Überqualifiziert?

  • Hallo zusammen!


    Ich bin 27 Jahre alt, mache momentan meinen Master und habe Anfang dieses Jahres den Entschluss gefasst, FaMI zu werden. Nun habe ich schon einige Beitragsersteller gesehen, die fragen, ob sie zu alt sind. Mich würde aber eher interessieren, ob man mit einem Master definitiv als zu überqualifiziert gilt? Es scheint wohl zumindest eine Person zu geben, die mit Magister in der Berufsschule saß, aber da weiß man ja auch nicht, welche Umstände dazu geführt haben.


    Ein bisschen mehr zu meinen bisherigen Bemühungen:

    Ich wohne im Ruhrgebiet und habe circa 25 Bewerbungen abgeschickt (fast nur für Stadtbibliotheken). Da es mir sehr wichtig ist, in der Gegend hier zu bleiben, habe ich mich wirklich überall im Umkreis beworben, wo es nur ging. Leider habe ich direkt nach der Bewerbung über 5 Absagen bekommen und 2 Absagen nach einem Interview gekriegt. Es laufen zwar noch einige Bewerbungsprozesse, aber langsam mache ich mir Sorgen, dass meine Chancen eher schlecht sind, so wie es mir eigentlich auch jeder in meinem Umfeld vermitteln möchte. Auch frage ich mich, ob 25 Bewerbungen nicht zu wenig waren, aber ich habe schon etliche Stunden in diese Online-Tests gesteckt und mehr hätte ich vermutlich wirklich nicht hingekriegt. Man hört ja immer wieder von Leuten, die 70-100 Bewerbungen abschicken und da frage ich mich, wie man das hinkriegen soll. Gerade wenn man kein Auto hat ist es während Corona ja auch total anstrengend, fürs Interview in neue Städte zu fahren, in denen man sich nicht auskennt und teilweise sehr lange Wege auf sich zu nehmen. Es steckt schon ein enormer Aufwand dahinter. Das ist wohl der Nachteil an der FaMI-Ausbildung, dass sie meistens nur 1-2 Mal pro Stadt angeboten wird ;(


    In meinem letzten Interview wurde ich am Ende gefragt, warum ich denn nicht einfach den Master zu Ende mache und dann ein zweijähriges Bibliotheksreferendariat

    beginne. Ich hab dargelegt, dass ich mich durch den Master quäle (natürlich nicht in der Wortwahl :D) und eigentlich genug von uni-ähnlichen Zuständen habe (so müsste man am Ende des Referendariats eine Arbeit im Umfang einer Masterarbeit anfertigen, was für mich jetzt schon absoluter Horror ist und was ich seit Monaten vor mir herschiebe und mich verzweifeln lässt) und so ein Referendariat in NRW z,B. auch gar nicht angeboten wird.


    Zusätzlich muss ich aber sagen, dass das Studium und eine "wissenschaftliche Laufbahn" für mich absolut nichts ist. Ich habe es tatsächlich eher aus Glück soweit geschafft (mein Studiengang ist wiiirklich leicht im Vergleich zu anderen) und auch meinen Eltern zuliebe habe ich vermutlich viel Energie reingesteckt/mir eingeredet, dass ein Studium der einzig "richtige" Weg ist. Durch erste Arbeitserfahrungen während des Masters habe ich aber festgestellt, dass ich ein Mensch bin, der Spaß am Job braucht und mit viel Verantwortung/Herausforderungen/Leitung nicht klarkommt, weil er sonst krank wird. Hat jemand vielleicht Tipps, wie ich in einem nächsten Gespräch darlegen könnte, dass trotz meines Masters eine Ausbildung deswegen viel besser zu mir passt? Stress gibt es natürlich in jedem Job, aber je nach Position gibt es da ja auch enorme Unterschiede.


