Arbeiten in einer Fachrichtung, in der man nicht ausgebildet wurde?

  • also ich bin auch der meinung das man sich überall einarbeiten muß.
    ich war in meiner ausbildungszeit (im bibo-bereich) auch als praktikum in einem Archiv und einem bildarchiv, und da mußte ich mich auch einarbeiten.
    ich müßte mich auch jetzt wenn ich mal einen job als fami im bibo-bereich bekommen würde einarbeiten, einfach weil sicher mehr dazugekommen is und sich ne menge in 3 jahren verändert hat.


    und wenn man will kann man sich überall einarbeiten.


    luna.

    -bin seit ´03 fertig-
    -und arbeitssuchend-

  • Ich muss sagen, dass ich liebend gerne in einem anderen Bereich als im Archiv arbeiten würde. Am liebsten in einer Bildagentur, weil es meiner Meinung nach am interessantesten ist, und man den kaufmännischen Teil dabei hat (was heutzutage sehr wichtig ist)... Auf der anderen Seite könnte ich mir nicht vorstelllen in einer Bibliothek zu arbeiten... But just my opinion...
    Ich hatte das Glück dass ich während meiner Ausbildung Praktika in den anderen Fachrichtungen machen durfte und so Einblick in die verschiedenen Bereiche bekommen habe. (nicht in Bildagentur) Später nach der Ausbildung habe ich ein Pratikum noch in einer Bildagentur gemacht Wenn man Praktika machen kann, ist das meiner Meinung nach immer von Vorteil, weil man in der Berufsschule nicht soviel von den anderen Fachrichtungen mitbekommt (jedenfalls war das zu meiner Zeit so). Wir haben zwar das Bibliothekswesen zu Erbrechen gehabt, dafür aber nichts von IuD und Bildagentur, was ich sehr schade finde.
    Die Idee an sich , den Beruf mit Fachrichtungen auszustatten und bis zur Zwischenprüfung alle Fachrichtungen auch theoretisch durchzunehmen finde ich sehr gut, und somit dass man auch in anderen Fachbereichen arbeiten kann als nur in seiner.
    Man hat dann immerhin Grundwissen in den einzelnen Bereichen. Dass man sich erst einarbeiten muß, wenn es ein anderer Fachbereich ist als sein gelernter, ist logisch wie bei allen neuen Arbeitsstellen. Aber immerhin hat man sich mit den Themen dann schon mal beschäftigt und ist nicht völlig fachfremd!!!

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Zusammenlegung mehrerer oder sogar aller FR in einer Klasse sehr schlecht finde. :daumenrunter:
    Ich habe wirklich nichts dagegen, mehr zu lernen als ich später in der Praxis brauchen werde, aber ich finde es richtig blöd, wenn dafür dann Dinge, die für die jeweilige FR wichtig wären ganz wegfallen. X(
    Am Ende hat man dann das Gefühl, dass man nicht einmal in seiner eigenen FR wirklich richtig Bescheid weiß. Es sei denn man hat einen supertollen Ausbildungsbetrieb, der versucht Lücken durch einen Schlechten fachspezifischen Unterricht durch interne und externe Fortbildungen auszugleichen. (Das große Glück hatte ich! Hut ab vor meiner Ausbilderin!!! :applaus: :daumen2: )
    Außerdem bin ich auch der Meinung, dass eine Bibliothek z.B. keinen FaMI FR Bildagentur einstellen würde oder umgekehrt. Dadurch, dass es ja aus allen FR genug Arbeitssuchende gibt, wird er wahrscheinlich in jedem Fall jemanden aus seiner eigenen Richtung einstellen.
    Die einzigen FR, bei denen ich mir einen "Austausch" vorstellen könnte, wären Archiv und Bibliothek, wobei vermutlich eher ein Bib-FaMI in einem Archiv arbeiten könnte.
    Einarbeiten kann man sich natürlich in nahezu jede Arbeit, wenn man genug Motivation und Engagement mitbringt. Die Frage ist nur, ob die potenziellen Arbeitgeber das genauso sehen, und man selbst als FaMI in einer fremden FR eine Chance bekommt :( :gruebeln:

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

    Einmal editiert, zuletzt von Susi ()

  • Zitat

    Original von SusiAm Ende hat man dann das Gefühl, dass man nicht einmal in seiner eigenen FR wirklich richtig Bescheid weiß. Es sei denn man hat einen supertollen Ausbildungsbetrieb, der versucht Lücken durch einen Schlechten fachspezifischen Unterricht durch interne und externe Fortbildungen auszugleichen. (Das große Glück hatte ich! Hut ab vor meiner Ausbilderin!!! :applaus: :daumen2: )


    Wollte nur am Rande anmerken, dass der theoretische Teil nicht wie viele imer glauben reine "Schul-Sache" ist!

    • Offizieller Beitrag

    Viele Ausbildungsbetriebe haben aber nicht die Kapazitäten, um außer der praktischen Ausbildung auch noch interne "Unterrichtsstunden" abzu halten.
    Nach dem, was ich bisher gehört habe, ist es in fast allen Berufen so, dass die Schule für die Theorie zuständig ist.

    «Bibliotheken in Krisenzeiten zu schliessen, ist wie Krankenhäuser während der Pest zu schliessen.»


    (aus spanischen Protestbriefen gegen die Einsparungen im Kulturbereich)



    "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun,
    werden das Antlitz dieser Welt verändern"
    (Sprichwort der Xhosa)

  • Meine Vorgängerin hat sich bei Bibliotheken, Bildagenturen und weiß der Geier wo sonst noch beworben...und überall wurde ihr gesagt "sie sind Fachrichtung Archiv, bewerben sie sich in einem!"


    was muss man dazu noch großartig sagen?

    „Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“


    Albert Einstein

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss sagen, dass der Ansatz, während der Ausbildung auch in FR-fremden Bereichen eine Praktikum zu machen sehr gelungen ist.


    Eine Klassenkameradin von mir war als IuD beim Patentamt, dann hat siche in Praktikum bei einem Archiv und einer Bildagentur gemacht- und ist bei der Agentur hängen geblieben. Und auch die Kommision zum Fachwirt für Medien- und Infodienste meinte, das der Blick über den Tellerand zur Profilschärfung führt...


    (Ich finde die Site gerade nicht, wenn doch, werde ich noch zitieren)

  • Ich denke schon, dass es nicht allzu schwer sein kann. Eine ehemalige aus meiner Berufsschule hat nach der Ausbildung auch in einer anderen FR angefangen.


    Bei mir sieht es auch so aus, dass ich viel, was meine Ausbildung betrifft, selbst entscheiden kann und so mache ich sehr viele, mehrwöchige Praktikas (bis jetzt sind glaub ich 6 geplant). So kann ich mir in allen FR grundlegende Kenntnisse aneignen, da dass an unsere Schule anscheinend eh nicht so großartig gelehrt wird.


    Gruß, Kathi

  • Hi
    ich schließ mich den anderen an, dass man wenn man, die Fachrichtungen Med Dok, IuD und Bildagentur nicht gelernt hat man sich unglaublich schwer tut in einem von den Bereichen zu arbeiten, es sind die fachrichtungen, die eigentlich am wenigsten unterrichtet wird.
    Die beiden anderen richtungen (Archiv und Bibliothek) sind, ich sag mal im Aufbau gleich, klar jede der beiden Fachrichtungen hat spezielle sachen, die man nicht drauf hat, da ich aber schon öfters bei uns in der Dienstbibliothek gearbeitet habe und da auch nach der Ausbildung hinkomme, habe ich was dass Arbeiten in einer BIB angeht keine Probleme. Arbeiten in MedDok oder IuD hätte ich jetzt schon mehr bedenken. In einer Bildagentur zu arbeiten, könnte auch nett sein, aber da hat man zu wenig theoretische erfahrung


    Daniel

    Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst.

