Gibt es denn nur noch "befristete" und "50%-Stellen" ? Wie soll man denn davon leben?

  • Liebe Forennutzer,


    seit langem nervt mich dieses Thema und wollte einfach mal eure Meinung dazu wissen. Ich bin fantastischerweise in der glücklichen Lage eine unbefristete Vollzeitstelle in der Bibliothek meiner Wünsche zu arbeiten, aber es gibt soviele Mitstreiter die sich langsam ein Job-Hopping antun müssen, dass man nur staunen kann / muss.


    Wie soll denn der junge ausgelernte Fami (ehemals Bibl. Assistent) jemals "sesshaft" werden und sein Leben lebenund gestalten. Mal hier 1 Jahr, dann dort ne Mutterschaftvertretung, dann wieder nur 60% oder gar noch weniger. Wie soll man Beziehungen finden und pflegen? Man soll immer flexibel und anpassungsfähig sein und schlussendlich geht die menschliche Komponente voll und ganz unter.


    Ich habe einen Bericht auf ARTE gesehen (wer noch? weiss das Magazin nicht mehr) aus Spanien. Hier ziehen, wie sicherlich auch in Deutschland, immer mehr Menschen wieder zu ihren Eltern nach Hause, weil sie sich eine eigene Wohnung nicht leisten können oder müssen ihr dasein in einer WG fristen. Das nächste ist: sie haben entweder keinen Job oder einen befristeten. Und sind dabei bestens ausgebildet u.a. Studienabschluss. Die betreffende Frau kam gerade als "Journalistin" aus Tokio zurück, wo sie ein 1-jähriges Praktikum als Volonteer unentgeltlich absolviert hat. Von was sie in dieser Zeit gelebt hat wurde nicht gesagt :(


    Sie und ihr Freund wollen schon seit Monaten zusammenziehen. Können es aber nicht, da sie beide kein Geld dazu haben, nicht wissen wohin sie der nächste Job verschlägt oder dann nicht wissen ob sie es sich dann weiterhin finanzieren können. Dass die Beziehung aufgrund der Belastungen sehr anfällig und brüchig ist, muss nicht extra erwähnt werden.


    Meine Freundin und ich haben uns Gedanken gemacht. So wie es vielleicht früher war, dass man sich irgendwann niedergelassen hat, eine Wohnung oder ein Haus gekauft hat, Kinder usw... ist heute schier nicht mehr möglich. Immer mehr, zumindest die ich kenne, entscheiden sich gegen Kinder.
    1. weil der gescheite Partner dazu fehlt, 2. das Geld, 3. von was soll man dann leben. Selten kann ein Partner alle 3 durchfüttern, weil man zu dem auch immer weniger VERDIENT!!! Obwohl einem das anders suggeriert wird, klar steht ab und an bissle mehr auf dem Gehaltszettel, dass aber wieder von den allgemeinen Preiserhöhungen aufgefressen wird. Effektiv haben wir weniger zum Leben.


    Unser Assistentengehalt ist auch nicht gerade bombenmässig und schliesslich arbeiten wir nicht gerade wenig dafür. Aber auch hier kann man sich nur ab und an etwas schönes leisten und mit mords viel sparen is auch nicht, ausser du wohnst wieder bei deinen Eltern :)


    Was denkt Ihr zu der ganzen Sache... beschäftigt mich schon ziemlich.
    Freue mich auf eure Meinungen!

    • Offizieller Beitrag

    Leider scheint diese Situation immer mehr zur Regel zu werden. Und zwar nicht nur im FaMI-Bereich.


    Der Arbeitnehmer von heute soll so flexibel wie nur irgendwie möglich sein. Private Kontakte, Familiengründung, Freunde... scheinen die Arbeitgeber nicht zu interessieren. :wayne:
    Manchmal habe ich sogar das Gefühl sie legen es extra drauf an: Der perfekte Arbeitnehmer ist kinder- und beziehungslos , hat also keinerlei private Verpflichtungen neben der Arbeit und ist somit auch zeitlich uneingeschränkt flexibel. Spätdienst? Wochenenddienst? Haupturlaubszeit? Ist doch für Singles alles kein Problem! :ironie:
    Zwischenmenschliche Beziehungen der Mitarbeiter sind doch für den Chef nur lästig!