    Ich habe die Vermutung, dass viele davon ausgehen, dass ich anfange, mich während der Ausbildung unterfordert zu fühlen und deswegen dann abbreche. Jahrelang für einen spezifischen Job eingearbeitet zu werden ist für mich aber tausend Mal besser, als das Studium abzuschließen, dann ins kalte Wasser geworfen zu werfen und nach kürzester Einarbeitung selbst zuzusehen, wie man im neuen Job klarkommt....und da ich zwar grob weiß, was ein FaMI macht, aber nicht genau einschätzen kann, in welchem Ausmaß welche Aufgaben anfallen, fände ich es als Begründung, warum ich nicht auf den Job des Bibliothekars hinarbeite, schwierig z.B. zu sagen "ich will keine Verantwortung/viel Stress im Job", da es ja wahrscheinlich sehr wohl Aufgaben gibt, bei denen FaMIs Verantwortung tragen oder es öfters zu stressigen Situationen kommt. Zu sagen, dass das Studium der falsche Schritt für mich war, kommt vielleicht auch etwas merkwürdig, da ich den Master fast abgeschlossen habe. Ob dann das Argument "ich bringe Sachen gerne zu Ende" zieht, da bin ich mir auch nicht so sicher. Ich habe leider auch viel zu spät gemerkt, was ich mal mit meinem Leben anfangen will und auch zu spät gemerkt, was meine Stärken sind und welche Art der Arbeit mir liegt und welche nicht. Hätte ich die Chance, noch einmal "von vorne" anzufangen, hätte ich mich vermutlich direkt für die FaMI-Ausbildung entschieden...


    Beim ersten Vorstellungsgespräch kam das Thema der Überqualifizierung z.B. auch gar nicht auf und ich war nicht sicher, ob ich von mir aus darauf eingehen soll, um direkt irgendwelche Bedenken zu zerstreuen oder ob es überheblich wirkt. Überraschenderweise wurde mir in beiden Vorstellungsgesprächen, in denen ich war, mitgeteilt, dass händeringend FaMIs gesucht werden, was meiner bisherigen Erfahrung irgendwie widerspricht, da bei beiden Interviews schon ziemlich viele Bewerber da waren. Liegt das daran, dass weniger FaMIs ausgebildet werden, als gebraucht werden? Es fällt mir auch schwer, einzuschätzen, was genau einen beim Bewerbungsgespräch von anderen abheben könnte.


    So, ich hoffe das ist nicht alles zu wirr geschrieben, es ist länger geworden, als ich dachte. Es würde mich sehr freuen, von Erfahrungen zu hören oder vielleicht auch den ein oder anderen Ratschlag zu kriegen.


    Viele Grüße

  • Also ich habe gerade mal recherchiert: NRW lässt das Bibliotheksreferendariat ruhen: Bibliotheksreferendariat – Wikipedia Ansonsten wäre Niedersachsen oder RLP eventuell eine Chance für dich, wenn du das willst. Das ist jetzt nicht so schwer, was ich von unseren so mitbekomme. Und du müsstest nur das letzte Jahr nach München oder Berlin.


    Es könnte durch aus sein, dass dich die Kommunen für überqualifiziert halten bzw. denken, dass du eh abbrichst. Ich würde mich auch an WBs bewerben. Da könnten deine Chancen etwas besser stehen. Ich selbst hatte auch Azubis, die schon ein Studium vorher hatten. Ich selbst komme zwar nicht auf 70 bis 100 Bewerbungen, aber ich habe mich sehr viel beworben - auch sehr weit weg - weil ich es unbedingt wollte. Das funktioniert auch, wenn man wie ich damals 16 ist. Ich würde den Radius erweitern. Es kann ja auch sein, dass du nach der Ausbildung weg musst. Die Stellen gibt es halt nicht wie Sand am Meer. Ich würde die Erklärung genauso im VG sagen, wie du es hier geschrieben hast. Für michist das schlüssig.


    Ja, wir bilden zu wenig aus, weil jetzt sehr viele in Rente gehen. Die Babybommer sind jetzt fast alle im Renteneintrittsalter. Der Stellenmarkt entwickelt sich gerade für Ausgelernte von einem Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt. Meine Chefin hat mal gemeint, dass wir jetzt noch nie so gute Chancen auf eine Stelle hatten.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • Ich knne jemanden, der erst FaMi gelernt hat und dann Bibliothekswesen studierte und keinen Job als Bibliothekar bekam, also bewarb er sich als FaMi und bekam dann gesagt, er wäre ja überqualifiziert. Es hat lange gedauert, bis er dann eine dauerhafte Anstellung bekam.


    Mein Tipp: nimm Wirbelwinds Argument, dass das Referendarium nur ausserhalb NRWs möglich ist, das du fest gestellt hast, dass du für einen Job weit weg ziehen müsstest und das du Familien- und Ortsbezogen bist und da als FaMI bedeutend bessere Chancen hättest nach der Ausbildung Arbeit zu bekommen, das es dir nichts ausmacht, solange du in einem Umfeld (nämlich in einer Bibliothek) arbeiten kannst, dass du sehr liebst. Betone, was du an der Arbeit liebst, was du dir wünschst usw...