  • Grüsse!
    Ich würde, wenn man denn als Bib-FaMI da eine Chance bekommt, total gerne in der FR IuD arbeiten. Habe mich nun auch einfach mal ganz frech beworben. Bedenken, dass es schwer sein würde und der Arbeitgeber denkt, ich könnte das schon alles habe ich natürlich.
    Ich habe während der Ausbildung auch leider kein Praktikum in der FR machen können. Archiv jedoch schon, sowie in einer wissenschaftl. Bibl. und einer anderen ÖB :) Was auch schon super Klasse geholfen hat.


    Den schulischen Teil hätte ich mir allerdings auch sehr viel Fachübergreifender gewünscht, vorallem IuD und Bildagentur, ist doch auch zum lernen noch eine Abwechslung zum manchmal doch recht drögen Bibliothekswesen. Und interessiert doch sicher auch den Grossteil der Azubis. (denke ich?)


    lg
    Kerstin

  • Hallo


    Ich selber bin auch Bib-Fami. Seit einem Jahr habe ich ausgelernt.
    Ich habe überlegt in eine Bildagentur zu wechseln.


    Mich persönlich würde es sehr interessieren, ob ich da überhaupt eine Chance habe, denn ich habe hier schon oft gelesen, dass man es bei einem Wechsel in diese Fachrichtung nicht so einfach hat.


    Ich habe mich zwar schon für ein 2-jähriges Volontariat beworben, würde aber gerne wissen, ob es noch andere Möglichkeiten für Quereinsteiger gibt.


    Viele Grüße

  • hallo :)


    Also in meiner Ausbildungsbibliothek arbeiten sogar eine Dokumentationsassisstentin und eine Buchhändlerin...scheint also zu klappen.
    Bibliothek und IuD sind (meiner meinung nach und auch durch den fachüberzogenen unterricht in der schule) sich recht ähnlich. Es wird nicht mehr lange dauern, bis diese Fachrichtungen irgendwann mal zusammengelegt werden und es dann statt Bibliotheken und IuD-Stellen Informationsvermittlungsstellen (IVS) gibt. Der Trend geht jedenfalls in diese Richtung...


    LG

  • Es kommt zu allererst drauf an in welchem Bereich, ich als Bibliotheksfami kann mir durchaus vorstellen in einem Archiv zu arbeiten. Das wäre eine sehr reizvolle und sicherlich interessante AUfgabe. Allerdings wäre es mir völlig fremd in einem Krankenhaus neben Ärzten und Krankenschwestern in der medizinischen Dokumentation zu arbeiten, ich kann soweiso nicht verstehen, das man potentielle Bibliotheksmitarbeiter auch für den Krankenhausbereich ausbildet, meiner Meinung nach völlig falsch.

  • Also so nett wie die Ausbildung ja ist,
    die FR sind einfach viel zu verschieden...
    Vor allem stellen sich oft die Arbeitgeber quer, erkennen den Fami dann so nicht an und erkennen auch die Berufserfahrung in der anderen FR nicht an, was ja total blöde ist. allein deshlab wrde das doch ua zusammengelegt.

  • Ich kann mich da meinen Vorschreiben nur anschließen. Habe jetzt anderthalb Jahre im Archiv gearbeitet, allerdings IuD gelernt. Es war gut, daß ich den Job im Archiv bekommen habe, sonst wär ich wohl noch ne Weile arbeitslos gewesen. Allerdings würde ich nur wieder in einem Archiv arbeiten, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Es war halt doch sehr trocken und mir fremd. Dazu muß ich aber auch sagen, daß ich dort nur die Aktenerfassung gemach habe. Für andere Aufgaben hat mir die Erfahrung gefehlt...


    Die Zusammenlegung der Fachbereiche war, meiner Meinung nach, ein großer Fehler! Meine Ausbildung ist bei weitem nicht so gut wie die der früheren Dokumentations-Assistenten. Mir fehlt Fachwissen über die verschiedenen Datenbanksysteme, Systematisierung etc. Das wird einem FaMI im Bereich IuD heute nicht mehr beigebracht, obwohl es für die Arbeit Grundwissen ist. Darüber könnt ich mich tierisch aufregen... Aber das sind leider auch Dinge, die man erst hinterher merkt.
    Ganz ehrlich, ich würde keinem mehr diese Ausbildung empfehlen. Zumal jährlich im Schnitt 90 Azubis fertig sind und der Beruf doch sehr unbekannt ist. Da sollten mal die IHK und die Berufsverbände etwas tun.