    Dass ohne genügend Nachwuchs aber unser Land vor die Hunde gehen wird, dass Mitarbeiter ohne feste Beziehungen, Freundschaften und Familienbande oft gefrustet und damit weniger motiviert und leistungsfähig sind, scheint niemand der hohen Herrschaften zu begreifen.


    Was ich außerdem nicht verstehe: Alle paar Jahre ständig neue Mitarbeiter anzulernen muss doch den Betrieb ein Heidengeld kosten? Wäre es da nicht sinnvoller feste Verträge abzuschließen? Dann hat man wenigstens Leute, die sich auskennen.


    Ich arbeite derzeit in einem Betrieb, in dem der Großteil der Mitarbeiter verbeamtet ist. Ich beneide diese Kollegen wirklich um ihren Status! Der Arbeitsplatz auf Lebenszeit gleicht meiner Meinung nach alle Nachteile des Beamtentums aus! :(


    Zum Thema, wie man von einer Halbtagsstelle leben soll:
    Wenns nach unsern Politikern geht: Mehrere Jobs auf einmal ausüben. Und für Familien: Die Kinder schon als Babys den ganzen Tag in Kinderkrippen und Tagesstätten und die Eltern können ja dann beide arbeiten. X(

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • aber genau das ist für kleine kinder falsch (ist zumindest meine meinung, nicht, dass sich jemand angegriffen fühlt). kinder brauchen bezugspersonen, die auch viel zeit für sie haben. und logischerweise ist es dann sinnvoller wenn das mama oder papa ist und jemand aus einer krippe. da ist ein denkfehler, der dringend mal überarbeitet werden muss...


    was die befristeten stellen angeht, so werden die vertäge ja doch oft verlängert, so dass nicht immer jemand neu angelernt werden muss, was dann für den betrieb und auch das klima besser ist. ich finde es wirklich problematisch, das es für die arbeit wenig geld gibt, während die lebenskosten fast überall und in allen bereichen ansteigen. da ist es doch kein wunder, dass die spanne zwischen arm und reich immer größer wird und da braucht sich auch kein politiker drüber wundern... wg-leben ist ja auch mal ganz schön, aber irgentwann will man doch auch eine eigene wohnung mit dem partner zusammen haben oder auch alleine. aber das ist immer schwerer realisierbar...

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Hallo,



    ich habe nur eine 50%-Stelle. Würde ich nicht mit meinem Freund zusammenleben, könnte ich mir eine eigene Wohnung überhaupt gar nicht leisten. Eine zweite Teilzeitstelle (auch 50 %) wäre gar nicht möglich, da ich mit meinen Arbeitszeiten die Öffnungszeiten unserer Bibliothek abdecken muss, d.h. ich arbeite an 3 Tagen die Woche jeweils 7 Stunden.


    Ich finde es auch heftig, dass andauernd Flexibilität und Umzugsbereitschaft für den Job gefordert wird. Da wundert es mich gar nicht, dass viele Leute keine Kinder haben wollen, da das ja auch sehr familienfeindlich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ha, endlich kann ich auch mal was dazu schreiben, ohne dass der IE gleich wieder abstürzt...
    Aber ja.
    Ich gebe euch allen Recht. Ich gebe dir REcht Old School, dass es hauptsächlich Teilzeitstellen gibt und die sind alle bei der Einstellung befristet.
    Ich gebe dir Recht Susi, dass der perfekte Arbeitnehmer ein verdammter Roboter ist....
    und dir geb ich auch Recht Mela, die Spalte zwischen arm und reich wird immer grösser...