    Sprich bloß nicht davon, das dir die Masterarbeit nicht liegt oder was dir an dem Studium selbst nicht gefällt - das macht keinen guten Eindruck. Erwähnen kannst du, dass du dich mit deinem heutigen Stand deines Wissens um das Berufsfeld tatsächlöich eher als FaMI beworben hättest.


    Ich habe meine Bewerbung zur Ausbildung zwar Anfang der 1980er gechrieben und weiß, das auch damals schon (Babyboomer-Jahre) sich unglaublich viele bewarben, aber es waren bei mir nur 2 Stück.

    2 Bewerbungen, 2x Einladung zu Aufnahmetests (Allgemeinwissen), 2x Bewerbungsgespräch, 2 Zusagen - und konnte es mir dann auch noch aussuchen.

    Mir wurde in Solingen damals klar gesagt, dass ich den Ausbildungsplatz bekam, weil ich überzeugender in meiner Vorstellung war als die anderen MitbewerberInnen.

    Das Studium selbst wird dir durch die hervorragend durch die Berufsschule helfen. Ich kam damals von der Hö.Handelsschule und hatte bis auf 2 Mitschülerinnen, die den FaMI -Abschluß nachholten fast nur GymnasiastInnen in der Klasse. Ich weiß nicht, wie das Heute ist, aber ich stelle mir vor, da hat sich nicht viel drann geändert.

    "Twelve highlander and a Piper makes a Rebellion" (Walter Scott) - Ich war schon immer für Rebellion! :P

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  • Das ist wirklich eine interessante Geschichte. Der Berufsmarkt der Bibliothekare ist hart umkämpft. Dir ist doch klar das du mit dem Fami weniger Gehalt verdienst als Bibliothekar in Bachelor oder Master und ziemlich viele Jahre brauchst um Führung in kleinen Bibliotheken zu übernehmen. Es werden viele Famis gesucht weil sie sehr günstig sind. Hast du daran gedacht in einen anderen Beruf zu gehen wie z.B. Informationswirtschaft oder Data Science.


    Was hast du im Bachelor als Spezialisierung bzw. Schwerpunkt gemacht du kannst dich danach richten.


    Wenn du in Bachelor abbrechen würdest anstatt Master, könntest du ein Fami machen und Studium an der TH Köln fortsetzen dort werden Module und ein Teil der Praxisphase anerkannt.

  • Was studierst du denn überhaupt? Gibt es da keine Möglichkeiten was mit dem Bachelor anzufangen?


    Also generell würde ich immer davon ausgehen, dass jemand mit Master Abschluss volle Kanne überqualifiziert ist für den FaMi.

    Wie du sicherlich herausgefunden hast, wird der nicht sonderlich gut bezahlt und hat theoretisch nur den Hauptschulabschluss als Vorraussetzung (auch wenn die Realität anders aussieht). Es gibt aber auch einige Arbeitgeber, die das Potential ihrer Mitarbeiter nutzen. Bei so einem muss man aber erst einmal landen. Das Tätigkeitsfeld variiert auch je nach Arbeitgeber stark zwischen Bücher zurück räumen und Thekendienst bis hin zu spannender Öffentlichkeitsarbeit, Erwerbung und Verwaltungsaufgaben.


    Wenn du mir im Gespräch das so erklärst wie du es hier geschrieben hast, also du nicht vom Studium überzeugt bist und lieber eine Ausbildung beginnen möchtest, würde ich das verstehen. Wenn du dann noch davon überzeugen kannst, warum genau dieser Beruf etwas für dich ist, hast du schon eine Chance. Es ist ein Unterschied, ob ein Bachelor sich bewirbt der seinen Master nicht zuende macht weil er lieber arbeiten möchte, oder sich ein fertiger Master bewirbt. Denn bei dem würde man eher vermuten, dass dieser ganz schnell wieder weg ist, da er sich unterfordert fühlt.


    Ein großer Pluspunkt wäre ein Praktikum in einer Bibliothek. Dann weißt du, was dich erwartet und man hat weniger die Angst als Arbeitgeber, dich zu verlieren weil du dir alles ganz anders vorgestellt hast.