    Und auf das ganze Schlamassel gehört ein Grabstein mit der Aufschrift "Menschheit, du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu!" - Charles Bukowski


    Das Leben ist Scheiße. Da muß man sich was suchen, daß Spaß macht. - Dr. House


    Die "dumme Frage" ist gewöhnlich das erste Zeichen einer völlig neuen Entwicklung. - aus den unendlichen Weiten der allwissenden Müllhalde

  • ich könnte mir eigentlich sehr gut vorstellen in einer anderen FR zu arbeiten. von den erzählungen der famis aus den parallelklassen stell ich mir zb iud auch viel interessanter vor als bibliothek, wo ich jetzt bin. wobei mir die arbeit in der öb wirklich spaß macht.
    wie viele hier vor mir bin ich ebenfalls der meinung, dass man sich immer erst einarbeiten muss, wenn man irgendwo neu anfängt. egal ob es eine andere FR ist oder nicht. und grundlegende dinge haben wir doch meist auch in der schule gehabt. von daher denk ich ist es nur eine sache des eigenen willens und engagements und dann kann's auch in der anderen FR klappen =)

  • Zitat

    Original von blackymaus
    ... wie viele hier vor mir bin ich ebenfalls der meinung, dass man sich immer erst einarbeiten muss, wenn man irgendwo neu anfängt. egal ob es eine andere FR ist oder nicht. und grundlegende dinge haben wir doch meist auch in der schule gehabt. von daher denk ich ist es nur eine sache des eigenen willens und engagements und dann kann's auch in der anderen FR klappen =)


    Bin der gleichen Meinung, wenn man Interesse daran hat in einer anderen FR zu arbeiten, sollte man erst einmal sich einarbeiten und nicht gleich aufgeben, wenns mal schwer wird und vorallem: früh genug damit anfangen, dan is es vielleicht auch in der Schule leichter bei MedDok usw. mit zu kommen ....

  • Also ich muss sagen, dass ich heilfroh bin in der Bibliothek gelandet zu sein... alles andere erscheint mir wahrhaft viiiel zu trocken... Außer vielleicht noch Bildagentur...


    Naja... wechseln... ich denke man muss einfach an den richtigen Arbeitgeber gelangen, so pauschal kann man das nicht sagen... ich bin jetzt zum Beispiel bei der Stadt Würzburg angestellt und dort gibt es schon die Möglichkeit sich innerbetrieblich "umzubewerben". Ich hab auch schon im Archiv Praktikum gemacht, von daher sollte das kein Problem sein...


    Wer jetzt aber schon weiß, dass er die Fachrichtung wechseln will, der sollte halt gleich von vornherein ein Praktikum dort machen - was ja so und so sinnvoll ist, da man in der Schule ja alles lernen muss...

    Wer früher stirbt ist länger tot :yeeh:

  • ob nun trocken oder nicht... die anderen fachrichtungen bieten einfach zu viele spezifika, als dass man einfach nach der ausbildung in fachrichtung x in fachrichtung y anfangen könnte. das ist ja das problem bei diesem beruf: dass die illusion geschaffen wird, dass das alles wunderbar zusammenpasst.


    sicherlich gib es überschneidungen und ebenso sicherlich können die fachrichtungen auch von einander lernen, aber die einarbeitung in eine andere als die erlernte fachrichtung käme durchaus einem workshop gleich.


    ich jedenfalls könnte mir nach praktika in der fachrichtung iud (deutsches rundfunkarchiv in babelsberg) und bibliothek (stadt- und landesbibliothek potsdam) nur schwerlich einen einstieg in eine andere fachrichtung vorstellen... obwohl zumindest das praktikum im dra einige archivische überschneidungen aufzeigte.