    aber...ich denke nicht dass das ein so spezifisches Famiproblem ist.
    Du wirst sowieso vom Chef die meiste Zeit gedrückt....und leider sind viel zu viele Chefs auch teilweise sehr asozial - milde gesagt. Denen geht das Geschäft vor seinen Mitarbeiter obwohl das ja fatal ist: Könnte er denn irgendetwas erreichen ohne Mitarbeiter??
    In einer solche Situation ist es wichtig, dass man umso mehr ein tolles Team hat mit einer tollen Teamatmosphäre, dass einem unterstützt und nicht in den Rücken fährt ganz im Sinne des Chefs...natürlich sind nicht alle Chefs so, aber leider gibt es immer wieder schwarze Schafe.


    Ich will allerdings auch nicht schlecht reden. Ja, Fami ist ein typischer Teilzeitjob und du verdienst darin weiss Gott kein Vermögen. Bibliothekarin ist man aus Leidenschaft - da gehts den Diplomierten nicht anders, deren Einsteiglohn 1400 Brutto und trotzdem. Es gibt schlechter bezahlter Jobs und mit einiger Bescheidenheit (wir müssen sie haben) überleben wir es - im Vollzeitjob alleine!
    Ich für meinen Teil finde Krippen gut...ich bin allerdings da auch nicht so objektiv, da meine Mutter in einer arbeitet..und ich weiss was sie leistet und dass die sich echt Mühe geben...ich versteh aber auch Mütter (und Väter) die sagen sie wollen die ersten Jahre zuhause beim Kind bleiben. Ja warum nicht? Bloss dabei die Krippen dabei zu verteufeln, das wäre falsch in meinen Augen.
    Dass die Stellen befristet sind, das ist mir auch nicht ganz verständlich. (Ausser bei Schwangerschaftsvertretungen und befriste Projekte) Aber Mela hat Recht, sie werden ja teilweise auch entfristet...weil auf die Dauer rentiert sich das wirklich nicht.
    Trotzallem finde ich ist die Situation nicht so dermassen hoffnungslos...fast jede Woche ist eine befristete Vollzeitstelle bundesweit ausgeschrieben und das lässt doch hoffen...klar, wer einen festen Wohnsitz hat und dort nicht weg kann und will, für den ist so etwas fatal. All das macht es uns ja sehr schwer auf diesem Beruf alt zu werden...für meinen Teil ist es momentan nicht weiterhin tragisch, da ich sicherlich nicht die nächsten drei Jahre nicht mit meinem Freund zusammenziehen kann und daher mich bundesweit bewerben kann auf Vollzeitstelle, welche auch befristet sind. Aber ich weiss auch, dass viele nicht in dieser Lage sind und ich verstehe euren Ärger! Ich will auch nicht wissen wie es dann in drei Jahren ist, wenn ich dann mit meinem Freund zusammenziehen will und der irgendwo studieren will...der kann dann ja auch nicht einfach so die Uni wechseln bloss weil ich kilometer weit weg entfernt eine Stelle gekriegt habe...
    Ich finde die Situation in Deutschland allerdings besser als in der Schweiz, jetzt ohne Witz. Was ich mir so in der Schweiz stellenmässig in der Bibliotheken unter die Augen kommt, da möchte ich am liebsten schreien. Zwar sind fast alle Stellen unbefristet, dafür alle zwischen 30- 50%! Eine 100% Stelle gibt es alle zwei Monate oder so! Und es ist auch in der Schweiz so, dass wenn man von den Richtlinie von 4300 CHF Netto ausgeht (und das ist ja nur eine Richtlinie, kein Tarifvertrag, es kann also durchaus tiefer liegen. Ab und zu ein bisschen höher...wenn du Glück hast...) muss man mind. 70% arbeiten um überleben zu können! Und da geht man einfach nachhause und zur Arbeit und das war dann schon! Und dann bitte versuch mal zwei Stellen zu kombinieren, da du ja oft an bestimmten Tagen kommen musst..und das in der selben Stadt ist dann fast ein Ding der Unmöglichkeit. Also muss man bei Mama&Papa wohnen (oder beim Partner) und hoffen, dass irgendwann vllt die Stellenprozente erhöht werden...und darauf hast du ja keine Garantie...