    Einmal editiert, zuletzt von Falconian ()

  • Ein großer Pluspunkt wäre ein Praktikum in einer Bibliothek. Dann weißt du, was dich erwartet und man hat weniger die Angst als Arbeitgeber, dich zu verlieren weil du dir alles ganz anders vorgestellt hast.

    Das wollte ich auch schreiben! Habe ich auch bei meinen Mitschülern aus der Berufsschule gemerkt, dass da schon einige vorher praktische Erfahrungen in Bibliotheken gemacht haben (mich eingeschlossen) und das hat uns im Bewerbungsverfahren definitiv geholfen.


    Wenn das jetzt bei dir natürlich zeitlich nicht mehr funktoniert, weil du dich jetzt schon für nächstes Jahr bewirbst, dann würde ich an deiner Stelle in den Bewerbungen und in den Gesprächen wirklich versuchen, so genau wie möglich zu beschreiben, warum du jetzt unbedingt FaMI werden möchtest. Und zwar nicht so "Ich will lieber Arbeiten als mich noch durch den Master zu quälen", sondern eher "Ich möchten aus den Gründen x, y, z UNBEDINGT FaMI werden!". Einfach deine Begeisterung für den Beruf zum Ausdruck bringen. Glaube das könnte dann auch ein bisschen von diesem Problem mit der "Überqualifizierung" ablenken.

  • Ich würde nicht generell sagen, dass man mit Master überqualifiziert ist. Wir hatten auch eine Azubine, die bereits einen Magister hatte. Zudem können die Aufgaben je nach Stelle und Einrichtung nach der Ausbildung sehr variieren. Eine unserer ehemaligen Azubis ist jetzt als FaMI auf einer TVÖD 9a Stelle im Bereich Bibliothekspädagogik, kommt eben immer darauf an, was man hinterher bekommt.

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Hallo an Alle!


    Erst einmal vielen Dank für die netten Antworten :)


    Wirbelwind Das mit dem Referendariat ist so eine Sache, da es das nicht in NRW gibt, müsste ich ja sogar mindestens 2 Jahre wo anders leben, was schon eine echt lange Zeit ist. Ebenso steht auf einer der Infoseiten "Bei Bewerberinnen und Bewerbern geistes- und sozialwissenschaftlicher Fachrichtungen ist als zusätzliche Qualifikation die Promotion erwünscht" und die Auflistung der nötigen Kompetenzen schüchtert mich auch ziemlich ein. Vielleicht bausche ich das zu sehr auf in meiner Vorstellung, aber es wirkt schon so, als wäre das ein enormer Sprung vom FaMI zum wiss. Bib. und da sehe ich mich ehrlich gesagt nicht. Ich hab auch nicht das Gefühl, ein gutes Allgemeinwissen zu haben, was wahrscheinlich auch Voraussetzung ist. Mich bei WBs als FaMI zu bewerben ist aber definitiv etwas, das ich nächstes Jahr (dieses Jahr ist schon zu spät) machen werde, das hatte ich nicht so auf dem Schirm!


    Piper Wow das hätte ich nicht gedacht, dass man als Bibliothekar schlechtere Jobchancen hat, als als FaMI! Gute Tipps für mein nächstes Interview, danke, das werde ich alles noch mal verinnerlichen :) Scheint wohl auch echt Zufall zu sein, ich kann mir vorstellen, dass sich in einer Stadt total viele bewerben und in der Nachbarstadt kaum einer, da muss man dann wohl wirklich einfach so viele Bewerbungen raushauen wie nur möglich. Überzeugender zu sein als andere Bewerber ist das, womit ich mich schwertue, daran muss ich definitiv noch arbeiten :D


    markus89 Es ist mir absolut bewusst, dass ich als FaMI weniger verdienen würde. Mir ist in den letzten Jahren durch meine erste Berufserfahrung in Studentenjobs aber klar geworden, dass ich jemand bin, der große Herausforderungen nicht so sehr mag und lieber ein beständiges, angenehmes Arbeitsumfeld hat, also Führung wäre nicht einmal etwas, worauf ich hinausarbeiten wollen würde. Ich studiere Japanologie und bin in anderen Bereichen auch nicht wirklich begabt, weswegen so etwas wie Informationswirtschaft oder Data Science für mich unmöglich zu schaffen wäre (allein schon wegen Mathe).


