.

    Auch im Museum, wo ich jetzt bin, braucht man für die städtischen Angestellten keine 10 Finger. 2c Vollzeit, der Rest Teilzeit und ansonsten verläßt sich die Stadt aufs Ehrenamt. Ohne diese menschen könnten wir dicht machen - handelt sich ja "nur" um ein Museum mit Weltruf. Solingens Aushängeschild.


    Das Problem liegt einfach darin, dass wir in Deutschland kein Bibliotheksgesetz haben, dass den Komunen den ERhalt und Schutz der Bibliothek vorschreibt. Die können jede einzelne Bib schließen, wenn es nicht mehr anders geht.

    "Twelve highlander and a Piper makes a Rebellion" (Walter Scott) - Ich war schon immer für Rebellion! :P

  • es soll wohl mal Ansätze dafür gegeben haben, aber das Bibliotheksgesetz wurde abgeschmettert.

    das ist arm, wenn es heisst Stellen oder Feuerwache einzusparen..

    ich bin kein Freund davon, Bibliotheken ehrenamtlich betrieben und arbeiten zu lassen, aber Befürworter sagen dazu immer "lieber ehrenamtliches Personal als die Bibliothek ganz zu schließen"

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

    Or down from the library, there comes a loud ping

    From the vase which that was commonly said to be Ming

    - Mungojerrie and Rumbleteazer (Cats)