    Man macht uns das Leben echt nicht leichter...




    Edit: Ich hab mal meine Swiss-libs Mails durchgesehen....ich sammle seit dem 2.7.09 bis heute. In dieser Zeit sind 4 Volzeitstellen ausgeschrieben...also innerhalb fünf Monate 4mal eine Vollzeit zu besetzen und 7 Mal war eine 70/80/90% Stelle ausgeschrieben...(spricht irgendwie für sich selbst)
    Hab mal nach dieser Lohnrichtlinie gegeoogelt und sie nicht gefunden...aber dafür das da: http://www.bbs.ch/documents/Gesamt_CH.pdf
    Bevor ihr grosse gläzende Augen kriegt ;) 5000 CHF kriegt man nur so im Gebiet Zürich, weil die Lebenserhaltungskosten höher sind....

  • meine kollegin ist jetzt auch wieder zu ihren eltern gezogen. bei uns arbeitet sie nur 8 stunden montags bzw. samstags. ansonsten hat sie noch 25 stunden an der katholischen fh auch bei uns in der stadt. aber im nächsten jahr haben wir nicht mehr mittwochs, sondern montags geschlossen, wie das dann noch passt, weiß ich nicht...

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  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Beruf des FaMIs, nachdem ich ihn nun erlernt habe, für überflüssig halte.
    Als ich mich vor ca. 3 Jahren auf verschiedene Ausbildungsstellen beworben habe, dachte ich, dass man von dem Beruf einigermaßen leben kann, da er ja im Wesentlichen im Öffentlichen Dienst angesiedelt ist und es da noch einigermaßen "human" zugeht. Außerdem dachte ich, dass man gewisse Perspektiven hat, sich in diesem Beruf zu "entwickeln" (mal ganz allgemein ausgedrückt) und der Ausbildung angemessene Tätigkeiten übernimmt.
    All dies scheint leider nur sehr selten der Fall zu sein.
    Natürlich leiden z. Zt. die meisten mehr oder weniger unter der Wirtschaftskrise, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass man in "normalen" Zeiten in diesem Beruf auf Dauer ein vernünftiges Auskommen haben kann. Es bleibt dabei, dass die wenigen Stellen heiß umkämpft sind, Höhergruppierungen kategorisch ausgeschlossen scheinen (manchmal wird man gar wie ein Ungelernter eingruppiert (EG 3 bspw.)) und bei Etatkürzungen im Haushalt zuallererst am unteren Ende gespart wird.
    Ich würde diesen Beruf, auch wenn er mitunter schöne Seiten aufweist (dazu kann man dann wohl nur noch die Tätigkeit an sich und das leider noch lange nicht in allen Fällen zählen), nicht nochmal wählen.
    Mir scheint es sinnvoller, diesen Beruf abzuschaffen und die wenigen vorhandenen Stellen entweder wirklich mit Ungelernten oder mit Verwaltungskräften zu besetzen. Die hätten dann wenigstens noch ne alternative Verwendung.

  • Nicht dass man mich falsch versteht: Die Tätigkeit, die der FaMI ausübt, halte ich nicht für überflüssig (sonst würde es sie ja nicht geben oder sie würde "zweckmäßigerweise" wegrationalisiert werden). Ich halte den Beruf an sich für verfehlt, da er sich offensichtlich aufgrund der Tendenz einer immer weiter gehenden Spezialisierung in der Berufswelt (die ja auch der Fall ist) etablieren konnte. Die Idee, ein spezielles Berufsbild für diese Tätigkeit zu schaffen, scheint im Prinzip nicht schlecht, nur das Ergebnis ist - mit Verlaub - eine Katastrophe.