    Falconian Japanologie! Dachte früher immer, dass ich gerne in Japan leben oder in einer japanischen Firma in Deutschland arbeiten wollen würde. Ähm nein danke, hab bei genug Freunden gesehen, wie man dazu gezwungen wird, sich kaputt zu arbeiten (selbst in japanischen Firmen in Deutschland), weswegen das für mich mittlerweile außer Frage ist. Es gibt zwar auch viele andere coole Möglichkeiten, die tun sich aber nur alle Jubeljahre auf und die Konkurrenz ist leider gigantisch, das ist dann schon wie ein 6er im Lotto einen coolen Job mit Japanbezug zu finden. Klingt jetzt vielleicht doof, aber ich wäre mit Bücher zurückräumen und Thekendienst schon total zufrieden. Öffentlichkeitsarbeit machen zu können wäre natürlich ein tolles Extra, wäre für mich aber kein Muss. Das mit dem Praktikum ist aber eine wirklich tolle Idee! Möchte mich, wenn es dieses Jahr nicht klappt, nächstes Jahr noch einmal überall bewerben wo ich kann (dann wohl oder übel aber schon mit abgeschlossenem Master, da meine Prüfungsordnung ausläuft und ich die Masterarbeit jetzt anmelden muss), aber dann könnte ich die Zeit bis zum nächsten Bewerbungszyklus ja für Praktika nutzen :)


    Karibou Das hatte ich schon so versucht mit dem "ich möchte aus den Gründen xyz unbedingt FaMI werden!", aber hinterher hab ich mich gefragt, ob das nicht irgendwie zu übertrieben klang, da muss ich mir definitiv fürs nächste Gespräch noch mal genau überlegen wie ich das besser rüberbringen kann! Falls es bei diesem Durchlauf nicht klappt, möchte ich mich nächstes Jahr noch einmal bewerben, weswegen das mit dem Praktikum eine super Idee ist. Kann man da einfach Bibliotheken anschreiben und nach einem unbezahlten Praktikum fragen? Gibt es da eine Mindestdauer die empfehlenswert wäre? 3 oder sogar 6 Monate?


    Mela89 In welchem Bundesland war das denn mit der Azubine, die schon einen Magister hatte? War das denn auch für die FaMI-Ausbildung oder etwas anderes? Das gibt mir definitiv Hoffnung, es scheint also zumindest nicht unmöglich zu sein :)


    Viele Grüße

  • Guten Morgen,

    die Ausbildung war wirklich als FaMI, sie hat in Wetzlar, Hessen, stattgefunden. Möglich ist es auf jeden Fall, kann aber natürlich sein, dass die Betriebe das unterschiedlich sehen...

    Viel Erfolg!

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." Helen Hayes

  • Kann man da einfach Bibliotheken anschreiben und nach einem unbezahlten Praktikum fragen? Gibt es da eine Mindestdauer die empfehlenswert wäre? 3 oder sogar 6 Monate?

    Ja, das kannst du machen. Am besten auch drauf achten, ob es auch anerkannte Ausbildungsbibliotheken sind, dann stehen die Chancen für ein Praktikum evtl. auch etwas besser.


    Und ich würde sagen 3 Monate reichen auf jeden Fall, wenn nicht sogar noch weniger. Das kommt dann auch ein bisschen auf die Bibliotheken an, bei denen du dich bewirbst und wie viel Zeit die für einen Praktikanten haben. Vor allem weil sich dort auch oft einige für Schülerpraktika bewerben. In der ÖB, in der ich zuerst gearbeitet habe, mussten wir sogar ein paar ablehnen, einfach weil kein Platz mehr war im Kalender...

    Also mach lieber kürzere Praktika und dafür evtl. zwei oder drei verschiedene (ÖB und WB), als ein langes. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man relativ schnell merkt, ob der Beruf was für einen ist oder nicht. Und je nach Größe der Einrichtung dauert es auch nicht lange, bis man einen guten Überblick über die dortigen "FaMI-Bereiche" hat. :)