    • Offizieller Beitrag

    @daifmann


    Ich denke im Gegenteil der Fami ist nicht überflüssig. Sein Potentzial ist noch lange nicht ausgeschöpft und vor allem: er könnte mehr.
    Er könnte viel mehr. Und ich will dir ja jetzt nicht auf den Füssen trampeln, aber ich kann dieser ewige Berufspessimus, dass der Beruf so schlecht bezahlt ist etc. nicht mehr hören! Es gibt viele andere Berufslehre ( Frisör etc.) die noch viel weniger verdienen als wir. Die meisten Stellen, die ausgeschrieben sind, offiziell, ich rede hier nicht intern, sie anständig entlöhnt. EG 5 oder weiter hinauf. Klar, es ist kein Vermögen, aber auch der Dipl. Bibliothekar verdient kein Vermögen!
    Die Arbeit einem Ungelernten zu überlassen halte ich für eine absolute Fehlentscheidung, weil wir leisten viel und müssen viel können und es ist nicht einfach so ein Zuckerschlecken. Ich bin stolz ein Fami zu sein und will auf diesem Beruf arbeiten. Nicht mein Leben lang, aber die nächste Jahre sicherlich.
    So. Das ist meine Meinung.

  • Hi!


    Meine Name ist "dafamiman" ;-). Keine Sorge, ich finde es absolut respektabel, wenn man als FaMI mit seiner Arbeit zufrieden ist.
    Du sagst, dass das Potenzial des FaMIs nicht ausgeschöpft wird. Da dürftest du recht haben. Ich denke jedoch, dass es dazu eher nicht kommen wird. Dies habe ich ja oben schon mit der "mangelnden Perspektive" und der Konkurrenz um die doch wenigen Stellen angedeutet, so dass man eher davon ausgehen kann, dass der weniger Qualifizierte (sprich der FaMI) "kleingehalten" wird. Ausnahmen bestätigen sicher die Regel.
    Ob EG 5/EG 6 jetzt viel ist oder nicht, ist natürlich Geschmackssache. Fakt ist jedoch, dass es für eine abgeschlossene Ausbildung mit 3 Jahren Regelausbildungszeit das Minimum ist (unter EG 5 ist für nicht Ausgebildete).
    Schauen wir mal, wie es in 10 Jahren aussieht...

    • Offizieller Beitrag

    Erratum dafamiman ;) Sorry, das war ein Schnellvertipper...
    Da muss ich dir Recht geben, der Job ist heiss begehrt bspw es gibt nicht viele Stellen...aber gerade unser Berufsfeld ist nicht so dermassen gross (jetzt im Vergleich für dass des Kaufmann o. ä.) Das ist doch irgendwo wie bei den Buchhändler...die haben dasselbe Problem plus dass die aufgrund der wirtschaftlichen Lage immer wie mehr Stellen/Läden eingehen.
    Ja, warten wir die nächsten zehn Jahre ab. Ich schaue lieber optimistisch als getrübt in die Zukunft und ich denke irgendwann werden auch Leute an in den Führungspositionen sein, die das Potentzial des Famis wissen zu ausbauen...zumindest in den ÖB.


    Die Bezahlung ist wirklich zu tief angesetzt....aber besser 1200 brutto Vollzeit als weniger als das...aber klar, eine Familie damit ernähern kannst du nicht. Da geb ich dir recht.
    Und ich würde - solange ich die Alternative hätte umzuziehen und irgendwo ein anderer Job hätte - eine Stelle mit EG3 nicht annehmen. Und sowas weisst du ja schon vor Stellenantritt wie viel zu verdienst. Aber ist ne Schweinerei....aber in welchen Branchen wir bei den Löhnen nicht gedrückt und ausgenutzt? ;[


    Ich hoffe jedenfalls für uns alle das Beste und werde mich auch ihn Zukunft für den Fami Beruf einsetzen....

    • Offizieller Beitrag

    Also wenn ich meinem Gehalt nicht über die Runden kommen würde, wäre ich mir nicht zu schade, Wohngeld oder andere staatliche Hilfen zu beantragen. So lange sich niemand beschwert, fällt es natürlich keinem auf, dass der FaMI im öffentlich Dienst mit einem Dumpinglohn abgespeist zu werden scheint (bei 1.200 €/ Brutto macht das bei 40 Stundenwochen einen Bruttostundenlohn von 7,50 €!). 7,50 €/Stunde sind allgemein die Grenze für das was man landläufig als Niedriglohn bezeichnet...

    • Offizieller Beitrag

    FaMI4u


    Ich find das im Grunde ne gute Idee...auch wenn ich das selbst nicht mal beantragen könnte. Dann würden sie mich wieder rüberschieben.... :(
    Das wir im Niedrigstlohn liegen ist echt .... nun ja blöd....aber eigentlich kommen ja die meisten damit klar, wie dieser Thread: Überleben mit einem FaMI Gehalt zeigt.

  • klar, mehr geld ist immer gut, über eine gehalterhöhung würde sich auch keiner beschweren. aber man kann damit klar kommen und ich finde es wichtiger, dass wir überhaupt die chance haben, in dem beruf zu arbeiten, der uns spass macht. aber ehrlich gesagt sind die chancen für bibliothekare auch nicht besser. auf einer ausbildertagung wurde wohl darüber gesprochen, dass die kommunen statt den studierten für die selben arbeiten lieber famis einstellen, da die billiger sind. auf dauer müssen die kommunen eh alle sparen...

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    • Offizieller Beitrag

    auf eine Stelle unter EG5 würde ich mich nur im äußersten Notfall bewerben. Es ist eine bodenlose Frechheit einen ausgebildeten FaMI wie eine ungelernte Kraft in EG3 einzugruppieren. Aber was ich so bei den Stellenanzeigen lese, ist eine Eingruppierung unter EG5 Gott sei Dank doch eher die Ausnahme.
    Es stimmt allerdings, was befami sagt: Es gibt sehr viele Ausbildungsberufe, die schlechter bezahlt sind. (Friseure, Erzieher...) Im Vergleich dazu verdient ein FaMI wirklich anständig. (bei EG5, was theoretisch der Normalfall ist, Lohnsteuerklasse 1 und 40 Stunden-Woche ca. 1200€ NETTO)
    Und der Stellenmarkt sieht nirgends rosig aus. Selbst Akademiker stehen heute evtl. auf der Straße. Nach den Gesichtspunkten Verdienst und Stellenmarkt kann man heutzutage quasi lernen, was man will. Es gibt in keinem Beruf eine Garantie!
    Ich finde es allerdings schade, dass immer noch viele Bibliotheken, offensichtlich gerade WBs, das volle Potential eines FaMIs nicht erkennen bzw. nicht ausschöpfen. Ich bin oft entsetzt, welche Aufgabenbereiche viele von uns hier haben. Manches davon könnte eine ungelernte Kraft schließlich auch. Hier verstehe ich auch die Angst vor den Ehrenamtlichen.
    Ich bin wirklich froh in einer Bibliothek gelandet zu sein, die mir verhältnismäßig viel zutraut. Zu den Bibliotheksassistenten wird da eigentlich kein Unterschied gemacht.
    Aber ich glaube auch, dass in Zeiten knapper Kassen immer mehr FaMIs die Aufgaben und Stellen von Bibliothekaren übernehmen werden. Zumindest in den ÖBs.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

    Einmal editiert, zuletzt von Susi ()

  • das ist ja genau das, was ich meinte. auf dauer haben wir evtl. bessere chancen als die bibliothekare. ich überlege zwar auch, ob ich nicht noch ein studium draufsattle, bin mir aber noch nicht schlüssig, ob das überhaupt sinn hat... vllt. in irgenteinem ergänzenden fach oder so...

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