  • Zwei Jahre sind schneller rum als du denkst. ;) Gutes Allgemeinwissen ist relativ. Aus meiner Erfahrung mit QE4-Praktikanten, die ich mitbetreuen darf bzw. in meine Aufgabengebiete einweise, damit sie am Ende des ersten Jahres einen Gesamtüberblick über meine UB haben, ist es wichtiger, dass du dich mit deinem Fachbereich gut auskennst, weil du gerade im WB-Bereich als wissenschaftlicher Bibliothekar die Erwerbungsauswahl triffst. Ich kenne eine FaMI, die sich nach der Ausbildung dann noch weiterqualifiziert hat. Da ich da aber schon nicht mehr in meinem Ausbildungsbetrieb war, kann ich dazu leider nicht mehr sagen. Ob man als Bachelor/Dipl-Bibliothekar weniger Jobchancen als FaMI hat, würde ich so nicht behaupten. Ich denke und sehe es auch häufiger, dass man bei beiden etwa gleich gute Jobchancen hat, aber auch da wird es drauf ankommen, ob du bundesweit suchen kannst oder nicht. Sollte es für das FSJ noch nicht zu spät sein, vllt auch da mal gezielt in den ÖBs suchen. Dann schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: a) etwas Geld verdienen und b) arbeiten in einer Bibliothek. Das machen manche Azubis: erst FSJ und dann FaMI-Ausbildung. Funktioniert natürlich nur, wenn du während der Masterarbeit keine Vorlesungen hast.


    EDIT: Thekendienst wird sowohl im ÖB als auch im WB bereich dank RFID und Selbstverbucher immer weniger.

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
    Marcus Tullius Cicero


    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wirbelwind ()

  • Sollte es für das FSJ noch nicht zu spät sein, vllt auch da mal gezielt in den ÖBs suchen. Dann schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: a) etwas Geld verdienen und b) arbeiten in einer Bibliothek. Das machen manche Azubis: erst FSJ und dann FaMI-Ausbildung. Funktioniert natürlich nur, wenn du während der Masterarbeit keine Vorlesungen hast.

    Genau diesen Weg habe ich eingeschlagen und es war definitv die beste Entscheidung. Habe durch das FSJ gesehen, dass der Beruf genau das richtige für mich ist, konnte aber auch erstmal ganz entspannt ein Jahr lang ein paar Eindrücke sammeln, ohne gleich den "Ausbildungsdruck" mit Berufsschule usw. zu haben. Und als FSJler ist man meistens auch noch ein bisschen mehr integriert im Team, wie wenn man "nur" ein Praktikum macht. Weil man einfach länger da ist und meist auch feste Aufgaben bekommt. :)

    Damit das anerkannt wird und du am Ende auch ein Zeugnis bekommst, musst das allerdings mindestens 6 Monate dauern.

  • Ja, das kannst du machen. Am besten auch drauf achten, ob es auch anerkannte Ausbildungsbibliotheken sind, dann stehen die Chancen für ein Praktikum evtl. auch etwas besser.


    Und ich würde sagen 3 Monate reichen auf jeden Fall, wenn nicht sogar noch weniger. Das kommt dann auch ein bisschen auf die Bibliotheken an, bei denen du dich bewirbst und wie viel Zeit die für einen Praktikanten haben. Vor allem weil sich dort auch oft einige für Schülerpraktika bewerben. In der ÖB, in der ich zuerst gearbeitet habe, mussten wir sogar ein paar ablehnen, einfach weil kein Platz mehr war im Kalender...

    Also mach lieber kürzere Praktika und dafür evtl. zwei oder drei verschiedene (ÖB und WB), als ein langes. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man relativ schnell merkt, ob der Beruf was für einen ist oder nicht. Und je nach Größe der Einrichtung dauert es auch nicht lange, bis man einen guten Überblick über die dortigen "FaMI-Bereiche" hat. :)

    ich würde mich rechtzeitig um ein Praktikum bewerben. Ich z.B. konnte damals über eine BVB-Maßnahme auch nur 4 Wochen im Januar, weil deren Auszubildende da in der Berufsschule war.

    And when you hear a dining room smash

    Or up from the pantry, there comes a loud crash

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    From the vase which that was commonly said to be Ming

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  • Hallo zusamnmen!


    Wollte mich noch einmal für die zahlreichen Tipps bedanken.

    Habe nach vieeelen weiteren Absagen diese Woche endlich

    eine Zusage und die Aussicht auf eine Zusage von zwei ÖBs

    bekommen!


    Man hat also selbst mit einem (Fast-)Masterabschluss eine Chance

    und ich finde es so toll, diese Chance bekommen zu haben.


    Ich freue mich total und muss das erstmal feiern jetzt! :D


    Liebe Grüße

  • Herzlichen Glückwunsch zur Ausbildungsstelle!

    Lesen macht total viel Spaß!!! ;)


    "Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl!"
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    Früher Eve1992 - Ihr könnt mich aber trotzdem weiterhin Eve nennen. ;)

  • glückwunsch

    And when you hear a dining room smash

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